Meschede. Keine Hüft-OP mehr, die HNO-Abteilung könnte wegfallen: Die Pläne für das St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede. Was gesichert wurde.

Das St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede könnte einen Teil seines Angebots verlieren. Hintergrund ist die Krankenhausplanung in Nordrhein-Westfalen. Sie geht jetzt in eine entscheidende Phase. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat allen Krankenhäusern in NRW mitgeteilt, welche Leistungsgruppen und Fallzahlen es ab dem 1. Januar 2025 für angemessen erachtet, um den Versorgungsauftrag zu erfüllen.

Versorgung im Hochsauerlandkreis

Konkret könnten in Meschede spezielle Darmeingriffe (tiefe Rektumeingriffe), Hüftgelenk-Operationen (Hüftendoprothetik inklusive Revisionen) sowie der Einsatz bestimmter Herzschrittmacher wegfallen. Ebenso die Stammzelltransplantation und die HNO-Belegabteilung. „Vom Grundsatz her bestätigen die vorliegenden Planungen die bisherige strukturelle Entwicklung des Klinikums Hochsauerland und stärken unsere Rolle als breit aufgestellter und größter Gesundheitsversorger der Region. Wir können nahezu unser komplettes Versorgungsspektrum weiterhin erbringen“, sagte Michael Gesenhues, Geschäftsführer Klinikum Hochsauerland.

Blick auf das St.-Walburga Krankenhaus Meschede.
Blick auf das St.-Walburga Krankenhaus Meschede. © Ute Tolksdorf | Ute Tolksdorf

Dennoch könne die Krankenhausplanung, wie in fast allen Krankenhäusern, auch im Klinikum Hochsauerland in einzelnen hoch spezialisierten Leistungsbereichen zu Einschnitten führen, „da die Krankenhausplanung auf eine deutliche Konzentration der Versorgung abzielt.“ Dies betrifft im Klinikum Hochsauerland beispielsweise einzelne Versorgungsangebote, die in der bisherigen Planung noch nicht berücksichtigt wurden: Hierzu gehören am Karolinen-Hospital Lebereingriffe (13 Fälle beantragt), Pankreaseingriffe (25 Fälle beantragt), Ovarialkarzinom (24 Fälle beantragt) sowie am St.-Walburga-Krankenhaus die Stammzelltransplantation (35 Fälle beantragt). 

Verlagerung von Meschede nach Hüsten

Zudem sieht die Krankenhausplanung vor, dass bisher an den Standorten Karolinen-Hospital und St.-Walburga-Krankenhaus erbrachte Versorgungsangebote, wie tiefe Rektumeingriffe und Hüftendoprothetik sowie bestimmte Schrittmacher ab 2025 am Standort Karolinen-Hospital konzentriert werden sollen – also weg von Meschede, künftig nach Hüsten. Auch ist das Ministerium dem beantragten Aufbau des neuen Versorgungsangebots Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Standort Karolinen-Hospital sowie der Fortführung der HNO-Belegabteilungen an den Standorten Karolinen Hospital und St.-Walburga-Krankenhaus nicht gefolgt.

Michael Gesenhues

„Vom Grundsatz her bestätigen die vorliegenden Planungen die bisherige strukturelle Entwicklung des Klinikums Hochsauerland.“

Michael Gesenhues

Wichtig dabei: Die vorliegende Zuteilung der Leistungsgruppen ist laut Klinikum HSK keine abschließende Entscheidung. Das Ministerium wolle ausdrücklich fundierte Einwände prüfen und berücksichtigen. „Wir werden das Anhörungsverfahren nutzen, um zu den bisher nicht bewilligten Leistungsgruppen noch einmal wichtige Argumente vorzutragen“, so Michael Gesenhues. Bis zur endgültigen Entscheidung werden auch diese Leistungen weiterhin vollumfänglich erbracht.

Lesen Sie auch

Mehrzahl bleibt erhalten

„Entscheidend ist, dass wir Zuteilungen in der überwiegenden Mehrzahl der beantragten Leistungsbereiche erhalten haben, darunter auch die hochkomplexe Intensivmedizin, die komplexe Gastroenterologie sowie die interventionelle Kardiologie in Arnsberg und Meschede und die komplexe Nephrologie in Meschede. In der Summe wurden so die in den letzten Jahren durchschnittlich erbrachten Fallzahlen praktisch zu 100 Prozent bestätigt“, so Dr. Peter Lütkes, Medizinischer Direktor des Klinikums Hochsauerland.

Der Eingangsbereich des St.-Walburga-Krankenhauses in Meschede.
Der Eingangsbereich des St.-Walburga-Krankenhauses in Meschede. © Jürgen Kortmann

Mehr Nachrichten? Folgen Sie der WP Meschede in den sozialen Medien: