Attendorn. Der SPD-Politiker ist seit 2014 Verwaltungschef und Ratsvorsitzender in Attendorn und hat bisher offengelassen, ob er eine dritte Amtszeit wagt.

Christian Pospischil hat sich entschieden: Der Ennester, der seit 2014 Bürgermeister von Attendorn ist, will dieses Amt auch nach der Kommunalwahl im September 2025 bekleiden. Sollte der SPD-Politiker das Wähler-Vertrauen erneut erhalten, würde der 43-jährige Familienvater von drei Kindern in seine dritte Amtszeit als Erster Bürger der Hansestadt gehen. „Ich habe nach wie vor großen Spaß, bin sehr motiviert und möchte mit meinem Team im Rathaus und mit der SPD-Fraktion noch viel erreichen“, begründet Pospischil, der vor zehn Jahren auf Wolfgang Hilleke folgte, im Gespräch mit dieser Redaktion seinen Entschluss.

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Einfacher als im vergangenen Jahrzehnt wird diese Aufgabe gewiss nicht. Aufgrund der sich drastisch verschlechternden Haushaltslage nicht nur, aber auch in Attendorn würde Pospischil, der vor seiner Bürgermeister-Zeit beim Bundesrechnungshof arbeitete, in den kommenden Jahren mit deutlich veränderten finanziellen Rahmenbedingungen zurechtkommen müssen. „Wir müssen uns sehr genau überlegen, wie wir unsere Haushalte konsolidieren, ohne dabei soziale Strukturen zu verstören. Das wird kein Zuckerschlecken, denn die Zeiten werden alles andere als rosig“, stellt sich der Bürgermeister auf „schwere Entscheidungen“ ein. „Aber genau dafür will ich Verantwortung übernehmen. Und ich bin trotz dieser Herausforderungen optimistisch, dass wir eine gute Zukunftsperspektive besitzen und erfolgreich bleiben.“

„Wir müssen uns sehr genau überlegen, wie wir unsere Haushalte konsolidieren, ohne dabei soziale Strukturen zu verstören.“

Christian Pospischil (SPD), Bürgermeister in Attendorn

Man werde nicht umherkommen, klare Schwerpunkte zu setzen, um die Stadt krisenfest aufzustellen. Welche das sind, steht für den SPD-Politiker schon jetzt fest: So gehe es beispielsweise darum, der heimischen Industrie und dem Gewerbe gute Bedingungen zu ermöglichen – Pospischil spielt auf den Bau des neuen Industriegebietes Fernholte im Eckenbachtal an. „Darüber hinaus müssen wir massiv in unsere Schulen und in unsere Feuerwehrhäuser investieren. Heute sind die Anforderungen andere als noch vor zehn oder 15 Jahren.“ So soll beispielsweise die Sonnenschule in den nächsten Jahren ins Collegium Bernardinum umziehen. „Das Lernen in unseren Schulen hat sich grundlegend verändert und ist viel individueller geworden. Wir müssen dafür sorgen, dass die Schulen auch räumlich diesem Differenzierungs-Anspruch gerecht werden können“, erläutert der Bürgermeister. Eine weitere große Aufgabe kommt auf die Stadt als Schulträgerin ab 2026 zu, dann nämlich greift der OGS-Anspruch.

„Bis spätestens Ostern werden wir die Aufstellung durchgeführt haben.“

Friederike Brodhun, Stadtverbandsvorsitzende der Attendorner CDU

Viel Geld wird die Stadt in den Brandschutz investieren müssen. So geht es darum, das veraltete Feuerwehrhaus an der St.-Ursula-Straße zu modernisieren und im Ihnetal ein neues Gerätehaus für die Einheiten aus Neu-Listernohl und Listerscheid zu bauen. Ein weiterer Schwerpunkt werde der Klimaschutz sein, so wird die Stadt in den nächsten Jahren unter anderem ihren eigenen Bürgerwindpark (zusammen mit der Bigge Energie und der Volksbank) errichten, um die Wertschöpfung vor Ort zu halten. Es gehe aber auch darum, die städtischen Immobilien nach und nach von den fossilen Brennstoffen „zu befreien“ und unter anderem mit PV-Anlagen auszustatten.

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Gegen wen Christian Pospischil im kommenden Jahr antritt, steht indes noch nicht fest. Die CDU, bekanntlich nach diversen Streitereien im Sommer 2022 in zwei Fraktionen (CDU und UfA) auseinandergebrochen, will, dann wieder vereint, einen Bürgermeisterkandidaten stellen. „Bis spätestens Ostern werden wir die Aufstellung durchgeführt haben“, erklärt die Stadtverbandsvorsitzende Friedrike Brodhun auf Anfrage dieser Redaktion und ergänzt: „Aktuell beschäftigen wir uns in Arbeitskreisen mit den Inhalten und unsere potenziellen Kandidaten treffen sich, um bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr mit einem geschlossenen Team anzutreten.“ Die weiteren Fraktionen im Rat – FDP, UWG und Grüne – wollen keine Kandidaten ins Rennen schicken.