Hagen. 2,2 Mio. Euro Umsatz hat die Stadthalle Hagen im letzten Jahr gemacht. Besucher können endlich bargeldlos zahlen. Und der städtische Zuschuss?
Neues aus dem Wasserlosen Tal. . . Es duftet wunderbar nach Holz, richtig warm und gemütlich. „Und der Saal wirkt jetzt viel heller und ist natürlich auch wesentlich leichter zu reinigen.“ Volker Wolf ist begeistert über den neuen Boden im großen Saal der Stadthalle, „die Handwerker waren in fünfeinhalb Wochen mit allem durch. Sprich, der alte, grüne Teppich wurde während der Sommerferien entfernt, und Estrich und 1000 Quadratmeter Parkett wurden verlegt“.
Erste harte Probe gemeistert
Die erste harte Probe habe der neue Boden gut gemeistert, „das Oktoberfest von Radio Hagen mit 800 bzw. über 1000 Besuchern im Saal, wo auch schon mal eine Maß Bier auf dem Boden landete und dann schnell und unkompliziert ein Wischmop zum Einsatz kam, ist super gelaufen“, resümiert der Geschäftsführer der Stadthalle.
Weitere Themen aus Hagen
- Sparen in Restaurants: Alle Infos zum Schlemmerblock
- Hohe Grundsteuer: „Irgendwann geht das alles nicht mehr“
- Hohe Grundsteuer: Stadt Hagen spürt den Protest
- Stadt muss mehr als 100.000 Führerscheine umtauschen
- Feuer in Silvesternacht: Schäden an Kita in Hohenlimburg
- Supermarkt: Schwerer Sturz vor undichtem Tiefkühlregal
- Save the Date: Diese Fest feiert Hagen 2025
- Dieser Junge (17) ist der Lewandowski der Kreisliga
Und noch eine Neuerung, die kurz nach den Sommerferien eingeführt wurde, sei Gold wert: „Wir haben ein neues Kassensystem installiert. Endlich ist bei uns bargeldloses Bezahlen möglich. Das ist zeitgemäß und ein absoluter Mehrwert“, sagt der 46-Jährige. Bislang zahlten die Gäste an den Theken im Foyer oder im Saal bar, nur in Ausnahmefällen wurde ein EC-Lesegerät herbeigeschafft. „Etwa ein Viertel der Besucher zahlt nun mit Karte, Tendenz steigend“, sagt Volker Wolf zufrieden.
VIP-Zone im Gastrobereich
Und wie wird das im Spätherbst 2023 gestartete „Priority-Room“-Angebot angenommen? Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich eine VIP-Zone im Gastrobereich der Stadthalle, die vor und in der Pause einer Veranstaltung gegen Geld genutzt werden kann. Der Geschäftsführer lächelt: „Das Angebot musste natürlich erst bekannt werden. Aber jetzt wird es super angenommen; bei vielen Veranstaltungen ist der VIP-Bereich ausgebucht.“
„Das Angebot musste natürlich erst bekannt werden. Aber jetzt wird es super angenommen; bei vielen Veranstaltungen ist der VIP-Bereich ausgebucht.“
Angebot auf 100 Besucher begrenzt
Über das Buchungssystem Eventim kann das Zusatzangebot im Vorfeld hinzu geordert werden, „besagte Gäste können dann einen Extra-Zugang sowie eine spezielle Garderobe nutzen. Der Weg Saal vom VIP-Bereich im Restaurant in den Saal ist kurz, und eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn sowie in der Pause werden Fingerfood und Getränke gereicht - und das alles für 19 Euro pro Person“, zählt Volker Wolf auf. Das „Priority-Room“-Angebot ist auf maximal 100 Besucher begrenzt, „das Ganze soll ja auch ein bisschen exklusiv bleiben, und im Raum soll es nicht zu trubelig werden“. Da der VIP-Bereich mittlerweile so beliebt ist, wird der Preis für das Zusatzangebot im Sommer angehoben, „aber moderat. Von 19 auf 22 Euro“, versichert der Stadthallen-Chef.
Veranstaltungsumsatz gesteigert
Themenwechsel: Der Veranstaltungsumsatz wurde im vergangenen Jahr von 1,65 Millionen Euro (2023) auf 2,2 Millionen Euro (2024) gesteigert, „damit ist 2024 ein absolutes Rekordjahr“, bilanziert Volker Wolf und liefert eine Erklärung: „Nach Corona gab es einen wahren Veranstaltungs-Hype. Die Leute wollten wieder ausgehen und etwas erleben.“ Allerdings habe das Stadthallen-Team während der Pandemie auch nicht die Hände in den Schoß gelegt, „wir sind mit Veranstaltern in Kontakt geblieben und haben Pläne für die Nach-Coronazeit geschmiedet“.
Viele „Wiederholungstäter“
Außerdem geht Volker Wolf von zahlreichen „Wiederholungstätern“ aus. So würden etliche Veranstalter oder Gastgeber den „Alles aus einer Hand“-Service begrüßen, „sie müssen sich weder ums Catering noch um die Technik und das ganze Drumherum kümmern“.
„Beim ,Alles aus einer Hand‘-Service müssen sich die Veranstalter weder ums Catering noch um die Technik und das ganze Drumherum kümmern. “
Auf die privaten Stadthallen-Gäste warten bekannte Kabarettisten oder Comedians wie Dieter Nuhr, Helge Schneider, Ralf Schmitz oder Bülent Ceylan, und Musik gibt‘s zum Beispiel von Max Raabe und dem Palast Orchester, Max Mutzke und der SWR-Bigband oder den Amigos, „bekannte Namen ziehen noch immer“, weiß Volker Wolf, seit drei Jahren Geschäftsführer des „Kongress- und Eventpark Stadthalle Hagen“.
Stadthalle bildet erstmals wieder aus
Nach 20 Jahren bildet die Stadthalle zum ersten Mal wieder aus. Ein junger Mann wird im Wasserlosen Tal zum Fachmann für Restaurant- und Veranstaltungsgastronomie ausgebildet.
„Wir würden auch gern eine junge Frau oder einen jungen Mann zur Köchin oder zum Koch ausbilden, doch in den letzten Monaten lagen uns keine passenden Bewerbungen vor“, bedauert der Stadthallen-Chef.
Das Thema Nachhaltigkeit wird in diesem Jahr im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeits-Kodex (DNK) in der Stadthalle konsequenter umgesetzt. So soll es beim Catering ein größeres Angebot an vegetarischen Speisen geben, die Beleuchtung wird weiter auf LED umgestellt, verbrauchsarme Geräte (u.a. Theken und Kühlschränke) sollen angeschafft, und auf Mülltrennung soll mehr geachtet werden. Außerdem wird der große Saal, wenn er tagsüber nicht genutzt wird, weniger geheizt, und er bleibt dunkel.
Städtischer Jahreszuschuss liegt bei 780.000 Euro
Der Jahreszuschuss, den die Stadt Hagen der Stadthalle gewährt, wurde um 200.000 Euro von 580.000 Euro auf 780.000 Euro erhöht. „Aufgrund der gestiegenen Inflation. In fast allen Bereichen - Energie, Lebensmittel oder Reinigungskräfte - sind enorme Steigerungen zu verzeichnen“, rechtfertigt der Stadthallen-Chef den um knapp 35 Prozent gestiegenen städtischen Zuschuss.