Olpe. Dr. Gerd Franke hat einen neuen Nachfolger gefunden und verkauft seine beiden Apotheken in Olpe. Das sind die Gründe für den Führungswechsel.

In der Linden- und Franziskus-Apotheke in Olpe kommt es zu einem Generationenwechsel. Dr. Gerd Franke und seine Frau Stefanie verkaufen die beiden Filialen in der Olper Innenstadt. Zum 1. Oktober übernimmt ein neuer Inhaber die beiden, zu den Linda-Apotheken gehörenden, Einrichtungen. Nach 22 Jahren endet damit ein sehr erfolgreiches Kapitel und ein Stück Familiengeschichte.

Bereits 2002 übernahm das Ehepaar die Linden-Apotheke nach dem Tod von Rudi Schütte. Das Unternehmen ging damit direkt an die nächste Familiengeneration über. Stefanie und Gerd Franke begannen damals noch am ersten Stammsitz der Apotheke in der Martinstraße. Im September 2007 wurde zusätzlich die Franziskus-Apotheke mit Sitz in der Kurfürst-Heinrich-Straße neu eröffnet. 2018 verließ die Linden-Apotheke dann ihren Gründungsstandort in der Martinstraße und zog in die benachbarten Räumlichkeiten von vormals Brillen Schulte. Die neuen Geschäftsräume boten mehr Entwicklungspotenzial für die Zukunft. Inzwischen hat sich die Filiale mit über 200 Quadratmetern ebenerdigen Geschäftsräumen an der neuen Stelle gut etabliert.

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„Seit einiger Zeit war mir klar, dass ich mich als Apotheker selbständig machen will.“

Julian Hübenthal
zukünftiger Inhaber der Linden- und Franziskus-Apotheke

Bisheriger Filialleiter übernimmt

Die Linden- und Franziskus-Apotheke gehen an den bisherigen Filialleiter Julian Hübenthal über. Der 33-Jährige ist seit dem Jahr 2018 als Apotheker in der Franziskus-Apotheke angestellt. Ende 2021 übernahm er als approbierter Filialleiter die Verantwortung für diese Einrichtung. „Für uns ist es eine glückliche Fügung, dass Julian 2017 in unser Unternehmen gekommen ist und sich seitdem permanent weiterentwickelt hat“, erklärt Gerd Franke. Es sei schnell zu erkennen gewesen, dass Hübenthal auch für eine Übernahme des gesamten Unternehmens geeignet sei. „Seit einiger Zeit war mir klar, dass ich mich als Apotheker selbständig machen will. Da passte es wunderbar, dass mir Gerd Franke anbot, über die Übernahme der beiden Apotheken zu sprechen“, sagt der zukünftige Inhaber.

Der Übernahmeprozess sei unter fachlicher Beratung langfristig geplant und abgewickelt worden. Erste Gespräche habe es demnach schon vor knapp zwei Jahren gegeben. „Die Gespräche sind mit der Zeit immer konkreter geworden, bis vor wenigen Wochen die Einigung stand und die Verträge unterschrieben werden konnten“, so Hübenthal.

„Bei aktuell über 500 Apothekenschließungen pro Jahr in Deutschland ist es keine Selbstverständlichkeit, eine gute Nachfolgelösung zu finden.“

Dr. Gerd Franke

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Übergabe eine einmalige Chance

Stefanie und Gerd Frank begründeten den Verkauf damit, dass sich eine einmalige Gelegenheit geboten habe. Da niemand aus der eigenen Familie den Weg in die Pharmazie eingeschlagen habe, sei es naheliegend, die teaminterne Nachfolgemöglichkeit zu nutzen. Für das Ehepaar sei jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, die Apotheken an die nächste Generation weiterzugeben. Die Familie Franke freue sich besonders, dass es auch in diesen nicht immer leichten Zeiten mit Julian Hübenthal einen jungen Unternehmer gebe, der bereit sei, die Verantwortung zu übernehmen und die Apotheken fortzuführen. „Bei aktuell über 500 Apothekenschließungen pro Jahr in Deutschland ist es keine Selbstverständlichkeit, eine gute Nachfolgelösung zu finden“, so der 54-Jährige.

Gerd Franke und seine Frau bleiben auch nach der Übergabe Anfang Oktober in beiden Filialen aktiv, wobei Franke zunächst die Filialleitung der Franziskus-Apotheke übernimmt, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist.