Meschede. Das Landschaftsbild rund um Meschede wird sich völlig verändern: Diese Pläne bestehen zur Windkraft, diese Unternehmen setzen sie um.
Die Zeitenwende bei der Energie kommt unausweichlich im Mescheder Stadtgebiet. Dabei wird sich das Landschaftsbild völlig verändern. Jetzt wird das ganze Ausmaß deutlich. Das geht aus Zahlen hervor, die im Ausschuss für Stadtentwicklung in Meschede vorgestellt wurden.
Windkraft-Giganten werden gebaut
Fachbereichsleiter Klaus Wahle gab einen Überblick über die aktuell geplanten Projekte bei der Windkraft. „Da ist eine Dynamik am Werk, die ist gewaltig.“ Er nannte auch die Unternehmen, die dahinterstehen. Ausschuss-Vorsitzender Josef Sommer (CDU) sagte nachher: „Das ist Wahnsinn, was da passiert“ – er erinnerte daran, dass der weithin sichtbare Fernsehturm am Stimm-Stamm 158 Meter hoch ist, die Betriebsplattform darauf ist in 110 Metern Höhe.
Diese Vergleichszahl vom Fernsehturm sollte man bei den Windkraftplänen im Hinterkopf haben. Denn es wird gewaltig werden. Demnach ist im Stadtgebiet von Meschede auch der Bau der höchsten derzeit am Markt verfügbaren Windräder geplant: 286 Meter hoch, mit einem Durchmesser von 174 Metern beim Rotor.
Besonders betroffen: Grevenstein
Geplant ist der Bau dieser Giganten bei Grevenstein, so Wahle. Aktueller Stand derzeit: Dort gibt es Anträge für 27 Windräder, dazu gibt es Planungen für zahlreiche weitere in der Nachbarschaft auf Esloher Gebiet. Sie sollen zwischen 245 und 286 Metern hoch werden. Umsetzen wollen den Bau die Brauerei Veltins (sieben geplant), dazu die Unternehmen Felix Nova (Rahden) und Naturwerk Windenergie (Herten).
Nicht alle Windräder werden wohl kommen, vermutet Wahle: Denn mehrere der geplanten Standorte liegen unmittelbar nebeneinander, sie würden konkurrieren, es würde Turbulenzen geben – entscheidend wird dabei sein, wer als erster die Genehmigung bekommt. Bei der Stadt hofft man, dass sich die drei Unternehmen einigen werden: Sie müssten sich zum Beispiel Straßen zu den Windrädern und Umspannwerke teilen.
Bei Freienohl stehen die ersten von fünf neuen Windrädern. Verwirklicht werden sie von Abo Energy (vormals Abo Wind). Wichtig hier: Es sind die kleinsten der neuen Windräder, die hier mit 176 bis 192 Metern Höhe entstehen – weil sie bereits als erste 2016 beantragt wurden.
Politik lehnt einen Standort klar ab
Für Verwunderung in der Politik und in der Verwaltung sorgen Absichten von Naturwerk, sieben Windräder zwischen Grevenstein, Visbeck und Berge am Hildeshahn bauen zu wollen – dazu hat es von Seiten des Unternehmens sogar schon eine Bürgerversammlung gegeben, obwohl bei der Stadt gar kein Antrag dafür vorliegt, so Wahle. Die Flächen dafür liegen in keiner der denkbaren Vorrangzonen, die die Stadt und die Bezirksregierung dafür vorsieht. CDU-Fraktionschef Marcel Spork stellte klar: „Wir sind uns alle einig, dass wir das nicht wollen. Hier wird nichts passieren.“
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Sieben Windräder will Hochsauerlandenergie bei Wallen bauen, zwei Anlagen bei Calle das Unternehmen Rentec aus Weine. Bei Vellinghausen/Heggen sind drei 245 Meter hohe Windräder der Altus AG (Mainz/Wiesbaden) geplant – sie werden von Meschede aus deutlich zu sehen sein.
Windräder am höchsten Punkt
Zu den bestehenden vier Windrädern von Enova (Bunderhee) bei Einhaus sind vier Windräder von Abo Energy geplant – dafür sind neue Wege erforderlich, weil die Flügel nicht durch Remblinghausen angeliefert werden können. Südlich von Bonacker, Richtung Schmallenberger Stadtgebiet, sind sieben Anlagen von Enertrag aus Brandenburg im Genehmigungsverfahren.
An der Stadtgrenze nach Brabecke wiederum sind im Bereich Frielinghausen/Höringhausen drei Windräder für UKA (Mainz) genehmigt: 250 Meter hohe Anlagen – die auf dem höchsten Punkt des Stadtgebietes bei über 600 Metern stehen werden.
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