Herdecke. Wochenlange Vollsperrung: Am Montag soll endlich die Sanierung der Ender Talstraße beginnen, das Gemeinschaftskrankenhaus bleibe aber erreichbar.

Mehrfach geplant, oft verschoben. Jetzt aber scheint die schon lange ausstehende Sanierung der Ender Talstraße über die Bühne zu gehen. Der zuständige Landesbetrieb kündigte nun für nächste Woche die Vollsperrung dieser wichtigen Verbindungsstrecke zwischen Herdecke und Wetter beziehungsweise Witten an.

Zunächst die wichtigsten Daten für heimische Autofahrer und weitere Verkehrsteilnehmer: Die Ender Talstraße wird laut Mitteilung ab Montag, 17. Januar, voll gesperrt. Und zwar für rund sieben Wochen, also ungefähr bis Anfang März. Das betrifft den Abschnitt unterhalb des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke bis zum Abzweig zur Bundesstraße 226 nach Wetter oder Witten. Laut Straßen NRW stehen die entsprechenden Baken unten im Ortsteil Gedern in der Nähe der Ruhr und im oberen Teilstück nahe der Abbiegung zum kleinen Stichweg Am Hessenberg (für Anlieger frei).

Krankenhaus weiter erreichbar

Das bedeutet: Die Klinik in Westende ist auch während der Bauarbeiten über die gewohnte Zufahrt auf der Straße In der Schlage erreichbar, nur halt nicht von unten durch das unbebaute Teilstück nahe der Sägemühle. Apropos: Auf Anfrage bestätigt Andreas Berg als zuständiger Sprecher von Straßen NRW, dass Anlieger auch während der Bauphase ihre Häuser neben der Ender Talstraße erreichen können. Das gelte natürlich auch für Bewohner der Sägemühle im unteren und nicht ausgebauten Teil dieser Kreisstraße K11.

Im Herbst 2017 ist im unteren (nicht ausgebauten) Teil der Ender Talstraße ein Hang abgesackt. der Landesbetrieb Straßen NRW will diesen Abschnitt der Kreisstraße auf dem Gebiet der Stadt Herdecke nun in einem aufwendigen Verfahren sanieren.
Im Herbst 2017 ist im unteren (nicht ausgebauten) Teil der Ender Talstraße ein Hang abgesackt. der Landesbetrieb Straßen NRW will diesen Abschnitt der Kreisstraße auf dem Gebiet der Stadt Herdecke nun in einem aufwendigen Verfahren sanieren. © Unbekannt | Steffen Gerber

Die Sanierung startet nach längerer Vorplanung nun in wenigen Tagen – eine einzige Einschränkung verkündet Berg aber noch: „Die Arbeiten sind abhängig von der Witterung.“ An einer anderen Örtlichkeit musste Straßen NRW eine konkret angekündigte Baustelle wegen Frost und schlechter Verhältnisse verschieben, daher die Zurückhaltung. Da die Wetterfrösche bei ihren Prognosen für die nächste Woche aber Plus-Grade ankündigen, dürfte der mehrfach verschobenen Reparatur aber nichts im Wege stehen.

Zumal mittlerweile auch das benötigte Material zur Ausbesserung bereit steht. Das erwies sich im vergangenen Jahr als Problem. Die Absage für den Baubeginn im September erfolgte aufgrund verzögerter Lieferzeiten. Den Verzug um einige Monate hatte der Landesbetrieb damit begründet, dass er Verkehrsteilnehmern keine Vollsperrung der K11 über Weihnachten und den Jahreswechsel zumuten wolle. Daher die neue Terminierung für Januar 2022 statt November 2021.

Zwei Stellen abgesackt

Der Grund für die Maßnahme: eine abgesackte Fahrbahn im unteren, nicht ausgebauten Teilstück. Der Straßenkörper der Ender Talstraße ist in Höhe Voßkuhle auf einer Länge von ungefähr 225 Metern abgängig. Laut Landesbetrieb sind deutliche Schäden an der Böschungsschulter in Form teils erheblicher Längsrisse und Verformungen (wie Setzungen und Absackungen) erkennbar. Anmerkung der Redaktion: Das ist schon seit 2017 der Fall, weshalb einige Baken an den brüchigen Fahrbahnstellen stehen und die Verkehrsführung dort seit Jahren nur halbseitig erfolgen kann.

Zum Verfahren: Die halbe Fahrbahn der K11 wird mit der darunter liegenden Böschung abgetragen und mit „bewehrter Erde“ (eine Art Stützwand) standsicher aufgebaut, teilt Straßen NRW mit. Anschließend erneuere die beauftragte Firma die gesamte Asphaltdecke.

In der Mitteilung fehlt allerdings die zweite Schadensstelle, die etwas höher von dem problematischen Hang liegt. Nahe des Übergangs zum ausgebauten Teilstück gab es vor rund einem Jahr einen weiteren Böschungsbruch. Auch die an der Stelle sichtbaren Risse, so Berg, repariere die Fachfirma, nachdem hier wie dort zur Vorbereitung der Sanierung bereits einige Bäume gefällt wurden.

Abstimmung mit der Stadt Wetter

Die Umleitungsstrecken in beiden Fahrtrichtungen will der Landesbetrieb in Kürze ausschildern, die Wege führen in den nächsten sieben Wochen über die B226 (Oberwengerner Straße), B234 (Ruhrstraße), L675 (Kaiserstraße/Wetterstraße) und B54 (Hagener Straße).

Chronologie der Ereignisse

Die Pläne zur Sanierung liegen schon lange in den Schubladen, die wurde aber mehrfach vertagt.Im Laufe des Jahres 2017 stehen im unteren Teil der Ender Talstraße immer mehr Warnbaken, weil nach einem Hangrutsch weitere Risse im Asphalt auftauchen. 2019 erfolgt eine Vollsperrung für wenige Tage (Baumfällungen als vorbereitende Maßnahme). Das geschieht auch im Februar 2021 beim zweiten Böschungsbruch.

Gutes Stichwort, schließlich hatten die zuständigen Planer der K11-Sanierung auch immer die Landesstraße 675 im Blick. Diese wichtige Verbindung zwischen Wetter und Herdecke hatte der Landesbetrieb bekanntlich wegen Hangsicherungsarbeiten viele Monate gesperrt. Dort am Ruhrtalradweg, und zwar direkt am Ufer des Harkortsees, müssen Fachleute – wie berichtet – abschließend noch Zäune oder Netze auf einem steilen Abhang wegen Steinschlaggefahr anbringen. Das geschieht in der Verantwortung der Stadt Wetter, die noch auf das fachliche Gutachten der Ahlenberg Ingenieure wartet. Klar ist nun durch die Ankündigung des Landesbetriebs zur Reparatur der Kreisstraße K11, dass eine mögliche Sperrung der L675 erst nach dem Ende der Arbeiten im Ender Tal und somit wohl erst frühestens Mitte März erfolgen kann.