Grevenbrück. Fünf Unfälle in zwei Jahren – jetzt bekommt Grevenbrück eine Fußgängerampel. Ob diese und ein temporäres Tempo 30 für Verkehrsberuhigung sorgen?

Fünf – zum Teil schwere – Unfälle sind die Bilanz der Kreispolizeibehörde Olpe aus den vergangenen zwei Jahren, die sich am Zebrastreifen in Grevenbrück, in der Nähe des „Rewe-Kaufpark“ ereignet haben. Das hat die Unfallkommission für den Kreis Olpe nun dazu veranlasst, an dieser Unfallhäufungsstelle zukünftig eine Fußgängerampel zu installieren. Ob diese und die temporären Tempo-30-Bereiche die Raserei in Grevenbrück stoppen werden?

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„Die Verkehrssituation in Grevenbrück ist eine Never-Ending-Story. Auch eine unserer Mitarbeiterinnen wurde auf dem Zebrastreifen umgefahren und schwer verletzt“, berichtet Thorsten Dunckel, Inhaber der Johannis Apotheke in Grevenbrück und direkter Nachbar des Zebrastreifens. Dass eine Entschärfung der Situation stattfinden müsse, stünde außer Frage: „Jetzt ist die Fußgängerampel eben das Mittel der Wahl.“ Diese soll voraussichtlich 2025 installiert werden, wie aus der letzten Meldung des Kreises Olpe hervorgeht.

Fußgängerampel anstatt Zebrastreifen

Von der Unfallkommission heißt es: Auf der Bundesstraße 55 (Kölner Straße) in Grevenbrück gibt es zwischen den Einmündungen Hangstraße und Kirchwiese einen Fußgängerüberweg (Zebrastreifen). Dort ereigneten sich im Jahr 2022 vier Unfälle. Die Unfallkommission beschloss seinerzeit, unter anderem dortige Parkstreifen zu verkürzen und Absperrketten anzubringen. Nachdem die Stadt Lennestadt die Maßnahmen umgesetzt hatte, ereignete sich dennoch wieder ein schwerer Unfall mit Beteiligung einer Fußgängerin. Daher hat sich die Unfallkommission entschieden, dort eine Fußgängerampel zu installieren.

„Auf dieser langen Gerade wird gerast wie verrückt, vor allem in den Abendstunden, wenn die PS-Dröhner unterwegs sind. Auch wenn eine Ampel ein Stück weit in den fließenden Verkehr eingreift, musste hier endlich etwas passieren.“

Thorsten Dunckel
Anwohner und Geschäftsmann

„Auf dieser langen Gerade wird gerast wie verrückt, vor allem in den Abendstunden, wenn die PS-Dröhner unterwegs sind. Auch wenn eine Ampel ein Stück weit in den fließenden Verkehr eingreift, musste hier endlich etwas passieren“, so der Apotheker, der nicht nur seine Apotheke an der viel befahrenen B55 betreibt, sondern auch dort wohnt.

K 7 Grevenbrück Kindergarten
Der Bereich auf der Kreisstraße (K7) in Grevenbrück soll im Bereich des DRK-Kindergartens "Peppaburg" in Kürze temporär Tempo 30 werden.  © WP | Nadine Niederschlag

Tempo 30 im Bereich der Kindertageseinrichtungen

Deutlich verkehrsberuhigter wird künftig auch der Bereich der Kreisstraße (K7) von Grevenbrück in Richtung St. Claas werden. Nachdem die Baumaßnahmen final abgeschlossen sind, werden hier in Kürze die temporären Tempo-30-Schilder installiert, wie Stefan Müller, Bereichsleiter Ordnungsamt der Stadt Lennestadt auf Anfrage mitteilte. Nach dem Beitritt der „Initiative Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ hat die Stadt Lennestadt in vier Ortschaften rund um die Kindergärten Tempo-30 beschlossen. Heißt: in der Zeit von 7 bis 17 Uhr müssen Autofahrer in diesen Bereichen deutlich langsamer fahren, um die Fußwege zu den beiden Kindertagesstätten DRK „Peppaburg“ und St. Nikolaus sicherer zu machen.

Unfallhäufungsstelle Zebrastreifen Grevenbrück

Diese Unfälle ereigneten sich, laut der Kreispolizeibehörde Olpe „Direktion Verkehr“ in den vergangenen Jahren auf der B55 am Zebrastreifen, der voraussichtlich 2025 durch eine Lichtzeichenanlage für Fußgänger ersetzt werden soll:

3. Februar 2022: Beteiligte: Pkw (Alter 43) und Fußgänger (55 – schwer verletzt)
30. September 2022: Beteiligte: Pkw (40) und Pkw (64) – Auffahrunfall
23. November 2022: Beteiligte: Pkw (67) und zwei Fußgänger (7 – schwer verletzt und 8 – leicht verletzt)
9. Dezember 2023: Beteiligte: Pkw (35) und Fußgänger (17 – leicht verletzt)
27. April 2024: Beteiligte: Pkw (20) und Pkw (35) – Auffahrunfall

Für Grevenbrück gilt, wie Thorsten Scheen, Pressesprecher der Polizei Olpe, mitteilt: „Aus Sicht der Polizei könnte eine Lichtzeichenanlage für Fußgänger an dieser Stelle dazu geeignet sein, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Unfälle zu vermeiden. Ob sich dies als zutreffend erweist, wird zu beobachten sein. Aus diesem Grund wird die Unfallhäufungsstelle durch die Verkehrskommission auch weiterhin überwacht.“