Menden. Immer mehr Menschen setzen auf den Schutz ihres Zuhauses durch Videokameras. Doch was bringen die Aufnahmen im Ernstfall?

Viele Menschen wollen durch Kameras ihr Zuhause vor Einbrechern sichern. Was bringt das? Wir haben bei Christof Hüls, Pressesprecher der Polizei des Märkischen Kreises, nachgefragt.

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„Bilder sind besser als nichts“, sagt Christof Hüls. „Die Kollegen gucken sich die Aufnahmen natürlich an, aber wenn dort kein Ansatz zu finden ist, ist es schwierig.“ Hinzu komme, dass Kameras „oft nicht die beste Qualität haben“. Christof Hüls rät dazu, „sich vorher über Testberichte zu informieren und lieber ein paar Euro mehr auszugeben“.

„Manchmal erkennt ein Sachbearbeiter jemanden wieder. Wir müssen immer auch auf Fehler der Täter hoffen.“

Christof Hüls
Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis

Dennoch könne es gerade bei Aufnahmen, die in der Dunkelheit entstehen, so sein, dass die aufgenommene Person kaum erkennbar ist. Hier seien die Bilder manchmal grobkörnig und unscharf. „Aber ich würde das auch nicht unterschätzen“, sagt Christof Hüls. „Manchmal erkennt ein Sachbearbeiter jemanden wieder. Wir müssen immer auch auf Fehler der Täter hoffen.“

„Das kann auch nach hinten losgehen. Denn das Signal an die Einbrecher ist dann auch: Hier gibt es was zu holen.“

Christof Hüls
Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis

Alles Ersparte in eine sehr teure Alarmanlage am Haus zu stecken, dazu rät Christof Hüls nicht: „Das kann auch nach hinten losgehen. Denn das Signal an die Einbrecher ist dann auch: Hier gibt es was zu holen.“

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Kameras sollten möglichst so installiert sein, dass sie für Täter nicht leicht erreichbar sind: „Sonst drehen die die Kamera einfach weg.“

In der dunklen Jahreszeit ist die Sorge vieler Menschen, dass ihr Zuhause Ziel von Einbrechern sein könnte, groß (Symbolbild).
In der dunklen Jahreszeit ist die Sorge vieler Menschen, dass ihr Zuhause Ziel von Einbrechern sein könnte, groß (Symbolbild). © zinkevych - stock.adobe.com | Stock

Zum Fall der Mendenerin Isabell, deren Kamera in den vergangenen Monaten mehrfach einen Fremden aufgenommen hatte, der auf ihrem Grundstück an Autogriffen rüttelte und dann aus ihrem Auto etwas gestohlen hatte, sagt Christof Hüls: „Die Sachbearbeiter sortieren nach Dringlichkeit.“ Es könne also durchaus sein, dass dieser Fall erst später bearbeitet werde.

Nachbarn sind „die besten Wachhunde“

Generell rät Christof Hüls, „spätestens, wenn jemand an den Autogriffen rüttelt, die 110 anzurufen“. Eine gute Nachbarschaft sei mindestens ebenso wichtig: „Nachbarn sind die besten Wachhunde, wenn jemand in den Urlaub fährt.“ Doch gleichzeitig gelte: „Absolute Sicherheit hat man nie.“

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Im Moment seien vor allem „Gelegenheitsdiebe“ unterwegs, bilanziert der Polizeisprecher. „Das sind keine Banden, die wir vor einigen Jahren mal in Menden und Balve hatten.“