Finnentrop. Durch die Energiekrise in Deutschland entschied die Gemeinde Finnentrop, zwei Saunen im Finto wechselweise zu öffnen. Das führt zu dieser Kritik.

Regelmäßig besucht Reiner Rüschenberg die Saunalandschaft im Freizeitbad „Finto“ direkt neben dem Finnentroper Rathaus. Wenn es zeitlich für den Pensionär passt, dann lässt er es sich ein Mal pro Woche in der vor wenigen Jahren komplett sanierten Sauna gut gehen. Immerhin steckte die Gemeinde als Eigentümerin gut eine Millionen Euro in den Groß-Umbau. Dabei wurde unter anderem der gesamte Außenbereich neu gestaltet.

In der Rosensauna mit Rosenduft können die Gäste bei 90 Grad schwitzen. 
In der Rosensauna mit Rosenduft können die Gäste bei 90 Grad schwitzen.  © Finto

Seitdem schwitzen Rüschenberg, der für die Fraktion Freie Wähler im Gemeinderat sitzt, und viele andere Besucher mit Freude in der Rosensauna, Eventsauna, Maa-Sauna (alle 90 Grad) bzw. in der „nur“ 60 Grad heißen Biosauna. Komplettiert wird das Angebot durch eine Infrarotkabine, Eisbrunnen, Ruheräume sowie einen großzügigen Außenbereich mit Außenduschen und Liegewiesen.

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Mit Beginn der Energiekrise in Deutschland, verursacht durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine, entschied die Gemeinde im Herbst vergangenen Jahres, aus Energiespargründen Bio- und Rosensauna nur noch wechselweise zu öffnen – und zwar im Wochenrhythmus. Im zuständigen Ausschuss regte Rüschenberg jetzt aber an, über ein Ende dieser Maßnahme nachzudenken, zumindest aber die Biosauna wieder komplett zu öffnen.

Henkel: Der nächste Winter kommt

Der Pensionär erklärt: „Gerade für Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden ist die Biosauna mit ihren 60 Grad besser, hier kann man deutlich softer schwitzen.“ Bei seinen regelmäßigen Besuchen in der Sauna-Landschaft sei er von anderen Gästen auf dieses Thema mehrfach angesprochen worden. Für Bürgermeister Achim Henkel (CDU) besteht derzeit jedoch kein Grund, an den wechselnden Öffnungszeiten der beiden besagten Saunen etwas zu ändern: „Wir müssen nach wie vor ein bisschen sparen. Der nächste Winter kommt, und wir sollten auch in näherer Zukunft verstärkt ein Auge auf unsere Energie richten.“ Die Einsparungen seien laut Alfons Peterschulte, Bereichsleiter für Soziales, Familie, Bildung und Sport , auch „nicht unerheblich.“

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Sauna-Gänger Rüschenberg will deswegen kein Fass aufmachen, er kann die Haltung der Gemeinde laut eigener Aussage nachvollziehen, dennoch plädiert er weiterhin dafür, dass die Biosauna täglich geöffnet wird. In einer Woche, wenn nämlich die Rosensauna offen hat, können die Sauna-Gäste lediglich in den drei 90 Grad heißen Schwitzkabinen gehen. Und das sei vor allem für gesundheitlich angeschlagene Gäste keine ideale Konstellation, erklärt Rüschenberg.