Heinsberg/Paris. Bis zu 15 Stunden am Tag arbeitet Hubert Schwermer (59) in einem der exklusivsten Restaurants der Welt, dem Guy Savoy - und er liebt es.
Die Gastronomie im Blut haben oder wie es der Heinsberger Hubert Schwermer so schön sagt: „Ich bin als Kind in den Kochtopf gefallen“ – die Aussage passt nahezu wie die Faust aufs Auge. Der 59-Jährige lebt seit über 28 Jahren in Paris und arbeitet als Restaurantleiter in einem der exklusivsten Restaurants der ganzen Welt. Dem Guy Savoy, das benannt ist nach einem der berühmtesten Spitzenköche Frankreichs und mehrfach mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde. Hier sorgt er am Ufer der Seine dafür, dass sich die Gäste bei bis zu 14-Gängen wohlfühlen und hat sogar schon einige prominente Persönlichkeiten bedient.
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Für Hubert Schwermer ist es der absolute Traumjob, umgeben von Luxus und Gästen, die es sich leisten können in exklusiven Lokalen zu speisen. In vielerlei Hinsicht ist es jedoch mehr als Normalität, weil die Erwartungshaltung der Gäste in einem Luxus-Restaurant wie dem Guy Savoy unfassbar groß ist. „Unser Anliegen ist es, dass die Gäste nach einem Besuch in unserem Restaurant zufrieden sind. Dazu gehört, dass unsere 35 Köche einen guten Job machen und der Service stimmt“, berichtet der gebürtige Heinsberger, der aus einer Gastronomenfamilie stammt. Seine Eltern betrieben das Hotel Schwermer in Heinsberg, indem er und seine Schwester Waltraut die Ausbildung zu Restaurantkaufleuten absolvierten und Bruder Bernhard ist Betreiber des Rhein-Weser-Turms.
14-Gänge-Menü für 680 Euro
Insgesamt sorgen 65 Mitarbeiter aus 15 Nationalitäten von fünf Kontinenten für das Wohlergehen der Gäste. Ein 14-Gänge-Menü liegt preislich bei etwa 680 Euro pro Person. In dreieinhalb Stunden wird der Besuch des Guy Savoy zu einem Erlebnis für Augen und Gaumen. „Wir haben viele Stammgäste aus der ganzen Welt von Tokio über New York bis nach Dubai. Tische müssen vier bis sechs Wochen im Voraus reserviert werden“, erzählt Hubert Schwermer. Bis zu 15 Stunden am Tag arbeitet der 59-Jährige, der in Berlin noch Betriebswirtschaftslehre studiert hat, in seinem Traumjob und hat kürzlich einen Gang zurückgeschraubt, um bei einer Vier-Tage-Woche mehr Freizeit und Zeit für sich zu haben.
„Eine Currywurst, die bestelle ich, sobald ich die Grenze zu Deutschland passiert habe, mit einer kalten Cola.“
Dann geht er am liebsten Golf spielen und mit einem Handicap von 14 bereitet ihm der Sport große Freude. In seiner hübschen Residenz wohnt er gemeinsam mit seiner Frau in der Nähe des bekannten Tennis-Stadions Roland Garros. Der angrenzende Park, in dem keine Autos fahren, entschleunigt ihn vom stressigen Alltag. Auch das Fahrrad oder den Scooter als Fortbewegungsmittel hat Hubert Schwermer für sich entdeckt. „Wir wohnen schon sehr zentral in Paris. In zehn Minuten bin ich mit dem Fahrrad am Eiffelturm und in 17 Minuten mit dem Scooter im Restaurant“, liebt Schwermer sein Leben an der Seine.
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Der gebürtige Heinsberger spricht neben Deutsch und Französisch noch Italienisch und Englisch und hat sogar schon Persönlichkeiten wie Angela Merkel bedient. Mindestens ein- bis zweimal im Jahr kommt er zurück ins Sauerland. Er nutzt die Zeit, um seine Geschwister zu treffen und zum Golfspielen. „Das Sauerland hat tolle Anlagen in Schmallenberg, im Repetal und bei Wenden und dort genieße ich meine Zeit“, erzählt Schwermer. Wie die meisten aus unserer Auswanderer-Serie vermisst auch er die „typische Currywurst“. „Die bestelle ich, sobald ich die Grenze zu Deutschland passiert habe, mit einer kalten Cola.“