Siegen. Der Einzelhandel in Siegen kontrolliert die 2G-Regel auf unterschiedliche Arten. Armbänder wie in der City-Galerie sind nicht überall möglich.

Jedes Mal beim Betreten eines Ladens Smartphone oder Impfpass und meistens noch den Personalausweis vorzeigen – das nervt manche Menschen. Das Management der City-Galerie vereinfachte daher die Kontrolle der 2G-Regel beim Shoppen mithilfe von Bändchen für die Kundinnen und Kunden. Aber nicht überall in Siegen sind solche Lösungen möglich.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

„Wir haben drei Check-Points eingerichtet: Einer befindet sich am Testcenter, einer im Peek & Cloppenburg und einer im Saturnmarkt“, erläutert Wladimir Senkewitsch, Center-Manager der City-Galerie Siegen. Neu eingestellte Sicherheitsmitarbeiter kontrollieren dort den Genesenen- oder Impfnachweis der Besucherinnen und Besucher und befestigen daraufhin die Bändchen am Handgelenk – damit diese nicht an Dritte weitergegeben werden können. „Jeden Tag werden durchschnittlich bis zu 3.000 Stück ausgegeben“, sagt der Center-Manager. „Die Armbänder sind tagesaktuell. Ihre Farbe variiert täglich – und als zusätzliche Sicherheit sind sie fortlaufend nummeriert, damit es nicht zum Missbrauch kommt.“ Die Händlerinnen und Händler sind angewiesen, auf diese Bänder zu achten. Von der Regel ausgenommen seien die Geschäfte für den täglichen Bedarf, also etwa „REWE“ oder die Drogerien.

Siegen: City-Galerie setzt für Kontrolle der 2G-Regel auf Check-Points und Armbändchen

Das Vorgehen sei im Vorfeld abgestimmt worden. „Wir haben uns mit den Mietern zusammengesetzt und besprochen, wie man die neuen Auflagen bestmöglich und mit möglichst geringem Aufwand umsetzen kann“, sagt Wladimir Senkewitsch. Zur Kontrolle sei eine Sicherheitsfirma von den großen Händlern beauftragt. Das verursache zwar zusätzliche Kosten, aber insgesamt seien die 2G-Bändchen eine große Erleichterung für die Geschäftsinhaber, da sie nicht mehr jeden einzelnen Kunden zeitaufwendig überprüfen müssen. Das Feedback der Händler, aber auch der Besucher sei sehr positiv. Wladimir Senkewitsch hat selber auch schon ein paar Mal die Bändchen ausgeteilt.

Zufrieden mit Konzept

Zusätzlich zur 2G-Regel sind in der City-Galerie nach wie vor die Hygiene- und Abstandsregeln sowie die Maskenpflicht zu beachten.Bis jetzt kam es bei den 2G-Kontrollen zu keinen Problemen. Center-Management und Ordnungsamt sind nach eigenen Angaben zufrieden.Die meisten Menschen reagieren verständnisvoll, ein geringer Anteil sei aber auch mal unfreundlich oder genervt von der Überprüfung, so Stadt-Pressesprecherin Sabine Schutz. Das gelte allerdings generell für Kontrollen der 2G-Nachweise, die die Kolleginnen und Kollegen des Ordnungsamts im Außendienst durchführen.

Das Konzept wurde Anfang Dezember erstellt und danach weiter ausgearbeitet. Es wurde „bevor die Verordnung überhaupt in Kraft getreten ist mit dem Ordnungsamt der Stadt Siegen abgestimmt“, erklärt Wladimir Senkewitsch. Das Management habe zu dem Zeitpunkt bereits geahnt, dass solche Auflagen kommen werden. Die Bändchen seien schon bestellt worden, bevor die neuen Vorgaben beschlossen wurden. Zusätzlich zu diesen Maßnahmen kontrolliert das Ordnungsamt stichprobenartig in der City-Galerie, wie Sabine Schutz, Pressesprecherin der Stadt Siegen, bestätigt.

IHK Siegen: 2G-Bändchen im Einzelhandel sind nicht für alle Geschäfte praktikabel

Der Einsatz solcher Armbänder beschränkt sich in Siegen aktuell noch auf die City-Galerie. „Der Aufwand ist eben sehr unterschiedlich zu betrachten, aber die 2G-Bändchen können eine gute Lösung sein“, sagt Hans-Peter Langer, Geschäftsführer derIndustrie- und Handelskammer (IHK) Siegen und unter anderem zuständig für den Bereich Standort/Infrastruktur. Die damit verbundenen Mehrkosten würden sich in erster Linie lohnen, wenn sich viele Händler unter einem Dach befinden wie in der City-Galerie. Das sei eine Art Poollösung, wenn sich alle daran beteiligen. „Dabei muss aber immer ganz genau abwägt werden, wo die Vor- und Nachteile für die jeweilige Händlerschaft liegen und ob es den Aufwand am Ende Wert ist.“

+++ Lesen Sie hier: Siegen: Weihnachtsgeschäft leidet unter Corona und 2G-Regel+++

Bei einem Fachgeschäft wie etwa einem Hutladen, wo die Kundenfrequenz nicht so hoch ist und die Kundenbetreuung beratungsintensiver ausfällt, sei der Aufwand für die Kontrollen der Nachweise nicht so hoch. „Vorher muss man als Händler überlegen, ob man die Zeit und Ressourcen dafür hat“, betont Hans-Peter Langer.

Oberstadt Siegen: Einzelhändler kontrollieren 2G-Nachweise persönlich

Die Ladeninhaber in der Oberstadt sind überwiegend Facheinzelhändler und hätten nicht Hunderte von Kunden am Tag, so Thiemo Brinkmann, 1. Vorsitzender der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Oberstadt. „Daher kontrollieren unsere Händler nach wie vor ganz herkömmlich.“ Alle Ladeninhaber hätten die „Covid-Check App“ des Robert Koch Instituts (RKI), mit der sie den QR-Nachweis scannen und in Kombination mit dem Personalausweis überprüfen. „Wir haben lange überlegt, ob wir auch 2G-Bändchen einführen“, sagt Thiemo Brinkmann. „Aber wird sind zu dem Schluss gekommen, dass sich dieses Konzept in der Oberstadt nicht rechnet.“ Die ausschlaggebenden Gründe, die gegen die Armbänder gesprochen hätten, seien die kostspielige Anschaffung der Bänder und die Kosten für zusätzliches Kontrollpersonal. Außerdem müsste eine extra Ausgabestelle in der Oberstadt errichtet werden.

+++ Lesen Sie hier: Siegen: Feuerwerk zünden erlaubt – Feuerwerk kaufen nicht+++

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++