Breckerfeld. Konzerte, Lesungen, Kino - das Kulturprogramm im Heimatmuseum Breckerfeld steht. Höhepunkt ist die Museumsnacht.

Museumsnacht - diese Veranstaltung scheint schon dem Namen nach gemacht für jenes Haus, in dem Johannes Dennda im übertragenen Sinne lange Zeit Regie geführt hat. Dennda ist auch derjenige, der das Format, in dem quasi eine ganze Stadt zum Museum wird, etabliert hat. Also liegt es nahe, dass die Museumsnacht auch für den Verein Stadtmuseum Breckerfeld (und damit für das Heimatmuseum in der Museumsfasse) zum Höhepunkt des Jahres wird.

„Wir werden am 13. Juni zwei Ausstellungen plus Musik im Hause haben“, sagt Dennda, der zweite Vorsitzende des Vereins, der wie seine Mitstreiter Sylvia Gerbothe (Vorsitzende) sowie Nina Schülken und Christof Wippermann keinen Zweifel daran hat, dass sich an diesem besonderen Tag die Besucher die Klinke in die Hand geben werden.

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Weniger Besucher in Filmschmiede

Das aber ist - leider - längst nicht immer der Fall, wie die Verantwortlichen bei der Vorstellung des Jahresprogramms „Kulturschmiede“ einräumen. „In der Filmschmiede haben wir beispielsweise nie wieder die Besucherzahlen erreicht, die wir noch in der Vor-Corona-Zeit hatten“, sagt Christof Wippermann, der sich um die Auswahl der Filme kümmert. Die wiederum ist auch deshalb nicht so einfach, weil mit Constantin und Universal zwei große Studios ihre Filme für das kleine, aber feine Programmkino nicht hergeben. Begründung: Es fehle ein Projektor, die Filme würden nur per Blue Ray und Beamer abgespielt.

Im Heimatmuseum Breckerfeld findet die Reihe Filmschmiede statt.
Im Heimatmuseum Breckerfeld findet die Reihe Filmschmiede statt. © WP

„Letztlich“, sagt Wippermann, „spiegelt die Resonanz aber auch das Verhalten der Menschen wider. Immer mehr nutzen Streaming-Dienste und gucken Filme im Wohnzimmer auf dem eigenen Sofa.“ Sich diesem Trend widersetzen, weiter Angebote machen - das will der Verein Stadtmuseum trotzdem.

Linie 11 geht in die dritte Runde

Dazu kommen Lesungen, die zumindest in Teilen eher mittelprächtig ankommen. Insbesondere von Autoren, die noch nicht einem größeren Leserkreis bekannt sind. „Das ist eigentlich schade“, sagt Sylvia Gerbothe, „manchmal können wir uns das auch nicht richtig erklären.“

Erinnerung an vergangene Zeiten: Die Straßenbahnlinie 11 führte nach Breckerfeld.
Erinnerung an vergangene Zeiten: Die Straßenbahnlinie 11 führte nach Breckerfeld. © Sammlung Rudat/Göbel | Wolfgang Reimann

Gleichwohl wollen sich die Kultur-Macher nicht entmutigen lassen - setzen auf Neues, aber eben auch auf Bewährtes. „Den Vortrag über die Straßenbahnlinie 11 halten Jörg Rudat und Dirk Göbel jetzt zum dritten Mal“, sagt Johannes Dennda mit Blick auf die Zeitreise „Breckerfeld in vollen Zügen“ am 2. März (11 Uhr). „Und wir wissen jetzt schon, dass an diesem Tag das Heimatmuseum richtig voll werden wird.“

Erfolg programmiert

Das gilt beispielsweise auch für das Konzert mit dem Ensemble Werner Hussendörfer (9. Februar, 11.30 Uhr) oder die Travestie mit „Gina de l‘amour“ (14, März, 20 Uhr). „Da“, sagt Dennda, „waren wir beim letzten Mal innerhalb von drei Stunden ausverkauft.“ Bis zu 50 Plätze bietet der Konzertraum im Obergeschoss des historischen Gebäudes.

Neu: Ein R‘n‘B-Konzert mit „FMA & Akasch“ (11. April, 21 Uhr). „Wir wollen ganz bewusst junge Menschen ins Heimatmuseum holen und setzen daher auch eine Formation aus Breckerfeld“, sagt Dennda. Und Sylvia Gerbothe ergänzt: „Wir würden das gern ausbauen. Wer Interesse an einem Auftritt hat, kann sich einfach mit uns in Verbindung setzen.“ Auch ein Poetry-Slam könne sich zu einer Veranstaltung entwickeln, wie es sie bislang im Heimatmuseum noch nicht gegeben habe.