Kreis Olpe. Die Kita-Plätze im Kreis Olpe sind nach wie vor heiß begehrt, in einigen Städten und Gemeinden sind die Engpässe groß. Ein Überblick über die Kommunen.

Der akute Fachkräftemangel und die fehlende Kapazität an Kita-Plätzen sorgt deutschlandweit für erhebliche Engpässe: Viele Einrichtungen können die hohe Nachfrage nach Betreuungsplätzen nicht decken. Obwohl in den letzten Jahren zahlreiche neue Plätze geschaffen wurden, fehlen in den Städten und Gemeinden viele Betreuungsplätze, insbesondere für Kinder unter drei Jahren. Für Eltern bedeutet das lange Wartezeiten und Ungewissheit.

Für das Kindergartenjahr 2024/2025 konnten im Kreis Olpe insgesamt 80 zusätzliche Plätze in Betrieb genommen werden, die durch verschiedene Baumaßnahmen und Erweiterungen der Einrichtungen im Kreis geschaffen wurden. Der Ausbaubedarf liegt allerdings bei weiteren 155 U3-Plätzen, die aktuell fehlen und in der näheren Zukunft realisiert werden sollen. Die Kosten für die 155 weiteren U3-Plätze wurden vom Kreis Olpe auf rund 14,1 Millionen Euro veranschlagt, 4,6 Millionen Euro erhält der Kreis dafür als Förderung vom Land NRW, die restlichen 9,5 Millionen Euro verbleiben als Kreismittel.

Im aktuellen Kindergartenjahr werden knapp 5405 Kinder in den Einrichtungen im gesamten Kreisgebiet betreut - davon sind 3923 Kinder in der Altersgruppe ab drei Jahren und 1482 Kinder unter drei Jahren. Insgesamt 209 Kinder standen in allen Kommunen des Kreises Olpe auf der Warteliste und konnten aufgrund fehlender Kapazitäten zu Beginn des Kindergartenjahres nicht in den Einrichtungen aufgenommen werden. „Die Verwaltung des Jugendamtes hat im Rahmen der Ermittlung der Belegungszahlen für das Kindergartenjahr 2024/2025 die Wartelisten aller Kindertageseinrichtungen abgefragt. Dabei erfolgte eine Bereinigung der Kinder, die durch Mehrfachanmeldungen in mehreren Kitas oder aber durch beabsichtigte Wechsel der Einrichtungen doppelt erfasst waren“, geht aus der Fortschreibung der Ausbauplanung hervor.

Attendorn:

Im Attendorner Raum warteten Eltern von insgesamt 30 Kindern unter drei Jahren auf einen Kita-Platz für ihren Nachwuchs. Ü3-Kinder stehen derzeit keine auf der Warteliste. In zwei Attendorner Kita-Einrichtungen des Deutschen Roten Kreuzes befinden sich aktuell jeweils zehn neue U3-Plätze in Planung. Die DRK-Kita „Pusteblume“ im Stadtgebiet soll durch einen Umbau bisher nicht genutzter Räumlichkeiten, die Kita „Kleine Freunde“ in Biekhofen durch Aufstockung einer dritten Gruppe erweitert werden. Beide Maßnahmen sind bereits mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) abgestimmt worden, die Investitionskostenanträge wurden gestellt.

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Drolshagen:

Ähnlich sieht es in den Einrichtungen der Stadt Drolshagen aus. Hier fehlten für das Kindergartenjahr 2024/2025 insgesamt 29 Kita-Plätze, um allen Anmeldungen gerecht werden zu können – 25 U3-Plätze und 4 Ü3-Plätze. In Drolshagen sind ebenfalls 20 neue U3-Plätze in Planung. Der Kindergarten „Unterm Regenbogen“ in Schreibershof soll durch eine vierte Gruppe aufgestockt werden. Durch Gespräche mit weiteren Trägern der Kindergärten im Stadtgebiet sollen Maßnahmen zur Schaffung der aufgeführten zehn neuen Plätze erfolgen.

Finnentrop:

Besser sieht die Lage in Finnentrop aus. Hier standen insgesamt 13 Kinder unter drei Jahren und 6 Kinder über drei Jahren auf der Warteliste. In Zukunft geplant ist der Anbau des Kindergartens St. Matthias in Fretter, um Platz für eine vierte Gruppe zu schaffen und zehn neue Plätze zu schaffen. Im August dieses Jahres eröffnete zudem der neue Caritas-AufWind Kindergarten „Blumenwiese“ an der Kopernikusstraße, direkt hinter dem Erlebnisbad „Finto“.

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Kirchhundem:

In der Gemeinde Kirchhundem warteten 29 Kinder auf einen Kita-Platz – davon 27 Kinder unter drei Jahren und zwei Ü3-Kinder. Für die Kindergärten „Kleine Strolche“ und „Rappelkiste“ in Brachthausen und Würdinghausen ist jeweils eine weitere Gruppe vorgesehen. Genau wie in Attendorn und Drolshagen sollen ebenfalls 20 neue U3-Plätze geschaffen werden. Die Planungen von Seiten des Kreises Olpe sowie die Abstimmung mit LWL laufen bereits an.

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Lennestadt:

In Lennestadt läuft die Umsetzung der Maßnahmen zur Schaffung neuer Kita-Plätze derzeit auf Hochtouren. In Maumke entsteht ein neuer Caritas-AufWind Kindergarten, der ab August 2025 in Betrieb gehen soll (wir berichteten). Über 40 Kinder sollen dort betreut werden können, 10 mehr als ursprünglich vorgesehen. Zudem befindet sich die Kita „St. Burchard“ in Oedingen zurzeit im Umbau, auch hier sollen fünf neue U3-Plätze entstehen. Im Lennestädter Ortsteil Oberelspe sind für das kommende Kindergartenjahr 2025 zudem noch drei U3-Plätze frei. Das vermeldete der Caritasverband für den Kreis Olpe, Träger des AufWind-Kindergarten „Regenbogenland“, in einer Pressemitteilung. Mit Blick auf die 43 Kinder unter drei Jahren, die sich auf der Warteliste befinden, ist die Stadt Lennestadt jedoch gut aufgestellt.

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Olpe:

In der Kreisstadt Olpe standen für das Kindergartenjahr 2024/2025 59 Kinder auf der Warteliste (53 U3-Kinder / 6 Ü3-Kinder). Hier laufen die ersten Planungen zum Neubau einer dreigruppigen Kita im Stadtgebiet mit insgesamt 30 neuen U3-Plätzen. In Rhode soll der St. Cyriakus-Kindergarten um zwei Gruppen erweitert werden. Damit sollen 20 neue Plätze realisieren werden, so der Plan des Kreises.

Wenden:

Für das aktuell laufende Kindergartenjahr waren die Wartelisten zunächst leer. Mit dem Neubau der dreigruppigen GFO-Kita „St. Anna“ in Hünsborn, die bereits im Januar dieses Jahres in Betrieb genommen werden konnte, wurden 30 neue Plätze geschaffen.

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Zahlen für das kommende Kindergartenjahr 2025/2026 sowie der aktuelle Stand auf den Wartelisten sind noch nicht bekannt. Da sich viele Projekte und Maßnahmen zur Schaffung der fehlenden 155 U3-Plätze noch in der Planungsphase befinden, ist im kommenden Kindergartenjahr im Kreis Olpe gerade bei den Kita-Plätzen für Kinder unter drei Jahren weiterhin mit Engpässen zu rechnen. Die Betreuungssituation wird weiterhin angespannt bleiben.