Meschede. Weihnachtsstress bei der Deutschen Post: Thomas Göttling und seine Kollegen arbeiten auf Hochtouren. So viele Pakete müssen zugestellt werden.

Es ist wohl jedes Jahr dasselbe: Weihnachten ist überraschend näher gekommen und die Geschenkideen lassen auf sich warten. Also wird in der Woche vor Heiligabend noch schnell etwas im Internet bestellt, um nicht mit leeren Händen unterm Weihnachtsbaum zu stehen. Damit die Geschenke auch pünktlich ankommen, arbeiten die Kollegen von der Deutschen Post in Meschede im Akkord.

Einer von ihnen ist Thomas Göttling. Der 56-Jährige arbeitet seit 1987 für die Deutsche Post und ist seit mehreren Jahren Stammzusteller rund um das Gewerbegebiet in Meschede-Enste.

Hochbetrieb zu Weihnachten

In der Woche vor Heiligabend herrscht Hochbetrieb bei den Paketboten. 25 Zusteller und mehrere extra angestellte Aushilfskräfte sorgen dafür, dass in Meschede alle Sendungen pünktlich ankommen. „Wir haben im Durchschnitt circa 195 Pakete täglich“, weiß Thomas Göttling – auf alle Zusteller hochgerechnet. An normalen Tagen wären es um die 120. Um den Unterschied noch deutlicher zu machen: Normalerweise werden in Meschede 2000 bis 2500 Pakete pro Tag zugestellt, in der Weihnachtszeit sind es 4000 bis 5000 – also das Doppelte.

DHL zur Weihnachtszeit in Meschede
Thomas Göttling liefert ein Paket an GB-TechPro in Meschede-Enste. © WP | Katleen Diekgraefe

Das ist ein ordentlicher Workload, aber Thomas Göttling bleibt bei dem Anblick gelassen. „Das Beste ist, wenn man sich einfach keinen Stress macht“, sagt der 56-Jährige ruhig. „Dieses Jahr läuft es sehr gut“, betont er. „Wir haben wenig Krankenstand und viele Aushilfskräfte. Letztes Jahr haben wir teilweise von 6.30 Uhr bis 19 Uhr gearbeitet und zugesehen, dass die Menschen ihre Pakete bekommen“, erinnert er sich. Das sei dieses Jahr zu Glück anders. Der 56-Jährige ist zuversichtlich, dass jeder die Geschenke noch pünktlich erhält.

Große Pakete sorgen für Probleme

Das große Problem sei dabei nicht die Menge, sondern das Volumen. Die Pakete seien einfach zu groß, als dass sie alle in den Wagen passen würden. „Wir kriegen sie kaum rein“, erzählt der Paketbote.

Doch er gebe immer sein Bestes, um alle Pakete auszuliefern. „Auch wenn ich neuneinhalb Stunden arbeite, das ist kein Problem. Ich komme lieber morgens zur Arbeit und weiß, dass ich meinen Bezirk am Tag zuvor sauber hinterlassen habe“, erklärt er. Schließlich verschieben sich alle nicht zugestellten Pakete auf den nächsten Tag. Die Anstrengung lasse auch den erfahrenen Paketboten nicht ganz kalt: „Wenn ich abends nachhause komme, merke ich meinen Rücken“, gibt er zu.

So gut kennt Thomas Göttling seine Kunden

Trotz des Stresses mag Thomas Göttling seinen Beruf. „Es ist ein sicherer Job. Post gibt es immer und wenn man rausfährt, ist man sein eigener Chef“, sagt er. Und weiter: „Ich bin gerne im Kundenkontakt.“

Nach all den Jahren im selben Bezirk kenne er seine Kunden mittlerweile sehr gut. Er weiß, wer wo wohnt und wer wann arbeitet. Er werde auch auf Partys eingeladen, an kalten Tagen zum Kaffee ins Haus gebeten und im Sommer stehe kalte Cola für ihn bereit. Zur Weihnachtszeit bekomme er ab und zu Wein, Kekse oder Christstollen geschenkt. „Das weiß ich sehr zu schätzen“, freut er sich. Übrigens dürfen die Kollegen Geschenke in einem Wert von bis zu 25 Euro annehmen, wie Pressesprecher Rainer Ernzer versichert.

Geschenkewahnsinn kurz vor Weihnachten. Was ist da eigentlich im neuen DHL-Paketzentrum los?
Pressesprecher Rainer Ernzer von der Deutschen Post. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Feiertagsstress zieht sich bis lange nach Weihnachten

Wie kann man Thomas Göttling und seinen Kollegen denn die Arbeit erleichtern? „Einen Ablageort einrichten“, sagt er. Egal, ob einmalig oder dauerhaft, „das erleichtert die Arbeit.“ Die Packstationen seien natürlich optimal und sparen ihm viel Zeit, nur sind sie vor allem in der Weihnachtszeit auch überlastet. Thomas Göttling erinnert sich, wie er 66 Pakete an einer Packstation abgeben sollte, die nur Platz für knapp 40 bot.

Lesen Sie auch

Nach Heiligabend kehrt bei der Deutschen Post noch lange nicht die Ruhe ein. Früher habe sich schnell wieder der normale Verkehr eingespielt, heute sei auch noch bis lange nach Weihnachten deutlich mehr los, wie Rainer Ernzer und Thomas Göttling betonen. Denn mit den vielen Geschenken kommen auch viele Retouren, und die Beschenkten lösen ihre Gutscheine ein. „Es ist etwas entspannter als vor Weihnachten, aber ruhiger wird es erst Mitte Januar“, so der 56-Jährige. Bis dahin arbeiten er und seine Kollegen weiterhin auf Hochtouren.

Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Meschede in den sozialen Medien: