Hagen. Gleich vier erste Klassen richtet die Grundschule Emst in Hagen zum neuen Schuljahr ein. Rektorin ist seit Februar Sabine Wagener.

Wenn am Donnerstag, 22. August, die i-Dötzchen ihren ersten Schultag in Hagen haben, dann drücken an der Grundschule Emst mehr als 100 Kinder erstmals die Schulbank. Die Lehranstalt an der Karl-Ernst-Osthaus-Straße kann in diesem Schuljahr vier erste Klassen einrichten. „Dann haben wir insgesamt wieder 13 Klassen“, sagt Sabine Wagener (51), die im Februar die Leitung der Schule übernommen hat.

Mittlerweile hat sich die Pädagogin, die zuvor 25 Jahre lang an der Grundschule Hestert in Haspe tätig war, an ihrem neuen Arbeitsplatz akklimatisiert. Das sei ihr leicht gemacht worden, berichtet sie: „Ich bin sehr herzlich empfangen worden. Den Emster Kreis musste ich ja erst einmal kennenlernen. Und diese Schule ist natürlich viel größer als diejenige, an der ich zuvor gearbeitet habe.“

Ihre Vorgängerin Kirsten Scharmacher hatte die Schule im vergangenen Sommer verlassen und war als Rektorin zu einer Grundschule in Iserlohn-Kalthof gewechselt.

Die richtige Entscheidung getroffen

Sabine Wagener stammt gebürtig aus Haspe, wohnt aber seit 23 Jahren in Bülbringen hinter der Hasper Talsperre. „Das ist sehr ländlich, sehr idyllisch.“ Da ihre beiden Kinder inzwischen erwachsen sind, war es ihr möglich, am Eignungsfeststellungsverfahren für Schulleiter teilzunehmen und die entsprechenden Qualifizierungsmaßnahmen mit abschließender Prüfung zu durchlaufen. Das bedeutete für sie, die Komfortzone zu verlassen und sich neu auf den Weg zu machen: „Inzwischen weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war, die auch meiner persönlichen Entwicklung gut getan hat.“

Sie sei natürlich nicht an ihre neue Wirkungsstätte gekommen, um dort alles umzukrempeln. Vielmehr sieht sie sich als Teamplayerin, die gemeinsam mit den Kollegen das Schulprogramm und die pädagogischen Leitsätze der Grundschule Emst behutsam fortentwickeln möchte.

Zwar besitzt die Schule als eine von wenigen Grundschulen in Hagen die höchste Sozialindexstufe 1, doch das bedeute auch, von vielen Förderprogrammen ausgeschlossen zu sein, sagt die Rektorin: „Wir haben zum Beispiel keinen Sozialarbeiter und auch keine Förderschulkraft.“ Immerhin konnte aber nach dem Weggang von Daniel Theis eine neue sozialpädagogische Fachkraft eingestellt werden, die sich vornehmlich um die Kinder des ersten und zweiten Jahrgangs kümmert: „Auch bei uns gibt es Kinder, die Unterstützung benötigen“, sagt Sabine Wagener.

Drei Klassen im Rhythmisierten Ganztag

Zum Kollegium gehören 13 Lehrerinnen und immerhin zwei Lehrer; außerdem arbeiten zwei Studentinnen mit, die vor allem Förder-Unterricht erteilen. Drei Klassen werden im kommenden Schuljahr am Rhythmisierten Ganztag (ROG) teilnehmen, bei dem Unterricht und Betreuung eng miteinander verzahnt sind. Die Klassenzimmer werden nicht nur für den Unterricht, sondern zugleich für die Betreuung genutzt.

Durch diese umfassende Nutzung der Räume wird das vorherrschende Platzproblem erheblich gemildert. „Das läuft bei uns wirklich gut, zumal die Räume hervorragend eingerichtet sind“, sagt die Rektorin. Die Lage unmittelbar am Emster Park ist natürlich ein weiterer Standortvorteil für die Schule, denn wenn das Wetter es zulässt, können Unterricht bzw. Betreuung schnell ins Freie verlagert werden.

Mittlerweile werden in Hagen fast 1000 Kinder im ROG betreut. In der „normalen“ Grundschule liegt die Regelstundenzahl eines Erstklässlers bei 21 bis 22 Wochenstunden, bei einem ROG-Kind sind es 30 Stunden. Das ist möglich, weil beispielsweise in der dritten Stunde eine Erzieherin die Klasse übernimmt und für die Schüler Entspannung, Vorlesezeit oder Spielen auf dem Programm stehen.

Auch in den drei Klassen auf Emst stößt um 10 Uhr morgens eine Erzieherin zu den Kindern, später kommt noch eine weitere Kollegin hinzu. Auf den ersten Schultag am Mittwoch, der die langen Sommerferien beendet, ist die Grundschule Emst jedenfalls bestens vorbereitet.