Hillmicke/Wenden. Die Hillmickerin Vanessa Stiewe verzweifelt bei der Suche nach einem U-3-Kitaplatz im Heimatort. Die Ursache für die Absage macht sie fassungslos.

Die junge Familie Stiewe wünscht sich nichts mehr, als einen U-3-Kitaplatz für ihre Tochter im Heimatort Hillmicke zu bekommen. Nach der Bewerbung Anfang des Jahres war die Hoffnung groß, dass Tochter Paula genau wie ihre Mutter Vanessa ihre ersten Schritte im Katholischen Kindergarten St. Antonius von Padua machen kann, doch es kommt ganz anders als geplant. Ausgerechnet die zweite Schwangerschaft der Mutter verhindert die Zusage. Trotz aller Unwägbarkeiten hat die Familie die Hoffnung auf ein Happy End noch nicht aufgeben.

Großer Schock

Der Schock saß bei der 31-jährigen Vanessa Stiewe tief, als sie keine positive Benachrichtigung der örtlichen Kita erhielt. „Ich wurde gefragt, ob ich auch schon die Zusage bekommen hätte, doch es gab keine. Dann wartete und wartete ich und irgendwann war mir klar, dass es keine Zusage gibt. Für mich ist erst einmal eine Welt zusammengebrochen“, erinnert sie sich an einen tränenreichen Tag zurück. Die Hillmicker Familie wollte bei der Bewerbung nichts dem Zufall überlassen und meldete ihre Tochter bereits im Januar 2024 für einen Kitaplatz in der St.-Antonius-von-Padua-Kita an. Aufgrund der Platzknappheit im U-3-Bereich blieb der Kita aber nichts anderes übrig, als Bewerber und Bewerberinnen auch Absagen zu erteilen. Die Tatsache, dass Stiewe aufgrund einer aktuellen Schwangerschaft momentan nicht auf Teilzeit im Logistikbereich arbeiten kann, sei beim Entscheidungsprozess gegen die Aufnahme mitentscheidend gewesen. Die konkrete Begründung für die Absage macht die Hillmickerin noch heute fassungslos. „Ich habe versucht, das alles nachzuvollziehen, aber mir haben die Worte gefehlt. Man unterhält sich ja auch mit anderen Müttern. Die Entscheidung hat bei allen für Unverständnis gesorgt“, berichtet Stiewe.

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Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte die Einrichtungsleitung der Kita, dass der Kindergarten nicht alle Bewerbungen für eine Eingliederung im August 2025 (U-3-Plätze) annehmen konnte: „Wir sind nur eine kleine Einrichtung und hatten insgesamt sechs U-3 Plätze“, berichtet Uta Siepmann, dass drei Absagen erteilt werden mussten. In solchen Fällen müsste eine Kita auf bestimmte Ausschlusskriterien zurückgreifen. „Es gibt unterschiedliche Kriterien, die mit einer unterschiedlichen Gewichtung bewertet werden – das ist gang und gäbe in den Einrichtungen“, betont sie. Konkret würden die Ortsansässigkeit, die aktuelle Teilnahme eines Geschwisterkinds, die Zugehörigkeit zur katholischen bzw. evangelischen Kirche eines Elternteils sowie die aktuelle Berufstätigkeit beider Elternteile über Zu- und Absage entscheiden. Letzteres wurde der Familie Stiewe zum Verhängnis. Bis heute stellen die Eltern das Punktesystem infrage: „Ich kann mir ja auch plötzlich das Bein brechen und nicht arbeiten können“, vergleicht die gebürtige Hillmickerin die Situation mit ihrer Schwangerschaft.

Zusatzbelastung während Schwangerschaft

Für das Paar bedeute die Entscheidung eine deutliche Zusatzbelastung in anspruchsvollen Zeiten. Während der Vater viel im Beruf eingespannt ist, befindet sich die junge Mutter schon in der Mitte ihrer zweiten Schwangerschaft. Eine Doppelbelastung, die in den nächsten Monaten nur über die Hilfe aus der gesamten Familie aufgefangen werden kann. „Für mich bedeutet die Absage mehr Alltagsstress. Ich muss mich um zwei Kinder gleichzeitig kümmern, das ist alles nicht so einfach. Wir werden unsere Familie ein bisschen mehr miteinspannen. Ich muss gleichzeitig aufpassen, dass Paula dabei nicht zu kurz kommt“, hätte sich Stiewe eine frühzeitige Förderung ihres Kindes in der Kita sehnlichst gewünscht. Die Familie glaubt, dass es für ihre Tochter wichtig wäre, schon jetzt erste Kontakte und Freundschaften mit anderen Kindern im Dorf zu knüpfen. „Paula ist sehr aufgeweckt und kommt schon jetzt gut mit anderen Kindern klar. Ich würde mir wünschen, dass sie dadurch schon selbstständiger wird. Ich glaube deshalb, dass es ihr guttun würde, schon jetzt in den Kindergarten zu gehen“, erklärt die 31-Jährige.

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Trotz der momentanen Entscheidung versuchen beide auch die Einrichtung zu verstehen. „Es bringt hier auch kein böses Blut etwas. Ich weiß selber, was man hier kriegt. Ich habe eine starke Verbindung zur Kita“, betont Vanessa Stiewe. Die Hoffnung auf eine kurzfristige Wendung hat die Familie noch nicht aufgegeben. In den nächsten Tagen endet die Frist für die Annahme des Kitaplatzes. Im Falle einer kurzfristigen Absage würde die Familie laut eigenen Aussagen voraussichtlich nachrücken. Sollte es nicht dazu kommen, bliebe noch die Option der Antragstellung auf Platzerweiterung bei der Gemeinde Wenden.