Hohenlimburg. Sechs Jahre war Pastor Jacek Kantor in der katholischen Gemeinde in Hohenlimburg aktiv. Künftig wird er 14 Pfarrgemeinden leiten

Pastor Jacek Kantor verlässt Hohenlimburg. Ab 1. Februar wird er als Leiter des Pastoralverbundes Netpherland im Kreis Siegen-Wittgenstein tätig sein. Sechs Jahre wirkte er als Pastor im Pastoralen Raum Am Hagener Kreuz, vor allem in der St.-Bonifatius-Gemeinde in Hohenlimburg. Ein Gespräch über neue Aufgaben und Herausforderungen.

WP: Nur noch wenige Tage, dann ziehen Sie um ins Netpherland. Haben Sie die Kartons schon gepackt?

Pastor Jacek Kantor: Ich habe angefangen (lacht). Vom Erzbistum Paderborn habe ich 150 Umzugskartons bekommen, die sind bald alle gefüllt. Es sammelt sich doch schnell sehr viel an.

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Frage: Sie werden ab 1. Februar eine Stelle als Pfarradministrator im Pastoralverbund Netpherland (Netphen) antreten. Was genau bedeutet das?

Kantor: Ich werde weiterhin als Pastor tätig sein, aber gleichzeitig die Leitung des Pastoralen Raumes Netpherland übernehmen. Insgesamt betrifft das 14 Pfarrorte in diesem Pastoralverbund. Ich werde viel mit dem Auto unterwegs sein, weil es eine sehr ländliche Region ist. Aber ich weiß worauf ich mich einlasse, schließlich war ich bereits einige Jahre als Vikar im Pastoralverbund Nördliches Siegerland tätig.

Frage: Pfarradministrator klingt nach viel Verantwortung und vor allem Verwaltungsaufgaben?

Kantor: Ja, ich werde definitiv mehr Verwaltungsaufgaben haben als jetzt. Aber ich habe mich bewusst auf diese Stelle beworben. Diese Aufgabe bietet mir eine große Chance mich persönlich weiterzuentwickeln und nochmal Neues zu lernen. Darüber hinaus werde ich aber weiterhin als Seelsorger tätig sein und mich unter anderem um die Messdienerarbeit kümmern.

Frage: Ihr Schwerpunkt ist vor allem die seelsorgerische Tätigkeit. Was ist das besondere für Sie an dieser Aufgabe?

Kantor: Es ist vor allem der direkte Kontakt zu den Menschen. Die Zusammenarbeit und der Austausch. Menschen sind keine einsamen Inseln, es funktioniert nur gemeinsam. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich Familien bei wichtigen Ereignissen in ihrem Leben wie Taufe, Kommunion, Hochzeit, aber eben auch am Ende des Lebens begleiten darf. Aus diesem Kontakt schöpfe ich persönlich viel Kraft. Deshalb ist es mir sehr wichtig, bei meiner zukünftigen Stelle Verwaltung und seelsorgerische Tätig gut unter einen Hut zu bekommen.

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Frage: Sie waren jetzt sechs Jahre als Pastor im Pastoralen Raum An Hagener Kreuz tätig. Was nehmen Sie aus dieser Zeit mit?

Kantor: Die Familiengottesdienste werden mir ganz besonders in Erinnerung bleiben. Aber auch die Messdienerarbeit. Wir sind hier keine sehr große Gruppe von Messdienern, aber dafür eine sehr stabile Gruppe. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten rund um die Gemeinden hat mir immer sehr viel Spaß gemacht und das werde ich sehr vermissen. Außerdem sind mir die gemeinsamen Projekte, zuletzt der lebendige Adventskalender, mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) sehr ans Herz gewachsen.

Pastor Jacek Kantor verlässt Hohenlimburg
Pastor Jacek Kantor tritt zum 1. Februar eine neue Stelle im Kreis-Siegen Wittgenstein an. © WP Hagen | Rebecca Borgmeier

Frage: Mit welchem Gefühl gehen Sie also?

Kantor: Ich habe großen Respekt vor der neuen Aufgabe. Denn es ist etwas komplett Neues für mich. Und auch wenn ich mich bewusst dafür entschieden habe, hoffe ich, dass ich gut in das Team vor Ort hineinwachsen werde. Aber ich werde eben auch die Menschen und die Arbeit hier vor Ort vermissen. Ich gehe also mit dem berühmten lachenden und weinenden Auge.

Frage: Immer weniger Kirchenbesucher, weniger Gemeindemitglieder: Die Situation der Kirchen verändert sich sehr. Wie nehmen Sie diese Veränderungen wahr?

Kantor: Die Welt wird immer komplexer, die Gesellschaft verändert sich. Wir müssen diese Veränderungen als Chance sehen. Wir sollten Veränderungen erkennen, festhalten und nach Lösungen und neuen Ideen suchen. Das Fundament aller Ideen sollte aber immer das Evangelium sein. Aber ich finde es wichtig, nicht immer nur in die Vergangenheit zu schauen, sondern bewusst in die Zukunft zu sehen.

Am Sonntag, 26. Januar, wird es um 11.15 Uhr in der Hagener St.-Elisabeth-Gemeinde, Scharnhorststraße, einen Verabschiedungs-Gottesdienst für Pastor Jacek Kantor geben. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit sich persönlich von ihm zu verabschieden.