Kreis Olpe. Die Unfallkommission des Kreises Olpe stuft vier bekannte Gefahrenstellen nun wieder als unproblematisch ein. Das ist der Hintergrund.

Die Unfallkommission für den Kreis Olpe trat kürzlich im Kreishaus zusammen. Aufgabe dieses Gremiums ist es, an Unfallhäufungsstellen zu prüfen, ob die Verkehrssicherheit mit Veränderungen verbessert werden kann. Dies können relativ einfach umzusetzende Maßnahmen wie Straßenmarkierungen, Beschilderungen oder das Zurückschneiden von sichtbehindernden Büschen sein. Aber auch bauliche Veränderungen am Fahrbahnbelag oder an der Straßenführung wurden bereits in der Unfallkommission befürwortet und daraufhin umgesetzt. Unter Federführung der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Olpe gehören der Unfallkommission Vertreterinnen und Vertreter der sieben kreisangehörigen Städte und Gemeinden, der Bezirksregierung Arnsberg, des Landesbetriebs Straßen NRW sowie der Kreispolizeibehörde Olpe und der Kreiswerke Olpe an.

Ein Unfallteam sichert die Spuren nach einem Unfall in der Olper Innenstadt.
Ein Unfallteam sichert die Spuren nach einem Unfall in der Olper Innenstadt. © Verena Hallermann | Verena Hallermann

Sechs solcher Stellen standen im Fokus. An vier dieser Unfallhäufungsstellen wurden von der Unfallkommission bereits Verbesserungen herbeigeführt. Das belegt die polizeiliche Unfallstatistik eindeutig. An den beiden anderen Stellen sind Maßnahmen in der Umsetzung. „Gemeinsam können wir unsere Straßen sicherer machen! Dies zeigt die erfolgreiche Arbeit der Unfallkommission auch in diesem Jahr“, lobt Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum die Arbeit der Unfallkommission. Die Ergebnisse im Einzelnen:

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L 512 Attendorn-Olpe, Höhe Kraghammer Sattel: Von Juni 2020 bis März 2022 ereigneten sich auf der Landesstraße 512 in Höhe des Kraghammer Sattels und den dortigen Parkplätzen nahe des Biggesees zehn Unfälle – auch von Radfahrern. Nach einem Ortstermin der Unfallkommission wurden Sperrpfosten auf dem Radweg entfernt. 2023 und 2024 wurde kein Unfall mehr registriert. Daher wird diese Stelle aus der Beobachtung als Unfallhäufungspunkt herausgenommen.

Gerlingen, Kreuzung L 512/L 714: Im Untersuchungszeitraum Januar bis Oktober 2022 ereigneten sich an dieser Kreuzung (Koblenzer Straße/Bahnhofstraße/Kreuztaler Straße) insbesondere nachts Unfälle bei Abbiegevorgängen im Kreuzungsbereich. Daher wurde die Nachtabschaltung der Ampelanlage deaktiviert. In den Jahren 2023 und 2024 ereignete sich jeweils ein Unfall. Daher soll die nächtliche Abschaltung auf Beschluss der Unfallkommission auf Dauer aufgehoben werden. Dieser Bereich wird nun nicht mehr als Unfallhäufungsstelle betrachtet.

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Rhode, Bereich B 54, B 55, L 563: Sechs Unfälle ereigneten sich im Jahr 2022 in dem räumlich zusammenhängenden Bereich Kreuzung B 54/L 563/Frankenhagen sowie der Einmündung Alte Landstraße/B 54 und der Einmündung B 54/B 55 in Rhode. Deshalb nahm die Unfallkommission diesen Bereich genauer unter die Lupe. Trotz einer Ampelanlage und entsprechender Beschilderung an den Einmündungen war das Missachten der Vorfahrt Hauptgrund für die Unfälle. Und da sich dort in den Jahren 2023 und Anfang 2024 kein Unfall mehr ereignete, wird dieser Bereich nicht mehr als Unfallhäufungspunkt betrachtet.

Attendorn, L 539: Auf der Landesstraße 539, die südöstlich an der Innenstadt von Attendorn vorbeiführt, haben sich in einer langgezogenen Kurve (Höhe Firma Muhr und Bender) in den Jahren 2022 und 2023 insgesamt neun Unfälle ereignet. Von der Polizei wurde dieser rund 500 Meter lange Bereich als Unfallhäufungsstelle registriert. Der Asphalt wurde für eine bessere Griffigkeit aufgeraut. Seither haben sich keine weiteren Unfälle ereignet. Dieser Bereich wird nun auch nicht mehr als Unfallhäufungsstelle betrachtet.

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Grevenbrück, B 55: Auf der Bundesstraße 55 (Kölner Straße) in Grevenbrück gibt es zwischen den Einmündungen Hangstraße und Kirchwiese einen Fußgängerüberweg (Zebrastreifen). Dort ereigneten sich im Jahr 2022 vier Unfälle. Die Unfallkommission beschloss seinerzeit, unter anderem dortige Parkstreifen zu verkürzen und Absperrketten anzubringen. Nachdem die Stadt Lennestadt die Maßnahmen umgesetzt hatte, ereignete sich dennoch wieder ein schwerer Unfall mit Beteiligung einer Fußgängerin. Daher hat sich die Unfallkommission entschieden, dort eine Fußgängerampel zu installieren. Diese soll im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden. Diese Unfallhäufungsstelle wird weiter beobachtet.

Olpe, Kreisverkehr Am Bratzkopf/Stellwerkstraße: In diesem Kreisverkehr in Olpe haben sich 2022 vier und 2023 zwei Unfälle ereignet – insbesondere bei Dunkelheit. Die Beleuchtung wird daher auf den aktuellen Stand hin optimiert. Weiterhin wurden die Linien an den Kreisverkehren erneuert. Die Unfallhäufungsstelle an besagtem Kreisverkehr wird weiter beobachtet. Und es sollen noch in diesem Jahr eine Griffigkeitsprüfung und eine Geschwindigkeitsmessung durchgeführt werden, da die Unfallkommission vermutet, dass neben der Beleuchtung auch zu hohe Geschwindigkeiten sowie die Beschaffenheit der Asphaltdecke teilweise für die Unfälle verantwortlich sein könnten.