Bödefeld. Ein Verein hat den Hunau-Skihang vom Insolvenzverwalter bis Ende März gepachtet. Vorstand Thomas Klauke verrät Pläne und stellt sich der Kritik.

Thomas Klauke hat gerade die ganze Nacht wieder Schnee gemacht. In Schichten haben die Mitglieder des Vereins Skilift Bödefeld-Hunau in Schmallenberg seit vergangenem Donnerstag nachts gearbeitet, um Schnee zu produzieren und den Hunau-Hang für die Krokusferien der Niederländer zu präparieren. Montag (17.02) um 10 Uhr, früher als gedacht, waren sie startklar und sofort hätten die ersten 60 bis 80 Autos dort gestanden. Für den Verein, der den Skibetrieb nach der Insolvenz im Herbst übernommen hatte, geht es in den ersten, wichtigen Endspurt. Klaukes Zwischenfazit:

Ende März läuft der Vertrag mit dem Insolvenzverwalter aus. Wie ist ihr Zwischenfazit?

Die Saison ist für uns sehr gut gelaufen. Und das, obwohl wir erst Anfang Januar gestartet sind. Bis Ende Januar hatten wir super Bedingungen. Dann wurde es ein paar Tage zu warm und zu regnerisch. Doch jetzt, mit den Krokusferien der Niederländer, hoffen wir wieder auf guten Betrieb. Seit Sonntag läuft auch der lange Lift.

Thomas Klauke ist zweiter Vorsitzender des Betreibervereins des Hunaulifts.

„Wenn jetzt der Hauptgläubiger, die Sparkasse, nicht zu viel Geld verlangt, könnte der Rückkauf gelingen. Wir haben ein Angebot abgegeben und warten auf Gespräche.  “

Thomas Klauke
Zweiter Vorsitzender des Vereins Skilift Bödefeld-Hunau

Wettermäßig droht aber jetzt noch mal ein Einbruch?

Ja, leider soll es ab Freitag mit neun Grad sehr warm werden. Es bleibt aber wohl trocken. Schlimm wäre warmer Regen. Wenn es dann wieder nachts kalt wird, machen Plus-Grade tagsüber dem Hang nicht viel aus.

Wie sieht die Chance auf eine Fortführung des Liftbetriebes aus?

Wir hatten letzte Woche Kontakt zum Insolvenzverwalter. Es gibt zwei Optionen: Wir pachten weiter oder wir übernehmen den Liftbetrieb wieder komplett. Wenn jetzt der Hauptgläubiger, die Sparkasse, nicht zu viel Geld verlangt, könnte der Rückkauf gelingen. Wir haben ein Angebot abgegeben und warten auf Gespräche.

Von wem wünschen Sie sich dafür Unterstützung?

Die Sparkasse als Hauptgläubiger muss einwilligen. Ansonsten gibt es schon Hilfe. Die Stadt als Grundstückseigentümerin hat grünes Licht gegeben, dass sie uns unterstützt. Die Kur- und Freizeit GmbH hat ein Konzept in Auftrag gegeben, das zeigen soll, ob und wie ein Ganzjahresbetrieb möglich ist, denn nur vom Winter können wir nicht leben. Alle Bürger können Mitglied im Verein werden oder uns mit größeren und kleineren Spenden unterstützen. In einem nächsten Schritt wollen wir auch versuchen, örtliche Firmen als Sponsoren zu gewinnen.

Hunaulift
An der Hunau geht es noch mit dem Ankerlift den Berg hinauf. © Funke Medien NRW | Thomas Klauke

Gibt es denn schon konkrete Ideen für den Ganzjahresbetrieb?

Die gibt es, aber sie sind noch nicht spruchreif. Klar ist: Wir können nicht überall Bike-Parks errichten.

Und der Frühschoppen immer am letzten Sonntag im Monat, was ist da das Ziel?

Reichtümer können wir damit jedenfalls nicht erwirtschaften, aber es geht uns dabei auch um etwas ganz anderes: Wir wollen vor allem die Bödefelder zum Erfahrungsaustausch einladen und sie auch für unsere Ideen gewinnen. Wir wollen offen und gesprächsbereit sein. Dazu gibt es natürlich dort auch immer Hintergrundinfos zum Skilift und zum Verein.

Lesen Sie auch:

Die Preise an der Hunau sorgen unter Skifahren auch für Kritik. Eine Halbtageskarte kostet zum Beispiel an Nachmittag 25,50 Euro. In Winterberg zahlt man für ein deutlich attraktiveres Angebot mit Sesselliften 30 Euro. Das passt nicht, finden viele.

Die Preise haben wir erstmal gar nicht angepasst, sondern so übernommen. Wir wollten vor allem Betriebssicherheit garantieren und das täglich von 14 bis 19 Uhr, weil dann auch die Schüler Zeit haben. Wir merken leider sofort, wenn wir den Lift aus Schneemangel für ein oder zwei Tage schließen müssen. Das wollen wir möglichst verhindern. Die Preisgestaltung nehmen wir uns aber noch vor. Winterberg hat in den vergangenen Jahren sehr viel mehr investiert als Bödefeld. Und zu dem konkreten Beispiel. Bei uns ist im Preis auch das Flutlichtfahren enthalten. Das kostet in Winterberg immer extra. Und bei uns in Bödefeld brauchen die Besucher keine Parkplatzgebühr zu bezahlen.

Hunaulift
Die Hunau hat wahrscheinlich den längsten (1.326 m) Skilift nördlich der Mainlinie. Aktuell st auch der obere Lift geöffnet.  © Funke Medien NRW | Thomas Klauke

Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Meschede in den sozialen Medien: