Hagen. Jetzt haben auch die FDP und die Linke in Hagen ihre Kandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl aufgestellt.
Nachdem die CDU mit der Richterin Tijen Ataoğlu (35), die SPD mit dem amtierenden Abgeordneten Timo Schisanowski sowie die Grünen mit Dr. Thomas Jalili Tanha ihre Kandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl bereits vor einiger Zeit festgelegt hatten, ziehen nun auch die kleineren Parteien nach.
Die FDP Hagen zieht wieder mit Katrin Helling-Plahr in den kommenden Bundestagswahlkampf. Die 38-jährige Rechtsanwältin und Fachanwältin für Medizinrecht, die bereits seit 2017 für ihre Heimatstadt Hagen im Berliner Reichstag wirkt, wurde am Mittwochabend von der Kreiswahlversammlung der Liberalen im Humpert am Höing einstimmig aufgestellt.
In Ihrer Rede betonte Helling-Plahr die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Entwicklung in den Mittelpunkt der politischen Bemühungen zu stellen: „Wir brauen eine echte Wirtschaftswende – mit niedrigeren Steuern, einer Abschaffung des Solis, einem sofortigen Bürokratiemoratorium und einem flexibleren Arbeitsmarkt. Leistung muss sich wieder lohnen.“
Schwerpunkt auf Wirtschaftspolitik
Die FDP-Kreisvorsitzende Katja Graf zeigte sich erfreut über die Aufstellung von Helling-Plahr: „Wir bekommen von den Unternehmen vor Ort berichtet, dass die wirtschaftliche Situation sich zunehmend verfinstert. Deshalb ist es wichtig, dass Deutschland nun die Wahl hat und sich für Reformen statt eines Weiter-So entscheiden kann.“ Mit Katrin Helling-Plahr hätten die Hagener Liberalen die richtige Kandidatin am Start, die sich im Berliner Politikbetrieb auskenne und viel für Ihre Heimatstadt und die örtliche Wirtschaft bewegen könne.
Das Thema Wirtschaft wird sicherlich auch am 12. Januar im Fokus stehen. An diesem Tag richten die Hagener Liberalen ihren traditionellen Neujahrsempfang aus, zu dem sich der FDP-Vorsitzende und ehemalige Finanzminister Christian Lindner angekündigt hat. Alle Hagener sind zu diesem Termin herzlich eingeladen.
Die Linke nominiert Jürgen Senge
Die Mitglieder der Linken aus Hagen und den Städten des südlichen Ennepe-Ruhr-Kreises wählten den Diplom-Verwaltungswirt Jürgen Senge zum Direktkandidaten für den Bundestag im Wahlkreis 137. „Die Linke hat das sozialste Programm von allen Parteien“, begründet Senge seine Motivation zur Kandidatur, „wir brauchen im Bundestag dringend eine konsequent soziale Stimme für die Arbeitenden, die Arbeitssuchenden, die Rentnerinnen und Rentner, Schülerinnen und Schüler, die Studierenden und die Armen“, zitiert ihn seine Partei.
Das Leben vieler Menschen habe sich in den letzten Jahren durch eine „falsche Politik der Ampel“ sowie der Vorgängerregierungen spürbar verschlechtert, so Senge, der sich mehr als 40 Jahre in der Gewerkschaft Verdi engagiert und mehr als 40 Jahre in einer Landesbehörde in Düsseldorf tätig war, davon viele Jahre als 1. stellvertretender Personalratsvorsitzender.
Forderung nach Preisstopp bei Mieten, Lebensmitteln und Energie
Der Linke gehe es insbesondere um einen Preisstopp bei Mieten, Lebensmitteln und Energie, um das Leben bezahlbar zu machen, Wohlstandsverluste abzuwenden und Armut zu bekämpfen. Dazu gehöre auch, so Senge, die Einkommen zu erhöhen, indem z.B. der Mindestlohn auf 15 Euro angehoben und die Tarifbindung gestärkt werde. „Deutschland ist ein reiches Land, sodass dieser Reichtum für ein besseres Leben für alle genutzt werden kann“, fordert Senge.
Die vorgezogene Bundestagswahl, die durch den Bruch der Ampel-Koalition erforderlich geworden ist, soll nach derzeitigem Stand am 23. Februar stattfinden.