Meschede. Eine ungewöhnliche Beobachtung war am Himmel über Meschede zu machen. Dieses merkwürdige Flugzeug ist alles andere als alltäglich.

Was war denn das, was da am Freitag, 13. September, plötzlich wie im Niedrigflug über Meschede und das Sauerland flog? Ein riesiges Flugzeug mit bizarrer Form.

Der fliegende Wal

In nur 9000 Fuß oder rund 2,7 Kilometer Höhe war die Maschine nachmittags zu sehen, sie war mit „nur“ 530 km/h unterwegs – und zum Beispiel über das Portal Flightradar24 zu verfolgen. Der Onlinedienst stellt die Position von Flugzeugen in Echtzeit dar.

Über Meschede zu sehen: Ein Airbus Beluga XL, der Flugzeugkomponenten zwischen den Airbus-Produktionsstandorten transportiert.
Über Meschede zu sehen: Ein Airbus Beluga XL, der Flugzeugkomponenten zwischen den Airbus-Produktionsstandorten transportiert. © FUNKE Foto Services | Thorsten Ahlf

Das Flugzeug erinnerte von der Form fast an einen Wal – und genau um einen fliegenden Wal handelte es sich. Ein lächelnder Wal ist auch auf der Maschine zu sehen. Genannt wird die Maschine „Beluga“: Es handelt sich um einen Superfrachter, der über Meschede flog – den Airbus A330-743L Beluga XL.

Superfrachter von Airbus

Die Maschine war um 15.27 Uhr in Hamburg-Finkenwerder gestartet. In Finkenwerder liegt das Airbus-Werk, Hamburgs größter Arbeitgeber. Dort wird der gesamte Innenausbau des größten Passagierflugzeuges der Welt vorgenommen, dem Airbus A380. Der Beluga ist nur für den Eigenbedarf gebaut worden. Regelmäßig starten und landen von hier wiederum auch die Superfrachter, um Rumpfteile aus dem Airbus-Werk aus Toulouse in Frankreich für die Endmontage anzuliefern. Toulouse war auch am Freitag Ziel des Fluges, dort landete sie gegen 19 Uhr.

Hier steht ein Airbus Beluga an einer Abfertigungshalle auf dem Gelände von Airbus in Finkenwerder.
Hier steht ein Airbus Beluga an einer Abfertigungshalle auf dem Gelände von Airbus in Finkenwerder. © dpa | Georg Wendt

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Der Superfrachter ist ein Flugzeug der Superlative: Das Modell XL ist um sieben Meter länger und einen Meter breiter als sein Vorgänger, der Beluga ST. Das Flugzeug kann 51 Tonnen Fracht transportieren, 30 Prozent mehr als sein Vorgänger. An Bord passen zwei komplette Flügel eines Airbus, das Vorgängermodell konnte nur einen Flügel transportieren. Im Beluga werden neben Flügel auch Cockpits und Abschnitte des Flugzeugrumpfs transportiert. Zwei Piloten steuern in einem stark abgesenkten Cockpit die Maschine.

Von dem Beluga XL werden nur fünf Maschinen gebaut. Ab 2025 sollen sie die alten Belugas ersetzen.

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