Hagen. Während in Hohenlimburg eine teure Unterkunft für Flüchtlinge errichtet wurde, atmet Haspe auf und hofft auf eine Sportstätte der Zukunft.
Jetzt, wo längst alles entschieden ist und die Container bereits stehen, dürfen auch die Bürger zu Wort kommen. Ab 19 Uhr informiert die Stadt Hagen am kommenden Dienstag, 27. August, mit großer Belegschaft, breitem Wortschwall und dem Oberbürgermeister an der Spitze im Hohenlimburger Ratssaal über die Unterbringung von Geflüchteten in den nächsten Jahren in einem Container-Dorf am Kirchenberg-Parkplatz. Dabei sollen sich natürlich auch die Anrainer positionieren dürfen.
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Eine ähnliche Überraschung bleibt den Menschen auf der Hestert, wo das Ex-Fortuna-Vereinsheim bereits fremdenfeindliche Sprüh-Parolen zierten, erspart: Dort hatte die Task-Force Flüchtlinge, also der Krisenstab des Rathauses, prüfen lassen, ob der verwaiste Klutert-Sportplatz ebenfalls für ein weiteres Container-Dorf infrage käme. Doch Bohrungen haben gezeigt, dass sich unter dem Spielfeld, das inzwischen als die größte Hundewiese der Stadt zweckentfremdet wird, sich zahlreiche Hohlräume befinden. Diese müssten erst mit Füllbeton beseitigt werden, wobei niemand genau weiß, ob es sich dabei um bislang unerforschte Verzweigungen des angrenzenden und unter Naturschutz stehenden Höhlensystems handelt.
Altlasten im Untergrund
Hinzu kommt, dass unter dem Aschenplatz auch noch Schlackenschichten von der Hasper Hütte schlummern, deren Zusammensetzungen nach einer Altlastensanierung schreien. Alles keine geeigneten Voraussetzungen, um dort Fundamente für Container anzudenken.
Perspektivisch stellt die Stadtverwaltung jedoch in Aussicht, dass auf dem Areal, bei dem Athleten inzwischen erst nach Einsatz einer Machete Sport treiben können, ein Sportplatz 2.0 entstehen könnte. Dazu zählen neben diversen Activity-Gerätschaften auch eine beleuchtete Laufbahn, eine halboffene Halle und eine angemessene Zuwegung.
Der Zeitpunkt, die Finanzierung und eine politische Entscheidung dazu stehen noch völlig in den Sternen. Sicher ist nur: Die Planungs- und Bauzeit wird vom Servicezentrum Sport mit acht bis zehn Jahren angesetzt. Von den heute dort tobenden Vierbeinern muss vermutlich also kein einziger befürchten, dass ihm zu Lebzeiten sein Auslauf-Paradies weggenommen wird.