Hagen. Hagen liegt im Ranking der Messerangriffe in NRW-Städten doch nicht auf Platz eins. Die Situation macht das erst mal nicht besser.

Das Innenministerium hat sich offenbar verrechnet. Das Ergebnis: Hagen landet, was die Anzahl der Messerangriffe angeht, in einem Städteranking doch nicht auf einem unerfreulichen Spitzenplatz. Was den Ruf der Stadt angeht, mag man zunächst aufatmen. An der Situation ändert es aber herzlich wenig.

Denn die Wahrheit ist: Die Zahl derjenigen, die in dieser Stadt Straftaten begehen und ein Messer bei sich führen, das sie wohl kaum nutzen wollen, um sich damit ein Äpfelchen zu schälen, ist hoch. Und was sich auf Landesebene andeutet, spiegelt sich auch in den Zahlen wider, die die Polizei Hagen vorlegt: Die überwiegende Anzahl derjenigen, die ein Messer als Waffe in der Tasche tragen, ist männlich und hat einen Migrationshintergrund.

Ein Freund klarer Worte

Es hat rein gar nichts mit einer ausländerfeindlichen Haltung zu tun, dass auch offen anzusprechen. Über Jahre hinweg ist genau das bei der Vorstellungen polizeilicher Statistiken nicht geschehen. Verbessert hat das aber an einer durchaus gefährlichen Konstellation rein gar nichts.

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NRW-Innenminister Reul ist da ein Freund deutlicher Worte: „Das Gefühl der Leute ist nicht von Statistiken abhängig“, hatte er bei einem Besuch in Altenhagen vor eineinhalb Jahren erklärt. Und mit Blick auf junge Täter formuliert: „Wir müssen in deren Köpfe. Wir haben es viel zu lange verpasst, denen klarzumachen, dass man bei uns kein Messer braucht.“

Aussagen treffen auf Hagen zu

Sein Ministerium mag sich verrechnet haben. Ärgerlich aus Hagener Sicht. Aber dass die Minister-Worte auch für Hagen zutreffen, wird niemand in Abrede stellen.