Olpe. Insbesondere der Zustand der Häuser an Stachelauer und Lütringhauser Weg birgt Handlungsbedarf. Container-Anmietung auf Dauer zu teuer.
Der Stadt Olpe geht allmählich der Platz aus, um schutzsuchende Menschen unterzubringen. In einer ausführlichen Vorlage zum bevorstehenden Sitzungsblock informiert die Verwaltung über das geplante Vorgehen, um Abhilfe zu schaffen. Zentrales Element: Ab sofort soll damit begonnen werden, einen Standort für einen Neubau zu finden, der mittelfristig die heruntergekommenen Notunterkünfte an Stachelauer bzw. Lütringhauser Weg ersetzt. Das Ergebnis soll bis Juni 2025 vorliegen.
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Hinsichtlich der Flüchtlings-Unterbringung stellt sich die Sachlage differenziert dar. „Flüchtlinge, die der Kreisstadt Olpe durch das Land zugewiesen werden, werden aktuell überwiegend in der Wohncontaineranlage In der Trift und in den städtischen Notunterkünften im Lütringhauser Weg bzw. Stachelauer Weg untergebracht“, heißt es in der Vorlage. Dazu kommen mehrere kleinere Unterkünfte, „um eine möglichst dezentrale Unterbringung zu gewährleisten“, so die Verwaltung. Unter anderem betreibt die Stadt solche Unterkünfte an der Gartenfelderstraße, der Rhoder Hauptstraße, der Felmicke, der Hatzenbergstraße und am Rotdornweg.
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Derzeit sind zwar noch unterm Strich zahlreiche Plätze frei, allerdings wird die Kapazität in den Bereichen eng, in denen Familien oder Frauen mit Kindern leben. Das Haus Gartenfelderstaße 4 etwa ist für Frauen und Kinder reserviert. Derzeit sind hier zwei Frauen und ein Kind untergebracht. Vier Zimmer sind frei. Allerdings ist dieses Gebäude von den Planungen für das Städtische Gymnasium betroffen: Es soll abgebrochen werden, um Platz für einen größeren Schulhof für die Gebäude am Imberg zu schaffen.
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In der Containeranlage In der Trift ist derzeit viel Platz frei, allerdings werden hier ausschließlich Männer untergebracht. Weiterhin sei die Anmietung der neueren Container auf Dauer nicht wirtschaftlich. Handlungsbedarf sieht die Verwaltung vor allem hinsichtlich der Notunterkünfte Lütringhauser Weg und Stachelauer Weg. „Dort ist der bauliche Zustand der in die Jahre gekommenen Gebäude (u. a. massive Feuchtigkeit in Außenwänden, Schimmelbildung in den Räumen) schlecht und durch kleinere Reparaturmaßnahmen nicht mehr dauerhaft zu beheben.“
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Zwar habe die Stadt stets versucht, Familien über den privaten Wohnungsmarkt unterzubringen, dies sei jedoch zuletzt immer seltener gelungen. Fazit der Stadtverwaltung: „Die vorstehend ermittelten und beschriebenen Raumbedarfe, insbesondere für Familien mit Kindern, können mit dem aktuell vorhandenen und in Teilen baufälligen Raumangebot künftig nicht zuverlässig gedeckt werden. Darüber hinaus ist die Anmietung von zusätzlichem Wohnraum, unter anderem auch wegen des hohen Zuzugsanteils von geflüchteten Menschen aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in den vergangenen zwei Jahren, schwierig und stellt auf Dauer eine hohe wirtschaftliche Belastung für den städtischen Haushalt dar.“
Um der erwarteten Entwicklung des Flüchtlingsaufkommens gerecht werden und im Bedarfsfall flexibel reagieren zu können, sei eine Erweiterung des städtischen Wohnraumangebotes im Bereich der Notunterkünfte zwingend erforderlich. „Die Verwaltung wird deshalb beauftragt, zur Vorbereitung der notwendigen Hochbaumaßnahmen zunächst potenzielle Standorte im Stadtgebiet für die Errichtung von geeigneten Unterbringungseinrichtungen zu identifizieren und diese hinsichtlich einer effektiven und wirtschaftlichen Verwendbarkeit für die Schaffung des benötigten Raumangebotes zu bewerten.“ Nun ist die Kommunalpolitik gefragt: Sie muss der Verwaltung den gewünschten Auftrag erteilen. Darüber wird in den bevorstehenden Ausschusssitzungen diskutiert, zuerst im Ausschuss Bildung, Soziales, Sport am Mittwoch ab 17 Uhr.