Meschede. Die Zahl der Rattensichtungen in Meschede steigt - wo das Ungeziefer vor allem auftaucht. Stadt oder Ruhrverband - wer ist zuständig?

An der Uferstraße im Mescheder Norden hat eine Nachbarin der Velero-Häuser in der Uferstraße am helllichten Tag Ratten gesehen. Ein Einzelfall? Oder gibt es in der Stadt ein grundlegendes Problem?

Stadt Meschede fühlt sich nicht zuständig

Der Anruf bei der Stadt hilft nicht weiter: Man sei nicht zuständig, erklärt Pressesprecher Jörg Fröhling. Die Stadt verweise bei solchen Meldungen grundsätzlich an den Ruhrverband als Betreiber des Kanalnetzes. Da sich Ratten im Regelfall durch die Kanalisation bewegten. Der Ruhrverband sieht zwar ein erhöhtes Aufkommen, aber noch keine Rattenplage und nimmt die Stadt und die Bürger mit in die Pflicht.

„Die Kollegen und Kolleginnen vor Ort haben sich die Rattenmeldungen 2023 und 2024 angeschaut und dabei festgestellt, dass die Zahl zunimmt – wir würden also von einem erhöhten Aufkommen sprechen, aber noch nicht von einer Rattenplage.“

Britta Bald
Pressesprecherin Ruhrverband
Britta Balt, Pressesprecherin des Ruhrverbands.
Britta Balt, Pressesprecherin des Ruhrverbands. © Ruhrverband

Rattenmeldungern nehmen zu

„Die Kollegen und Kolleginnen vor Ort haben sich die Rattenmeldungen 2023 und 2024 angeschaut und dabei festgestellt, dass die Zahl zunimmt – wir würden also von einem erhöhten Aufkommen sprechen, aber noch nicht von einer Rattenplage“, informiert Britta Balt, Pressesprecherin des Ruhrverbands. Der Schwerpunkt der Meldungen liegt dabei in beiden Jahren im Mescheder Norden.

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Rattenbekämpfung bleibt städtische Aufgabe

Der Ruhrverband sei allerdings auch nicht allein für das Problem zuständig, betont sie. Die Stadt informiere den Kommunalverband, wenn bei ihr Rattenmeldungen auflaufen, damit in den entsprechenden Bereichen im Kanal Köder ausgelegt werden. Für Köder außerhalb der Kanalisation sei man aber nicht zuständig.

Auch in die Aufklärung über richtiges und falsches Verhalten seien die Mitarbeiter des Ruhrverbands eingebunden. „Es ist aber nicht so, dass die Rattenbekämpfung in Meschede alleinige Sache des Ruhrverbands ist“, betont Balt. Es handele sich vom Grundsatz um eine ordnungsbehördliche, das heißt städtische Aufgabe. „Außerdem kommen Ratten ja nicht nur in der Kanalisation vor, sondern überall dort, wo sie Nahrung und gute Lebensbedingungen finden. Die ausschließliche Fokussierung auf die Kanalisation wäre also wenig zielführend.“

„Essensreste ziehen Ratten magisch an.“

Britta Balt
Pressesprecherin des Ruhrverbands

Toilette ist kein Mülleimer

Grundsätzlich nennt die Pressesprecherin als wichtigste Verhaltensmaßregel gegen Ratten in der Kanalisation: „Keine Essensreste über die Toilette entsorgen. Die Toilette ist kein Mülleimer!“ Dasselbe gelte auch für Essensreste auf Komposthaufen, für überquellende Mülleimer mit danebenliegenden Essensresten, für offene und zerrissene Mülltüten an Müllsammelplätzen. All‘ das ziehe Ratten magisch an.

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Bürger in der Pflicht

Balt: „Es hat also fast immer mit dem Verhalten der Bürgerinnen und Bürger zu tun, ob sich Ratten an einem Ort wohlfühlen oder auch nicht. Das bedeutet im Umkehrschluss auch: Die Bekämpfung vorhandener Rattenaufkommen, ob nun durch die Stadt oder den Ruhrverband, ist zeit- und kostenaufwendig, und jeder Bürger, jede Bürgerin kann dazu beitragen, dass diese Kosten, die schlussendlich die Allgemeinheit tragen muss, reduziert werden.“

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