Eslohe. Bombendrohung gegen die Christine-Koch-Hauptschule in Eslohe: Mit Besonnenheit ist eine Panik unter tausenden Schülern vermieden worden.
Bis zum Starten des Mailprogramms war es für Schulleiter Rüdiger Haertel am Montagmorgen (25. November 2024) ein ganz normaler Start in eine ganz normale Schulwoche an der Christine-Koch-Hauptschule in Eslohe. Dann öffnet er mit einem Doppelklick eine Nachricht, die zumindest kurzzeitig sämtliche Beschaulichkeit an diesem kalten Novembermorgen zunichtemacht: eine Bombendrohung gegen seine Schule.
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Genau hat Haertel nicht auf die Uhr geschaut. Es muss gegen 7.45 Uhr gewesen sein, als er die Nachricht in seinem Dienstzimmer zum ersten Mal auf dem Bildschirm hatte. Zum konkreten Inhalt und auch zum Absender will der Schulleiter mit dem Verweis auf die laufenden Ermittlungen von Polizei und Landeskriminalamt keine Details nennen. Nur so viel: Eine Explosion der Bombe sei in der Mail für die Mittagszeit angekündigt gewesen.
Fakt ist: Die Christine-Koch-Hauptschule war an diesem Morgen nicht die einzige Schule im Land, an der eine solche Mail geöffnet worden ist. In mehreren Bundesländern hatten Schulen eine Drohung erhalten. In NRW sollen es laut Innenministerium neben der Esloher Hauptschule auch Schulen in Aachen, Dortmund und Minden-Lübbecke gewesen sein. Das Polizeipräsidium Potsdam teilte beispielsweise mit, dass am Sonntagabend insgesamt zwölf Schulen in Brandenburg Bombendrohungen per E-Mail erhalten hätten.
„Eine Explosion der Bombe war in der Mail für die Mittagszeit angekündigt. “
Zu diesem Zeitpunkt war auch die Mail in Eslohe eingegangen, die Haertel am Montagmorgen noch vor dem offiziellen Schulbeginn geöffnet hatte. Es sei mit der gebotenen Ernsthaftigkeit, aber auch mit der erforderlichen Besonnenheit reagiert worden, beschreibt der Schulleiter die Abläufe, die jene Mail in Gang setzte: Polizei, Bezirksregierung und die Gemeindeverwaltung als Schulträger werden innerhalb kürzester Zeit informiert, in der Schule kommt das Krisenteam zusammen. Die Polizei rückt ebenso im Schulzentrum an, wie das Esloher Ordnungsamt.
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Es sei allerdings sehr schnell klar gewesen, dass es keine akute Bedrohung gebe, sagt Haertel. Er bestätigt die Angaben der Polizei, nach denen der Schulbetrieb ohne Beeinträchtigung weitergelaufen ist. Eine Evakuierung des Schulzentrums sei zwar nicht erforderlich gewesen, weil genau das aber nicht von Anfang an klar war, werde bei einem solchen Szenario automatisch immer auch das Ordnungsamt der Gemeinde mit ins Boot geholt. Denn: Hätte es sich tatsächlich um eine ernste Bedrohungslage gehandelt, wäre es nicht damit getan gewesen, die Hauptschule zu räumen. „Dann hätte das gesamte Schulzentrum evakuiert werden müssen“, sagt Haertel. Und das bedeutet, dass von jetzt auf gleich mehrere tausend Schüler und Lehrer aus Hauptschule, Realschule, Grundschule und der Brüder-Grimm-Schule koordiniert werden müssen. „Die müssen ja alle irgendwo hin“, so Haertel.

Der Schulleiter lobt ausdrücklich eine hervorragende Zusammenarbeit von Polizei, Schulträger, Bezirksregierung und Schule in dieser Situation. Alles habe äußerst zügig und reibungslos funktioniert - aber eben auch mit der notwendigen Besonnenheit, um keine Panik zu verbreiten. Es sei sehr schnell eine erste Bewertung der Gefahrenlage vorgenommen und festgestellt worden, dass eine Gefährdung von Personen auszuschließen ist, sagt Meschedes Polizeisprecher Michael Schemme. Aus diesem Grund sei am Montag auch keine weitere Information oder Warnung an die Öffentlichkeit ergangen.
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Die Polizei geht von einer koordinierten Aktion aus, die deutschlandweit mehrere Schulen betroffen hat. „Die sich anschließenden Ermittlungsschritte sind standardisiert und wurden unmittelbar eingeleitet“, so die Polizei. Derzeit gebe es noch keinen konkreten Tatverdacht gegen eine bestimmte Person.
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