Menden. Erst eine Baustelle in Menden, dann ein Betriebsgelände in Lüdenscheid. Jetzt Kabeltrommeln in Hemer. Es ist längst kein neues Phänomen
Aktuell häufen sich im Märkischen Kreis die Meldungen über Kabeldiebstähle. Zunächst schlugen Unbekannte auf der Baustelle des Hönne-Gymnasiums zu, am vergangenen Wochenende schlugen Täter in Lüdenscheid und Hemer zu. Das sagt die Polizei zu den Fällen.
Kabelklau in Menden hätte tödlich enden können
Kabeldiebstahl gebe es laut Polizeisprecher Lorenz Schlotmann schon länger. Immer wieder melden sich vor allem Baustellen nächtliche Schäden. Das kann - wie in einem Fall in Bösperde beim Bau des Wohnparks Holzener Heide - mitunter zu Verzögerungen im Bauablauf führen. Vergangene Woche durchtrennten Unbekannte am Hönne-Gymnasium ein Starkstrom-Kabel, in der Hoffnung, Edelmetalle aus dem Kabel gewinnbringend verkaufen zu können. Dass die Aktion ganz schnell auch hätte tödlich enden können, ist bekannt (WP berichtete).
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Am vergangenen Wochenende schlugen Täter allerdings auch in der Nachbarstadt Hemer und in Lüdenscheid zu, wie die Polizei nun mitteilt. Die Kabeldiebstähle seien auf "einem anhaltend hohen Niveau", so Lorenz Schlotmann. Dass es sich dabei um eine Bande handelt, die durch den Märkischen Kreis zieht, könne man pauschal nicht sagen. Gleichwohl seien die Täter gut organisiert. Das Vorgehen hat System. "Es kommt vor allem auf die Länge und Dicke des Kabels und die verbauten Edelmetalle an", erklärt der Polizeisprecher auf WP-Anfrage.
NRW-weites Phänomen
Zu beliebten Zielen der Metalldiebe gehören dabei auch Katalysatoren älterer Fahrzeuge. Auch dort sind noch Edelmetalle verbaut. An neueren Fahrzeugen beißen sich die Täter hingegen sprichwörtlich die Zähne aus. "Die Täter haben einen Blick dafür", so Schlotmann. Mit einem Rollbrett schieben sie sich unter die Autos und flexen binnen weniger Minuten die Katalysatoren ab. Dass etwas fehlt, merken die Besitzer dann erst, wenn es schon zu spät ist.
Diebstähle im größeren Stil, etwa von Betriebshöfen von Industrieunternehmen, kämen zwar vor, seien allerdings deutlich seltener. "Allgemein ist der Kabeldiebstahl schon ein Phänomen", sagt Schlotmann. Allerdings gelte das nicht exklusiv für den Märkischen Kreis, sondern sei eine Entwicklung, die NRW-weit zu beobachten sei.