Hagen. Auf der neuen Palliativstation im St.-Josefs-Hospital in Hagen geht es nicht nur um medizinische Versorgung. Wie man das Leben feiern will.
Es soll ein Ort der Menschlichkeit, des Mitgefühls und der Würde sein: Mit einer feierlichen Einsegnung durch den Katholischen Pfarrer und Krankenhausseelsorger Günter Faust wurde jetzt die neue stationäre Palliativ-Station im Bereich Hämatologie und Onkologie des St.-Josefs-Hospitals in Hagen offiziell eröffnet.
Die Einrichtung, die speziell für die Bedürfnisse von Patienten mit schweren, unheilbaren Erkrankungen konzipiert wurde, soll nicht nur medizinische, sondern auch psychosoziale Unterstützung bieten. Knapp drei Monate Bauzeit sowie zahlreiche Stunden intensiver Planung hat es gebraucht, um die neue Station umzusetzen.
„Jeder Mensch hat das Recht auf eine liebevolle und würdevolle Begleitung in seiner letzten Lebensphase. “
„250.000 Tausend Euro haben wir in diese neue Disziplin investiert. Damit beschreiten wir abermals neue Wege, was beispielhaft für das Katholische Krankenhaus Hagen ist“, sagt Klinikmanager Marcus Gertjejanßen.
Fünf Zimmer und acht Betten
Die neue Station umfasst fünf Zimmer und acht Betten und ist mit moderner Medizintechnik ausgestattet. Die Räumlichkeiten wurden so gestaltet, dass sie eine angenehme und beruhigende
Atmosphäre schaffen.
„Wir möchten, dass sich unsere Patienten und ihre Angehörigen hier
wohlfühlen. Der Begriff palliativ kommt vom lateinischen Wort pallium und heißt umhüllen, ummanteln. Wir wollen unsere Patienten umhüllen, schützen und begleiten“, erklärt Klinikdirektor und ärztlicher Direktor Prof. Dr. Jonas Park in seiner Ansprache zur Eröffnung. „Unser Ziel ist es, die Lebensqualität zu verbessern und den Patienten in dieser
schwierigen Zeit beizustehen. Außerdem liegt unser Fokus neben den Patienten auch auf den Angehörigen. Freunde und Familie eines Patienten sind ebenfalls emotional stark eingebunden, auch ihnen wollen wir Geborgenheit bieten.“
Ein neues Kapitel im katholischen Krankenhaus
Auch für Prof. Dr. Doris Maria Kraemer, Chefärztin der Hämatologie und Onkologie, sei die Eröffnung der Palliativ-Station der Beginn eines neuen Kapitels: „Jeder Mensch hat das Recht auf eine liebevolle und würdevolle Begleitung in seiner letzten Lebensphase. Mit diesem stationären Bereich können wir Patienten, bei denen die Versorgung zuhause nicht mehr gewährleistet ist, schnell aufnehmen, Symptome lindern und sie temporär begleiten.“
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Das Ziel sei aber immer, die Menschen so zu versorgen, dass sie wieder nachhause können.„Die neue Station ist ein wichtiger Schritt für die Gesundheitsversorgung in unserer Stadt. Als Krankenhaus wollen wir die Menschen mit viel Gefühl begleiten und versuchen die Herausforderungen des Lebens zu erfüllen“, ergänzt Klinikmanager Marcus Gertjejanßen.
Leitung freut sich auf neue Aufgabe
Mit der Eröffnung der neuen Station bekommt auch Julia Jesinghaus eine neue Aufgabe: Sie wird die Leitung des Pflegeteams übernehmen. Bisher hat sie auf der onkologischen Station als Krankenschwester gearbeitet. Die Arbeit mit Menschen, die unheilbar krank sind, sei emotional sehr herausfordernd und belastend, dennoch freut sich die Hagenerin sehr auf die neue Aufgabe: „Menschen und ihre Angehörigen in ihrer letzten Lebensphase zu begleiten ist etwas ganz Besonderes. Diese Station ist nicht nur ein Ort der Trauer und des Abschieds, wir wollen das Leben hier in all seinen Facetten feiern.“
Auf der Palliativ-Station arbeitet ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften, Psychologen sowie Physio- und Ergotherapeuten eng zusammen, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten. „Viele der Pfleger und Pflegerinnen haben bereits auf einer Intensivstation gearbeitet und dann die Weiterbildung in der Palliativpflege gemacht. Diese Erfahrung ist in unserem Bereich ein großer Vorteil, so können wir eine erstklassige Versorgung in allen Bereichen für unsere Patienten anbieten“, so Chefärztin Prof. Dr. Doris Maria Kraemer.