Schmallenberg. Vier Kandidaten hat die CDU Schmallenberg für die Bürgermeister-Wahl. Warum das Vor- und Nachteile bringt und was jetzt passiert.

Im Herbst 2025 wählen die Menschen in NRW ihre Stadt- und Gemeinderäte, den Kreistag, den Landrat und die Bürgermeister. In Schmallenberg wirft der Termin seine Schatten schon weit voraus. Die CDU ist bereits seit März 2024 in die Vorbereitungen zur Bürgermeisterwahl eingestiegen. Der Grund: Vier Kandidaten gehen für die Partei in die Vorauswahl. „Das hätten wir nicht geheim halten können“, sagt Stadtverbandsvorsitzender Andreas Schulte. Mittlerweile sind die ersten Vorstellungsrunden für die Nachfolge von Burkhard König gelaufen. Halbzeitbilanz bei der CDU.

Andreas Schulte, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands in Schmallenberg.  
Andreas Schulte, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands in Schmallenberg.   © WP | Klaus-Peter Kappest

Bei vier Terminen vorgestellt

Marcus Radmacher aus Holthausen, Michael Eiloff aus Bad Fredeburg, Jens Winkelmann aus Felbecke und Johannes Trippe aus Arpe haben sich schon an vier Terminen an unterschiedlichen Orten im Stadtgebiet vorgestellt. Acht sind insgesamt geplant. Als Zuhörer und als Fragesteller waren nur Mitglieder zugelassen. „Wenn uns allerdings jemand glaubhaft versichert, dass er eintreten will, haben wir ihn natürlich nicht ausgeschlossen“, so Schulte.

„Alle vier Kandidaten verstehen sich menschlich total gut.“

Andreas Schulte
Vorsitzender des CDU-Stadtverbands

Gewinn für die Demokratie

Der frühe Termin, die vielen Kandidaten seien Fluch und Segen zugleich, so Schulte. „Das ist aber auf jeden Fall erstmal ein Gewinn für die Demokratie“, betont er. Und man merke auch, wie die Kandidaten sich und ihr Programm von Termin zu Termin weiterentwickelten. Aber: „Der Stadtverband muss vor allem Neutralität wahren und alle gleich behandeln.“ Hinzu kommt eine Sorge: „Die Mitglieder versammeln sich jetzt erstmal hinter einzelnen Kandidaten. Mit der abschließenden Wahl müssen wir dann aber wieder geschlossen auftreten.“

Schmallenberg hat vier Bürgermeister-Kandidaten. - das ist Fluch und Segen.
Schmallenberg hat vier Bürgermeister-Kandidaten. - das ist Fluch und Segen. © Grafik: Manuela Nossutta

„Die Mitglieder versammeln sich jetzt erstmal hinter einzelnen Kandidaten. Nach der abschließenden Wahl müssen wir dann aber wieder geschlossen auftreten.“

Andreas Schulte
Vorsitzender des CDU-Stadtverbands

Bei den Kandidaten selbst mache er sich da keine Sorgen. „Das läuft bisher super. Alle vier verstehen sich menschlich total gut.“ Schulte ist sicher, dass auch die, die später unterliegen, sich weiter zum Wohl der Stadt einbringen werden.

Positiver Nebeneffekt

Ein offenbar positiver Nebeneffekt: Die Zahl der Schmallenberger Mitglieder ist deutlich gestiegen. Seit März 2024 sind 57 Männer und Frauen neu in die Partei eingetreten. Der Bestand beträgt jetzt 694. Eine Entwicklung, die Schmallenberg von den übrigen CDU-Verbänden abhebt und daher wahrscheinlich vor allem auf die frühen Termine zur Bürgermeisterwahl zurückzuführen ist, schätzt Schulte.

Friedrich Nies, Kreisgeschäftsführer der CDU.
Friedrich Nies, Kreisgeschäftsführer der CDU. © Privat | Privat

Vier Kandidaten ziehen viermal mehr Anhänger mit

Das sei nachvollziehbar, findet auch Friedrich Nies, CDU-Kreisgeschäftsführer. „Jeder Kandidat bringt seine eigene Anhängerschaft mit.“ Er erinnert sich an eine ähnliche Entwicklung vor etwa 15 Jahren in Brilon, als dort ebenfalls drei Kandidaten ins Rennen gingen. „Damals hatten wir dort letztlich 108 Neumitglieder.“ Mitglieder, die blieben.

„Es gab die Sorge, dass ein Teil der Neumitglieder direkt nach der Wahl wieder austritt. Das ist aber nicht passiert. Die meisten sind geblieben.“

Friedrich Nies
Kreisgeschäftsführer der CDU

„Es gab natürlich die Sorge, dass ein Teil direkt nach der Wahl wieder austritt.“ Das sei aber nicht passiert, erklärt Nies. „Ich habe mir extra die Zahlen angesehen. Die meisten sind geblieben.“ Er führt das darauf zurück, „dass nur der in die CDU eintritt, der sich mit den Zielen der Partei identifiziert.“

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Weitere Vorstellrunden

In Schmallenberg stehen jetzt noch weitere Vorstellrunden in den Ortsverbänden an: am 14. August in Oberkirchen, am 11. September in Fleckenberg, am 13. September in Gleidorf und am 24. September in Schmallenberg im Habbels. „Diese letzte Veranstaltung in Schmallenberg ist noch einmal offen für alle Mitglieder, auch die, die nicht zu ihren jeweiligen Ortsverbänden kommen konnten“, erklärt Schulte. Dabei habe man den Ablauf etwas geändert. „Anfangs in Dorlar saßen alle von Anfang an auf dem Podium, jetzt bitten wir die Kandidaten einzeln herein, um sich und ihre Ziele vorzustellen. Das hat einen privateren Charakter.“ Eine allgemeine Fragerunde folge immer im Anschluss.

Am Mittwoch, 2. Oktober, findet dann die offizielle Wahl des CDU-Bürgermeisterkandidaten in Gleidorf statt.

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