Menden. Vier Kunstobjekte sind geplant, bei denen jeder mitgestalten kann. Die Museen der Stadt Menden machen‘s möglich - auch für den guten Zweck.
„Bunte Fäden“: Die Museen der Stadt Menden planen ein gemeinnütziges Kunstprojekt auf Gut Rödinghausen an. Unter dem Motto „Gemeinsam kreativ – Kunst verbindet“ soll das partizipative Projekt alle Menschen einladen, aktiv an der Entstehung von vier Kunstobjekten mitzuwirken. Mit der Fertigstellung der Kunstwerke soll später auch eine Spendenaktion gestartet werden. „Das Museum begreifen wir als einen Ort, an dem Brücken zwischen den Menschen gebaut werden. Es bleibt unsere Aufgabe, sich beständig für Mitmenschlichkeit und die Gemeinschaft einzusetzen“, sagt der Leiter der Museen der Stadt Menden, Marius Stiehler.
Große Holzrahmen und die Farben Rot, Orange, Gelb und Blau
Im Mittelpunkt des Projektes stehen vier große Holzrahmen, die in den nächsten Monaten in den Ausstellungsräumen von Gut Rödinghausen aufgestellt sind. Alle Interessierten haben die Möglichkeit, sich kreativ auszudrücken und mit vorhandener oder selbst besorgter bunter Wolle zu weben, zu stricken, zu häkeln, zu knüpfen, zu flechten oder sich auf sonst eine erdenkliche Art und Weise mit dem Material auszudrücken. Jürgen Weber spendete zudem ein historisches Spinnrad, an dem selbst Wolle gesponnen werden kann. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich – alle können ihrer Fantasie freien Lauf lassen, das Material und die Techniken erkunden und die Kunstwerke nach ihren Vorstellungen mitgestalten. Die vier Kunstobjekte werden die vier Farben der Mendener Museen repräsentieren: Rot, Orange, Gelb und Blau.
„Unser Kunstprojekt soll den Zusammenhalt in der Gemeinschaft stärken und Menschen zusammenbringen. Wir möchten einen Raum schaffen, in dem Kreativität und Zusammenarbeit gefördert werden und gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zur Gemeinnützigkeit geleistet wird. Diese Kunstwerke sind gelebte Demokratie und Inklusion. “
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Kunstprojekt soll den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken
Marius Stiehler zu der Idee: „Unser Kunstprojekt soll den Zusammenhalt in der Gemeinschaft stärken und Menschen zusammenbringen. Wir möchten einen Raum schaffen, in dem Kreativität und Zusammenarbeit gefördert werden und gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zur Gemeinnützigkeit geleistet wird. Diese Kunstwerke sind gelebte Demokratie und Inklusion. Der Künstler Joseph Beuys formulierte den Satz ,Jeder Mensch ist ein Künstler‘. Er meinte damit, dass jeder Mensch als soziales Wesen die schöpferische Kraft hat, sich selbst und die Welt zu verändern.“
Es gibt keine thematischen Vorgaben, jedoch könnten die Teilnehmenden sich an Themen orientieren, erklärt der Museumsleiter Marius Stiehler weiter. „Unsere Gemeinschaft besteht aus Beziehungen und Bezügen, die das Leben spannend machen. In den Kunstwerken können alle selbst die Beziehungen durch bunte Fäden herstellen. Das Kunstprojekt zieht somit inhaltliche Verbindungen zur Gemeinschaft, zum Miteinander und zur Gesellschaft als Ganzes. Die Kunstwerke sollen symbolisch für das Beziehungsgeflecht unserer Gesellschaft stehen. Wir erleben Ereignisse, die uns verbinden oder zusammenbringen, wir begegnen Menschen, leben in einer Gemeinschaft, führen Beziehungen, beobachten in der Natur um uns herum Wachstum und Verbindungen. Es gibt Wurzeln und Pflanzentriebe sowie Spinnennetze. Die Assoziationen reichen bis hin zu unserem historischen Webstuhl im Stadtmuseum oder zum industriellen Drahtgewebe, das wir aus Gut Rödinghausen kennen,“ führt Marius Stiehler aus.
„„Als ich von der Projektidee erfuhr, war ich sofort begeistert. Mir war klar, der gemeinsame Weg, die Kunstwerke zu erstellen, ist das Ziel. Als Kirchengemeinde beteiligen wir uns gern an diesem Projekt, weil es die Begegnung und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft fördert.“
Neben den Museen der Stadt Menden wird es weitere Beteiligte an dem Kunstprojekt geben, etwa die Evangelische Kirchengemeinde Lendringsen mit Björn Corzilius als Ansprechperson. Corzilius berichtet: „Als ich von der Projektidee erfuhr, war ich sofort begeistert. Mir war klar, der gemeinsame Weg, die Kunstwerke zu erstellen, ist das Ziel. Als Kirchengemeinde beteiligen wir uns gern an diesem Projekt, weil es die Begegnung und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft fördert. Es ermöglicht Menschen Teilhabe, stärkt das Wir-Gefühl und die Selbstwirksamkeit. Hier denke ich zum Beispiel an die Menschen, die im Betreuten Wohnen des Lebenszentrums an der Christuskirche zu Hause sind.“ An dem Kunstprojekt können alle teilhaben.
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Fertige Kunstwerke sollen auch sozialen Zweck erfüllen
Die fertigen Kunstwerke werden nicht nur das Ergebnis kreativer Zusammenarbeit sein, sondern auch einen sozialen Zweck erfüllen. Mit der Fertigstellung der Kunstwerke soll eine Spendenaktion gestartet werden, deren Erlöse gemeinnützigen Projekten zugutekommen sollen. Denkbar sind Projekte gegen Armut und Einsamkeit, für Inklusion oder Natur- und Umweltschutz. Die Museen der Stadt Menden, die Evangelische Kirchengemeinde, die „Bieberschlümpfe“, der Verein „Aktiv für Lendringsen“ und „Mendener in Not“, die zum Netzwerk „Lendringsen hilft“ gehören, der Inklusionsbeirat, „Fairkauf“, die Mendener Bank sowie viele weitere private Unterstützer setzen damit ein starkes Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft.
Alle Interessierten sind eingeladen, auf Gut Rödinghausen vorbeizukommen und Teil dieses besonderen Gemeinschaftsprojekts zu werden. Die Museen freuen sich auf eine rege Teilnahme, viele kreative Beiträge und zwischenmenschliche Begegnungen. Das Kunstprojekt läuft über mehrere Monate. Die kostenlose Teilnahme ist während der Öffnungszeiten des Museums Gut Rödinghausen, Fischkuhle 15, möglich (Mi. und Do. 9-17 Uhr und Sa. und So. 10-18 Uhr. An Feiertagen geschlossen). Der Eintritt ist frei. Im Museum sind Strick- und Häkelnadeln, Sitzgelegenheiten und eine Cafeteria mit Heiß- und Kaltgetränken vorhanden. Wollspenden sind willkommen