Lendringsen. Textilhaus in Lendringsen nach Erweiterung um 600 auf 3000 Quadratmeter gewachsen. Lange Schließung ist jetzt Geschichte.
Das Modehaus Kress in Menden-Lendringsen ist nach monatelanger Umbaupause wieder da: An diesem Donnerstag um kurz vor 10 durchschneiden Marianne Kress, ihre Nichte Anna und Neffe Paul Kress im Eingang das rote Band – pünktlich zum Start in die Herbstsaison. Das große Textilgeschäft ist nach der Erweiterung um die Fläche des früheren Schuhparks um weitere 600 auf annähernd 3000 Quadratmeter angewachsen. Kress Moden präsentiert in Lendringsen jetzt neue Marken in einem neuen Ambiente, und der Dank von Inhaber Rainer Kress gilt an erster Stelle der Belegschaft.
Die Mitarbeiterinnnen und Mitarbeiter hat Rainer Kress unmittelbar vor der Eröffnung drinnen versammelt, um ihr Engagement rund um die Umbau- und Erweiterungsphase zu würdigen: „Wir ihr ungeachtet aller Herausforderungen mitgezogen habt, das war einfach toll!“ Und während ein anderes Modehaus in Menden mittlerweile zum vierten Mal in die Insolvenz gestürzt sei und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedesmal offenbar ungerührt aufs Arbeitsamt schicke, seien die Arbeitsplätze bei Kress sicher. „Unser Unternehmen steht gesund da, und wir lassen auch keine Reparaturstaus aufkommen“, sagt Kress unter Beifall.
„Unser Unternehmen steht gesund da, und wir lassen auch keine Reparaturstaus aufkommen.“
Begeistert zeigt sich der Chef vom neuen Look dieses jüngsten seiner bundesweit 29 Geschäfte. „Und damit auch Sie sich hier wohlfühlen, haben wir für allein eine halbe Million Euro eine moderne Klimaanlage eingebaut.“ Das Modehaus an der Mendener Straße 1 dürfte dank seiner warmen und zurückhaltenden Farbgestaltung, des neuen Bodens, der höheren Decke und der indirekten Beleuchtung auf viele Kundinnen und Kunden angenehmer wirken als vor der Schließung im Mai.
„Wir wollen uns in unseren Häusern ja bewusst abgrenzen vom Onlinegeschäft, dafür soll der Einkauf dann auch ein Erlebnis sein“, beschreibt der junge Paul Kress beim ersten Rundgang. Wohlfühlfaktoren wie die Klimaanlage, aber auch die Farbgebung, die Ausschilderung mit den heute so wichtig gewordenen Markennamen sowie neue Sitzgelegenheiten im gesamten Raum sollen den Aufenthalt so angenehm wie möglich machen. Das gelte ausdrücklich auch für die Herren der Schöpfung, die ihre Frauen ins Modehaus begleiten, zeigt Paul Kress schmunzelnd auf einen Sessel vor dem neuen Garderobentrakt. Auf dem Kissen ist das Wort „Männerparkplatz“ eingestickt.
Paul und Anna Kress stellen die neue Generation des Familienunternehmens dar, wie der Seniorchef der Belegschaft sichtlich stolz erklärt. „Wir sind jetzt schon in der dritten Generation, und das zeigen Sie mir mal woanders.“ In Menden, erinnert sich Rainer Kress, habe er unter dem Mädchennamen seiner Frau das Modegeschäft Pleuler eröffnet: „Das war vor 26 Jahren, damals auf den Tag genau zur Eröffnung der Westtangente.“ Als in Menden aber der Platz für eine fällige Erweiterung fehlte, sei der Standort in Lendringsen ins Visier geraten. Damals habe er der Stadt Menden sogar den Kreisverkehr am Salzweg vorfinanziert, um eine gute Zuwegung zu seinem künftigen Modehaus zu erhalten.
Rainer Kress ließ sogar noch eine Stromleitung dorthin legen, damit der Weihnachtsbaum auf der neuen Insel auch beleuchtet werden konnte. Helmut Braukmann kümmert sich seither unermüdlich um den Weihnachtsschmuck. Das Lendringser Urgestein, bei dem einst auch Rainer Kress seine Fahrräder kaufte, ist heute eigens mit einem Präsent erschienen, um dem Mode-Unternehmer für dessen Engagement für das Dorf zu danken. Für Braukmann ist auch die Erweiterung „ein echtes Standortbekenntnis“.