Meschede/Freienohl/Arnsberg. Die A46 ist Hauptverkehrsader - und wird mehr und mehr zum Problem. Eine kritische Reportage übers Pendeln auf der HSK-Autobahn.
Die A46 als Ost-West-Verbindung zwischen Neheim und Nuttlar/Olsberg ist eine der wichtigsten Verkehrsrouten im Sauerland, für Unternehmen und Privatmenschen gleichermaßen. Ein Luxus für den nördlichen Hochsauerlandkreis, den der Süden, rund um Schmallenberg, Eslohe, Winterberg und Co. nicht hat.
Negative Erfahrungen auf A46
In letzter Zeit aber häufen sich die negativen Erfahrungen für Pendlerinnen und Pendler. Ob zwischen Neheim und Arnsberg, Arnsberg und Meschede, Meschede und Brilon - immer wieder kommt es zu Beeinträchtigungen. Schuld ist keineswegs eine Überlastung (wie man es vom Ruhrschnellweg A40 kennt); vielmehr liegt es an den unzähligen Baustellen, die sich auf den knapp 50 Kilometern häufen.
Seit Oktober fahre ich die Strecke zwischen den Anschlussstellen Neheim und Meschede nahezu täglich. Die A46 war für mich so etwas wie ein „sicheres Brett“: Davor habe ich in Dortmund studiert, da konnte ich mit der unvorhersehbaren Verstopfung der A44 sicher rechnen. Aber auf der A46? Da kann man doch immer so durchrollen.
Am Anfang war das auch so: Natürlich war da die Baustelle zwischen Arnsberg und Hüsten - zweispurig, Tempo 80. Aber da rollte man so durch, da gab es nie Probleme. Ganz anders sieht das aus, seit in den beiden Autobahntunneln Olpe und Hemberg zwischen den Auffahrten Freienohl und Wennemen gebaut wird. Auch die waren zu Beginn unproblematisch. Dann aber taten sich ganz neue Untiefen auf.
Das Chaos begann Anfang April: Da wurden die Tunnel nachts gesperrt, sodass in den Tunneln provisorische Sicherheits- und Steuerungstechnik eingebaut werden konnten. Das Resultat: Tunnel, die sich an mehreren Tagen wegen verschiedenster Pannen automatisch sperrten, stundenlange Staus und Verstopfung von Freienohl und Umgebung inklusive.
Die gesamte Chronik der Tunnelbaustellen-Panne im April...
Und auf einmal wurde der tägliche Arbeitsweg von 35 Minuten, der eigentlich nur wenig über Landstraßen und viel über Autobahn führt, zu einer 50-minütigen Odyssee über Landstraßen und die B55 - oder sogar noch länger an dem Tag, an dem ich selbst im Stau in Freienohl stand, wieder nach Arnsberg zurückfahren musste und dann über die Dörfer fuhr, da auf den größeren Straßen rund um Freienohl nichts mehr ging. Eigentlich wirkt die A46 immer leer - wie voll sie wirklich ist, merkt man erst, wenn der Verkehr auf die Landstraße umgelenkt werden muss.
Mittlerweile wird der Verkehr durch einen Tunnel einspurig geleitet - mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h. Muss man nicht mögen, muss man akzeptieren. Das ist nicht das einzige: Auch der Tunnel Uentrop auf Arnsberger Stadtgebiet wird technisch auf den neuesten Stand gebracht. Hier gilt auch Tempo 60, in Richtung Hamm darf man sogar zweispurig fahren. Nervig, aber machbar.
Alle paar Tage eine andere Anschlussstelle gesperrt - wer blickt da durch?
Nicht machbar: Die andauernden Sperrungen von irgendwelchen Autobahnauffahrten in Richtung Hamm. Wer da durchblickt, hat meinen Respekt verdient. Ich habe versucht, eine Chronik der Sperrungen zu erstellen. So ganz mag es nicht gelingen: Die Auffahrt Wennemen war einige Nächte gesperrt, die Auffahrten Hüsten, Neheim-Süd und Neheim auch. Jeweils von 19 bis 6 Uhr, also etwas unangenehm nah an den Hauptverkehrszeiten.
Problematisch wurde es auch da wieder, als kürzlich die Autobahnauffahrt Neheim in Richtung Brilon eine Stunde früher als auf den Schildern ausgeschrieben gesperrt wurde: Der Umweg nach Neheim-Süd hat mich immerhin zehn Minuten gekostet.
Und jetzt geht es weiter: Die Autobahnauffahrt in Meschede-Enste wird gesperrt, weil die Fahrbahn erneuert wird, mindestens bis zum Herbst. Umleitung: Über Meschede oder Wennemen. Damit das möglichst komfortabel ist, wurde auch Wennemen vorher nochmal gesperrt: Nämlich vom 17. bis zum 24. Juni - wenn man denn pünktlich fertig wird. Immerhin ist die Ortsdurchfahrt Freienohl wieder frei.
Abhilfe schafft das nur ein Stück weit: Auch auf Arnsberger Stadtgebiet ist die Anschlussstelle Arnsberg-Altstadt ganztags gesperrt, das Resultat waren stundenlange Staus und Wartezeiten auf der Arnsberger Straße/Bruchhauser Straße/Sauerlandstraße/B229. In Freienohl wird die Mehrbelastung aus Richtung Eslohe/Schmallenberg wohl auch zu merken sein.
Lesen Sie auch
- Verkehr: Entstempelt: Warum im HSK Fahrzeuge stillgelegt werden
- Weihnachten: Meschede: Katharina Schwefer baut einzigartige Adventskränze
- Bauen: Urteil mit Folgen auch für die Mescheder Unternehmen
Eigentlich kann man jetzt also jeden Tag würfeln, wie man fährt - oder sich überraschen lassen, wie man durchkommt und ob man ankommt. Genug Autobahnauffahrten haben wir ja.
Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Meschede in den sozialen Medien:
- Folgen Sie uns auf Facebook: Westfalenpost Meschede
- Bekommen Sie neue Einblicke auf Instagram: @wp_meschede
- Nichts mehr verpassen auf X: @WPMeschede
- Die WP Meschede auf WhatsApp: WP Meschede
- Das tägliche Update per E-Mail: Der WP-Meschede-Newsletter