Hagen. Darrin (15) geht auf die Wilhelm-Busch-Förderschule und will Filmemacher werden. Bei einem Wettbewerb in Bochum hat er überrascht:
„Es war eine ganz spontane Idee“, erzählt Darrin, als er von seiner Teilnahme am Poetry-Slam Wettbewerb „Deine Stimme-Deine Zukunft“ der Ruhr-Universität Bochum berichtet. Der 15-jährige Schüler der Wilhelm-Busch Förderschule in der Nahmer hatte sich zusammen mit seinem Mitschüler Aleks ohne große Erwartungen einfach mal angemeldet. Bei der Bekanntgabe der Gewinner kam die große Überraschung: Die beiden Schüler der Wilhelm-Busch Schule hatten tatsächlich den zweiten Platz belegt. Ein Moment, den Darrin nicht so schnell vergessen wird. „Es war ein echter Glücksgriff“, sagt er und lacht.
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Kreatives Schreiben
Wenn es um kreatives Schreiben geht, ist Darrin schon sehr erfahren. In seiner Freizeit verfasst er leidenschaftlich gerne Drehbücher für seine eigenen Filme, die er dann auch selbst produziert. Gedichte waren für den Hohenlimburger Schüler trotzdem etwas Neues. Dass er und Aleks gleich so erfolgreich sein würden, überraschte ihn selbst.
Der Wettbewerb, der in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal stattfand, richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 12. Dieses Jahr konnten die Teilnehmer Texte rund um das Thema Zukunft einreichen. In ihrem Beitrag „Zwei Sterne“, der den zweiten Platz geholt hat, spricht Aleks von Rassismuserfahrungen, während Darrin von seinem Glück erzählt, in einem wohlhabenden Land wie Deutschland aufgewachsen zu sein.
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Erstplatzierte aus Wetter
Den ersten Platz belegte eine Schülerin aus Wetter an der Ruhr mit ihrem Gedicht „Morgen“. Dieses Gedicht, das den Aufstieg rechtsextremistischer Ideologien und die Gefahren für die Demokratie thematisiert, hat Darrin tief beeindruckt. So sehr, dass er es direkt filmisch umsetzen wollte. „‚Morgen‘ hatte sich schon beim ersten Mal perfekt angehört - da wusste ich, dass ich das verfilmen muss“, sagt er. Für den Schüler, der in seinen eigenen Filmen meist alle Rollen selbst übernimmt, war die Produktion dieses Videoclips eine Herzensangelegenheit.
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Eigener YouTube-Kanal
„Es ist sehr wichtig, auf solche Probleme aufmerksam zu machen“ betont er. Gerade angesichts der politischen Entwicklungen sei es notwendig, über solche Themen zu sprechen. Darrins Kurzfilm, sowie seine weiteren Projekte, darunter auch ein Podcast, sind auf seinem YouTube-Kanal „Kaos D“ zu finden.
Auch die Preisverleihung im „kleinen Saal des Anneliese Brost Musikforums Ruhr“, war für Darrin ein besonderes Erlebnis. Die Gewinner durften ihrer Texte vor großem Publikum vortragen. Moderiert wurde von TV-Moderator Eric Mayer und begleitet von Frank Goosen, einem bekannten Bochumer Autor. Auf die Frage, ob Darrin bei der Preisverleihung aufgeregt war, antwortet er nur: „Klar, aber sowas lasse ich mir nicht anmerken. Das kann ich dann mit meiner Schauspielkunst überspielen“. Aleks konnte bei der Preisverleihung leider nicht anwesend sein. Sein Teil des Gedichts wurde daher über ein Handy abgespielt.
Filmemachen als Ziel
In Zukunft will Darrin auf jeden Fall mit der Schauspielerei weitermachen. Aber für ihn ist klar: „Theater ist nicht so meins“. Statt auf der Bühne sieht er seine Zukunft vor allem in der digitalen Welt. „Ich arbeite lieber über YouTube“. Die Plattform bietet die Möglichkeit, mit seinen Projekten ein breites Publikum zu erreichen. Für Darrin der ideale Weg.