Finnentrop. Besucher des Schwimmbads und der Saunawelt in Finnentrop werden schon bald stärker zur Kasse gebeten. Und kommt das reine Sauna-Ticket?
Die Besucher des Erlebnisbads „Finto“ und der runderneuerten Saunawelt müssen ab Januar tiefer in die Tasche greifen. Die Gemeinde Finnentrop als Betreiberin des beliebten Schwimmbads samt Sauna direkt neben dem Rathaus wird die Eintrittspreise moderat erhöhen. „Es ist nun an der Zeit, den Kostensteigerungen Rechnung zu tragen“, erklärt Dominik Trepels, Fachbereichsleiter für Soziales, Familie, Bildung und Sport und meint damit vor allem die stark gestiegenen Energie- und Personalkosten in den vergangenen Jahren.
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Tatsächlich sind die Eintrittspreise letztmals im Jahr 2015 angepasst worden, damals aufgrund der Anhebung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent. Die Eintrittsgelder für die Saunawelt wurden laut Verwaltung seit ihrer Neuanpassung zum Herbst 2021 nicht mehr verändert. Das neue Tarifmodell, das ab Januar gelten soll und vom Gemeinderat in der kommenden Woche formal noch beschlossen werden muss – das gilt nach einem einstimmigen Votum des zuständigen Fachausschusses als sicher –, sieht unter anderem vor, dass Erwachsene statt bislang 5 Euro in Zukunft 6,50 Euro zahlen müssen. Wer eine Zehnerkarte erwirbt, zahlt ab Januar 55 Euro (statt bislang 40) und wer 20-mal das Erlebnisbad aufsuchen möchte, bezahlt hier 104 statt bis dato 76 Euro.
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Mehr bezahlen müssen in Zukunft auch Kinder und Jugendliche, die älter als sechs Jahre sind, auch wenn sie weiterhin einen ermäßigten Preis bezahlen. So kostet beispielsweise die Zehnerkarte in Zukunft 10 Euro mehr, also 35 anstatt 25 Euro. Der Frühschwimmer- bzw. Feierabendtarif erhöht sich um 1,50 Euro auf künftig 5 Euro. Kinder, die noch nicht das sechste Lebensjahr erreicht haben, bleiben wie bislang frei. Zudem entfällt der Wochenend-Zuschlag. Der Verkauf von Zehner- und 20er-Familienpass-Karten für Erwachsene und Kinder/Jugendliche ist mangels Nachfrage im neuen Tarifmodell nicht mehr vorgesehen. Trotz der Preiserhöhungen bleiben „Finto“ und Saunawalt vergleichsweise günstig, so zahlen beispielsweise Besucher des AquaMagis in Plettenberg auch weiterhin einen höheren Eintrittspreis.
Bislang ist es so, dass Besucher der Sauna automatisch für das Schwimmbad mitbezahlen, es existiert also nur ein Kombi-Ticket. Genau das stört Rainer Rüschenberg von den Freien Wählern. Der Senior geht selbst regelmäßig in die Sauna und kennt viele Besucher, die ausschließlich zum Saunieren vorbeikommen. Er fordert daher die Einführung eines ausschließlichen Sauna-Tickets. „Das wäre so, als würde der Wirt am Ende nicht nur das Essen und die Getränke abrechnen, sondern auch die ungenutzte Kegelbahn im Keller der Gaststätte“, wählt Rüschenberg zur Veranschaulichung einen Vergleich.
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Die Verwaltung soll daher bis zur Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 18. Dezember, prüfen, ob die Einführung einer reinen Sauna-Karte mit dem bestehenden, jedoch veralteten Kassen-System möglich ist. Darüber hinaus wird die Verwaltung schauen, ob dann auch die Einführung einer Feierabend-Sauna-Karte möglich ist – diese Anregung gab Luisa Arens (SPD). Für das Finto gibt es ein solches Ticket. Drittens wird die Gemeinde prüfen, ob auch Menschen mit einer Behinderung, die ausschließlich in die Sauna gehen wollen, eine ermäßigte Sauna-Karte erhalten können.
Im Übrigen bleibt die Sauna im nächsten Jahr auch dann geöffnet, wenn das Erlebnisbad (planmäßig ab Herbst) komplett schließt. Denn bekanntlich nimmt die Gemeinde in den nächsten Jahren rund 6 Millionen Euro in die Hand, um die längst überholte Bad-Technik auszutauschen und auf den neuesten Stand zu bringen. Sie erhält zudem eine Bundesförderung in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro.