Kreis Olpe. Im Kreis Olpe geht eine Erkältungs- und Krankheitswelle umher. Ärzte und Apotheker vernehmen einen Anstieg der Corona-Infektionen. Das wird empfohlen.
Die Krankheitswelle im Kreis Olpe ist gerade im vollen Lauf. Die Rede ist von einer verspäteten Sommergrippe. Schon seit ein paar Wochen häufen sich die Erkrankungen in der Bevölkerung. Viele Menschen klagen über Erkältungs- und Grippesymptome. Die Wartezimmer in Arztpraxen sind voll mit Personen, die diese Symptome aufweisen. Gleichzeitig beobachten Ärzte und Apotheker, dass auch eine Corona-Herbstwelle langsam an Fahrt aufnimmt.
Die offiziellen Corona-Fallzahlen aus dem Olper Kreisgebiet können allerdings keinen Aufschluss über die aktuelle Corona-Lage geben. Von Seiten des Gesundheitsamtes des Kreises Olpe werden die Fallzahlen nicht mehr dokumentiert und auch Ärzte und Apotheker können über die genauen Zahlen nichts sagen. „Die wenigsten Leute, die sich positiv auf das Virus getestet haben, melden eine Infektion“, weiß Ulf Ullenboom, Sprecher der Apothekerschaft im Kreis Olpe. „Wir selber testen recht selten auf Corona.“ Was sich allerdings anhand der Verkaufszahlen beobachten lasse: Das Interesse an Covid-19-Schnelltests sei in den letzten Wochen deutlich angestiegen, auch der generelle Bedarf nach Erkältungsmitteln sei erhöht. „Ein Anstieg an Corona-Infektionen ist auf jeden Fall zu spüren. Das wird uns aber in Zukunft ständig begleiten, wie auch die Grippe oder ähnliche Erkrankungen.“ Besonders während der Sommermonate rücke das Thema Corona in den Hintergrund, zu den kälteren Jahreszeiten und Erkältungswellen flamme es dann wieder auf. Allgemeinmediziner Stefan Spieren bemerkte in seiner Praxis in Hünsborn einen Anstieg der Patienten mit Erkältungssymptomen, darunter auch mit Corona-Infektionen. Grundsätzlich sei der Anstieg aber erstmal kein Grund zur Beunruhigung. Jahreszeitlich bedingt werde man diesen Trend immer wieder beobachten.
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„Müssen muss das keiner. Aus Vernunft sollte man aber einmal im Jahr die Impfung auffrischen lassen.“
Ärzte und Apotheker empfehlen Impfauffrischung
Grundsätzlich sei wichtig, dass man sich selbst und andere in der aktuellen Lage schütze. „Sobald man in irgendeiner Form Erkältungssymptome verspürt, sollte man aus Vernunft auf Distanz zu anderen Menschen gehen und sich nach Möglichkeit testen“, gibt der Hausarzt mit auf den Weg. „Rücksicht nehmen ist das A und O.“ Der Kontakt zu gefährdeten Personengruppen solle in dem Fall sofort stark eingeschränkt werden. Gerade das Tragen einer Maske erachte er dabei auch als wichtige Schutzmaßnahme. Ebenso wie die Durchführung eines Schnelltests, der in vielen Haushalten noch vorrätig sei. Dabei müsse allerdings auf das Ablaufdatum geachtet werden, weil die Aussagekraft des Ergebnisses sonst nicht gewährleistet sei. Auch wenn es im Falle einer Corona-Infektion für Privatpersonen keine Vorschriften mehr gibt, rät der Allgemeinmediziner dringend davon ab, arbeiten zu gehen. Der Kontakt zu Mitmenschen sollte größtmöglich reduziert werden.
Kurz vor den anstehenden Herbstferien spricht sich Stefan Spieren zudem für eine Reiseimpfung aus. „Wer sich in diesem Jahr noch nicht gegen die Grippe oder auch das Corona-Virus impfen lassen hat, sollte das vor der Reise noch tun.“ Gerade an Flughäfen treffe man auf eine große Menschenmenge aus verschiedenen Ländern, da sei es wichtig, dass man geschützt sei. Die Trageempfehlung einer Schutzmaske spricht er dabei auch besonders für das Flugzeug aus. Eine Impfauffrischung sei aber generell für alle empfehlenswert. Die Hausärzte hätten demnach aktuell ausreichende Kapazitäten dafür. „Müssen muss das keiner. Aus Vernunft sollte man aber einmal im Jahr die Impfung auffrischen lassen.“
Auch Apotheker Ulf Ullenboom hält es für nicht verkehrt, die Impfung gegen das Virus auffrischen zu lassen. Gerade, weil der Impfstoff aufgrund der neu auftretenden Corona-Varianten immer wieder angepasst werde. Besonders für Risikogruppen, wie über 60-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen, sei dies definitiv ratsam, aber auch Personen, die viel Kontakt mit Mitmenschen haben – besonders im Gesundheitssektor –, sollten über eine Impfauffrischung nachdenken. Zusätzlich beobachte er, dass nur die wenigsten Leute mit entsprechenden Symptomen eine Schutzmaske tragen. „Wenn man krank ist und die Unsicherheit besteht, ob möglicherweise eine Infektion mit dem Corona-Virus vorliegt, sollte auf jeden Fall eine Maske getragen werden“, empfiehlt der Apotheker. Das schütze nicht nur vor einer Weiterverbreitung des Virus, sondern auch von ähnlichen Erkrankungen. „Es ist nicht nur das Corona-Virus, das die Menschen krank macht. Aktuell gehen auch noch einige weitere Krankheitserreger um.“
Neue Variante XEC
Seit wenigen Wochen breitet sich eine neuer Subtyp des Sars-CoV-2-Virus aus. Während im Spätsommer hauptsächlich die Variante K.P.3.1.1 bei den Infektionen vorherrschte, beobachtet das Robert-Koch-Institut (RKI) aktuell eine Verbreitung der neuen Variante XEC. Während der Anteil von ersterer abnimmt, geht laut RKI bereits mehr als jede vierte Neuinfektion (28 Prozent) auf XEC zurück. Das hänge vor allem damit zusammen, dass die neue Sublinie durch zusätzliche Mutationen stärker dazu in der Lage sei, sich an menschliche Zellen zu binden, wodurch sich die Variante schneller ausbreiten könne. „Mittlerweile ist der allergrößte Teil der Bevölkerung aber genesen oder mehrfach geimpft. Unser Körper ist bereits mit den Covid-Viren vertraut.“ Es spiele daher eher eine untergeordnete Rolle, mit welcher Variante man sich anstecke. Dafür werde der Impfstoff so angepasst, damit er den bestmöglichen Schutz biete, erklärt Hausarzt Stefan Spieren.
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Es bleibt aber dabei: Corona wird gerade zur kälteren Zeit ein ständiger Begleiter sein. Dennoch sollte auch bei steigenden Infektionszahlen keine Panik aufkommen. Wichtig ist, dass man sich und seine Mitmenschen schützt und Rücksicht nimmt. Wer bei sich Krankheitssymptome wahrnimmt, sollte diese ernst nehmen und entsprechend handeln.