Meschede. Unter Autofahrern herrscht Ärger um die Geschwindigkeitseinschränkung an der Beringhauser Straße. Hier die Antworten auf neue Fragen.

Tempo 30 an der Beringhauser Straße in Meschede löst weiter Fragen bei Autofahrern aus. Fest steht: Die Geschwindigkeitsbeschränkung ist vorübergehend.

Tempo 30 mit zeitlicher Unterbrechung

Auf der Beringhauser Straße hat der Verkehr durch die Bauarbeiten an der Hennebrücke deutlich zugenommen - über die Beringhauser Straße läuft die Umleitungsstrecke. Nach Anwohnerprotesten hatte die Stadt Meschede reagiert. Inzwischen hat der für die Bauarbeiten zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW mitgeteilt, dass die Arbeiten an der Hennebrücke voraussichtlich ab Mitte Dezember zunächst in die Winterpause gehen wird - um dann im Frühjahr 2025 wieder aufgenommen zu werden.

Mit Blick auf Tempo 30 in der Beringhauser Straße bedeutet das: „Diese Beschilderung wird bei der Unterbrechung bzw. dem Ende der Bauarbeiten wieder entfernt“, sagt Jörg Fröhling, Sprecher der Stadt Meschede. Also: Tempo 30 gilt bis Mitte Dezember und dann wieder ab Frühjahr 2025.

Schild darf provisorisch sein

Darf überhaupt an der Stelle geblitzt werden, wenn die Tempo-30-Schilder an der Beringhauser Straße dort nur provisorisch aufgestellt sind? Sorgen davor, dass dies nicht gehe, hatten Anwohner gegenüber der Stadt Meschede geäußert. Doch aus Sicht der Kommune ist der Fall klar: „Da die Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h in der Beringhauser Straße nur vorübergehend für die Dauer der Baumaßnahme an der Hennebrücke angeordnet wurde, besitzt das Verkehrszeichen auch in der mobilen Ausführung Gültigkeit. Das hat auf Anfrage der Stadt Meschede die Bezirksregierung Arnsberg als Fachaufsichtsbehörde ebenfalls so bestätigt“, teilt Pressesprecherin Angelika Beuter-Sielemann mit. Verkehrszeichen müssten nur dann fest eingebaut sein, soweit sie nicht nur vorübergehend aufgestellt werden.

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Auch Pressesprecher Martin Reuther vom Hochsauerlandkreis, der für Geschwindigkeitsüberwachungen zuständig ist, erklärte: „Es ist dort jederzeit möglich.“ Allerdings kommt die Behörde terminlich fast nicht mehr hinterher: Die Anfragen aus dem gesamten Hochsauerlandkreis nach Radarmessungen seitens Politik und Bevölkerungen seien nach wie vor hoch.

Werden Knöllchen ungültig?

Unter Autofahrern kursiert inzwischen ein vermeintlicher Trick. Demnach sollten Autofahrer behaupten, die geblitzt wurden und denen dadurch ein Bußgeld droht, sie seien aus der Straße Überhenne auf die Beringhauser Straße aufgefahren - diese führt erst hinter dem Tempo-30-Schild auf die Beringhauser Straße. Und nach der Einmündung Überhenne in die Beringhauser Straße hängt kein neuer Verweis auf Tempo 30. Damit aber sei auch das Blitzen nicht rechtmäßig, weil Autofahrer dort dann ja nicht wissen könnten, dass Tempo 50 eingeschränkt wurde. Dadurch seien auch die Knöllchen ungültig.

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Die Stadt Meschede verweist in diesem Fall auf den Hochsauerlandkreis, weil von dort aus die Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt würden - und eben nicht durch den Fachbereich Ordnung bei der Stadtverwaltung.

Tempo 30 Beringhauser Straße Meschede
Die schmale Straße Überhenne in Meschede: Schützt ein Abbiegen von hier auf die Beringhauser Straße vor Knöllchen? © WP | Oliver Eickhoff

„Diese Ausrede wird den möglichen Beschwerdeführern im Ordnungswidrigkeiten-Verfahren wenig nützen“, sagt Kreissprecher Martin Reuther. Denn nach Auskunft der Stadt Meschede stand am Ende der Überhenne bis zum 30. Oktober ein rot-weißer Absperrpfosten, sodass kein Fahrzeugführer von dieser Straße auf die Beringhauser Straße einfahren konnte. Nach dem 30. Oktober sei von der Kreisverwaltung dort nicht mehr gemessen worden.

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