Menden. Sabrina und Wilma Brambor müssen Traum beenden: „Wir mussten erkennen, dass wir auf dem Markt keine Chance mehr haben mit unserem Geschäft.“

15 Jahre waren Mutter und Tochter ein gutes Team, nicht nur privat, auch geschäftlich lief bei den beiden Frauen alles rund. Doch nun gehen in ihrem Geschäft bald die Lichter aus. „Wir mussten in den letzten Monaten einfach erkennen, dass wir auf dem Markt keine Chance mehr haben mit unserem Geschäft“, sagt Sabrina Brambor resigniert.

„„Wir mussten in den letzten Monaten einfach erkennen, dass wir auf dem Markt keine Chance mehr haben mit unserem Geschäft“

Sabrina Brambor

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Floristinnen mit Leib und Seele: Erfolgreich Blumengeschäft in Balve geführt

Am 11. November 2017 haben die Floristinnen an der Lendringser Hauptstraße einen kleinen Laden mit Blumen und Geschenken eröffnet. „Zuvor haben wir sieben Jahre in Balve erfolgreich ein Blumengeschäft geführt“, sagt Wilma Brambor und erklärt, dass der Umzug nach Lendringsen für sie und ihre Tochter sich zunächst als sehr praktisch erwiesen habe, schließlich wohnt die Familie auch im Ort. Ein buntes Potpourri an allerlei schönen Dingen wie, Vasen, Geschenk- und Dekoartikel schmückt die Regale des Geschäftes. Frische Schnittblumen und Grünpflanzen, wohin das Auge reicht. „Auch wenn wir sehr an all dem hängen und wir Floristinnen mit Leib und Seele sind, müssen wir dennoch erkennen, wenn sich die Arbeit und die Selbstständigkeit nicht mehr rechnet“, so die Brambors.

Das Tochter-Muttergespann hat Tag für Tag neun Stunden und länger im Geschäft gearbeitet. Wie sie berichten, kamen in den vergangenen Jahren viele Menschen in den Laden, allerdings waren nicht alle Kunden. „Manche kamen einfach, um zu reden und sich umzuschauen“, sagt Wilma Brambor, die die Gespräche immer genossen hat. „Nur davon kann man leider nicht leben. Um uns herum hat ein Discounter nach dem nächsten eröffnet, die bieten die Dinge, die wir verkaufen, zwar nicht unbedingt in der Qualität an, aber dafür deutlich billiger“, sagt sie. Das sei einer der Gründe, warum die Umsatzzahlen stetig bergab gingen. „Wenn trotz der Arbeit und des Engagements am Ende des Monats die Einnahmen nicht reichen, um davon zu leben, dann muss man erkennen, dass es nicht mehr geht“.

„Um uns herum hat ein Discounter nach dem nächsten eröffnet, die bieten die Dinge, die wir verkaufen, zwar nicht unbedingt in der Qualität an, aber dafür deutlich billiger.“

Wilma Brambor

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Rund um die Uhr selbstständig und alleinverantwortlich für das Geschäft

Die Geschäftsinhaberinnen sind enttäuscht davon, dass ihr Plan, ihren Blumen- und Dekoladen zu halten, nicht aufgegangen ist. Schließlich, so sagen sie, seien sie rund um die Uhr selbstständig und alleinverantwortlich. Zum Valentinstag haben die Betreiberinnen den Laden noch ein letztes Mal umdekoriert. Ab jetzt beginnt der Abverkauf und die Warenpreise sind drastisch reduziert worden.

Als Ironie des Schicksals bezeichnen Sabrina und Wilma Brambor es, dass sie nun von Menschen angesprochen werden, die nie zu ihrer Kundschaft zählten, die ihnen aber ihr Bedauern aussprechen. Wenn auch der Traum der Selbstständigkeit mit einem eigenen Blumengeschäft in Lendringsen endet, die beiden Frauen nehmen dennoch ihr Schicksal in die Hand. Beide haben bereits andere Jobs, in denen sie als Angestellte arbeiten. Sabrina Brambor ist zudem Mutter eines zweijährigen Sohnes, dieser wird von der zukünftigen Teilzeitanstellung seiner Mama profitieren.

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Schweren Herzens werden sich Sabrina und Wilma Brambor in den kommenden Wochen von ihrer Stammkundschaft verabschieden und versuchen, die schönen Dinge in ihrem Geschäft an den Kunden zu bringen, bevor sie dann zum letzten Mal die Tür zum Geschäft abschließen und damit den Traum der Selbstständigkeit an den Nagel hängen.