Hagen. Am Dienstag scheint eine Roteiche in Hagen gefällt, am Donnerstag gibt es plötzlich Alternativen. Naturschützer fühlen sich verschaukelt.

Bäume, die öffentlich wahrnehmbar an bekannten Orten stehen, sind seit jeher in Hagen ein sensibles Thema. Das weiß die Stadtverwaltung nur zu gut.

Und trotzdem konnte sich die Diskussion rund um die Roteiche am Hengsteysee - ein äußerlich prächtiger Baum, dessen Lebenszeit angesichts von Pilzbefall und Totholzanteilen aber niemand seriös prognostizieren kann - in den letzten Tagen zu einer peinlichen Posse entwickeln. Wenige Tage, bevor der Stadtrat nun darüber entscheiden soll, was aus jenem Baum wird, für dessen Erhalt sich zahlreiche engagierte Bürger ausgesprochen haben, ist völlig unklar, was die Alternativen sind. Es steht der Verdacht im Raum, dass wichtige Informationen bewusst verschwiegen wurden.

Politik kann nicht zustimmen

Das liegt daran, dass sich die Bauverwaltung frühzeitig darauf festgelegt hat, den Baum zu fällen. Erst nach Bürgerprotesten wurde eine offenbar ernst gemeinte Alternative vorgelegt, bei der zu einem völlig unverhältnismäßigen Preis, den eine klamme Kommune niemals zahlen darf, die Eiche am Ruhrtalradweg erhalten würde. Kein verantwortungsvoller Politiker kann dem zustimmen.

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Zwei diskussionswürdige Alternativen, bei denen der Baum erhalten bleibt und die scheinbar sogar vom Fördergeber favorisiert werden, bleiben stattdessen unerwähnt.

Warum? Diese Frage werden die Dezernenten Keune und Erpenbach nun beantworten müssen.