Meschede. Spannung im Casa Conchita Meschede: Jose Fuentes Rodriguez erlebt die Europameisterschaft zwischen Hoffnung und Enttäuschung.

In wenigen Stunden ist sie Geschichte: Die UEFA Fußball Europameisterschaft 2024. Als zweites Sommermärchen wurde sie gehandelt. Europa zu Gast bei Freunden. Nur wenige, auch in Meschede, haben daran geglaubt, dass es „La Mannschaft“, wie die Franzosen bei der WM 2010 das deutsche Team tauften, bis ins Viertelfinale schaffen würde. Aufgehalten nur durch eine zweifelhafte Entscheidung des Schiedsrichters zugunsten der Spanier.

So kam die deutsche Mannschaft zu ihrem Spitznamen

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Spanier zufrieden mit Sieg, aber nicht mit dem wie

Was war passiert? Musiala schießt auf das spanische Tor und Gegenspieler Cucurella bekommt den Ball an die Hand. Klares Handspiel sagen die einen, doch Schiedsrichter Anthony Taylor entscheidet gegen das Handspiel und somit gegen einen Elfmeter für Deutschland.

„Ich bin nicht stolz darauf“, sagt Jose Fuentes Rodriguez. Die Familie des Mescheders betreibt das „Casa Conchita“ am Winziger Platz. Seine Mutter steht in der Küche und kocht authentische spanische Gerichte. Sie kommt aus Andalusien, hat die mediterrane Küche quasi im Blut.

Orakel in Meschede

„Der Elfmeter hätte gegeben werden müssen. Das war Handspiel“, bezieht Fuentes Rodriguez klar Stellung. Dennoch freut er sich, dass die „Furia Roja“, die Mannschaft seines Geburtslandes, nun im Finale steht. Jedes Spiel der EM habe er richtig getippt. „Nur bei einem lag ich daneben: dem Spiel Spanien gegen Italien!“

War es ein Handspiel vom Spanier Cucurella?
War es ein Handspiel vom Spanier Cucurella? © DPA Images | Tom Weller

Er tippt, dass die Spanier den Pokal mit nach Hause nehmen werden, natürlich. „Nach der ersten Halbzeit setze ich auf ein 1:0 für Spanien. Am Ende, schätze ich, wird es 3:1 für Spanien stehen“, orakelt Fuentes Rodriguez.

Zuletzt haben sie im „Casa Conchita“ das Halbfinale geguckt. „Es waren gute Freunde und Familie hier und es hat einfach viel Spaß gemacht.“ Trotz des Handspiel-Eklats war es dennoch ein „tolles Spiel“, resümiert der junge Spanier.

Spanisches Flair beim Finale

Auch das Finale wird im „Conchita“ geguckt. „Es ist jeder eingeladen, zu uns zu kommen und mit uns das Spiel zu sehen. Wir freuen uns auf jeden, der zu uns kommt.“ Natürlich lässt er die Speisen und die Getränke des Hauses nicht unerwähnt. „Es gibt Estrella Galicia vom Fass!“, das ist ihm wichtig. Wenn das Wetter mitspielt, wird das Spiel auf der Terrasse geguckt.

Die Terrasse vom „Casa Conchita“ am Winziger Platz wird am Sonntag zum Fußball-Eldorado.
Die Terrasse vom „Casa Conchita“ am Winziger Platz wird am Sonntag zum Fußball-Eldorado. © WP | Brigitta Bongard

Seit zwei Jahren betreibt seine Familie nun das „Casa Conchita“ am Winziger Platz. „Es läuft super!“, sagt der junge Spanier. 2017 zogen er, seine Schwester und sein Vater aus Spanien nach Deutschland, nachdem Mutter Rocio bereits drei Monate früher Andalusien für das „Casa Conchita“ verlassen hatte. Jetzt betreibt die Familie das Restaurant gemeinsam.

Für die Küche die Heimat verlassen

Vor ihrer Zeit im Sauerland führte die Familie ein eigenes Restaurant. Ein Neuanfang, der für die Familie zu Beginn nicht leicht war: „Wir waren ganz allein in einem fremden Land, ohne wirklich jemanden zu kennen. Auch die Sprache zu lernen, fiel uns schwer“, gesteht der Spanier in einem früheren Gespräch mit dieser Zeitung.

Der 22-Jährige besuchte gemeinsam mit seiner Schwester das Berufskolleg in Meschede, um Deutsch zu lernen. Heute sprechen die beiden fast fließend Deutsch. Seine Eltern hingegen haben noch etwas Probleme mit der Sprache: „Mein Vater absolvierte einen Intensivkurs und kommt im Alltag ganz gut klar. Meine Mutter kennt alle Begriffe rund um die Küche“, erzählte er mit einem Lachen.

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Was die Fußball-Qualitäten der Engländer betrifft, gibt sich Fuentes Rodriguez bescheiden und schüchtern: „Ich bin nicht so gut darin, jemanden zu verspotten, aber Fußball können nun mal nur die Europäer!“

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