Breckerfeld. Breckerfeld hat einen Bolzplatz mit einem Dach. Das in der Umgebung einmalige Projekt hat viele Vorteile.
Das Interview findet im Schatten statt. Was an einem der wenigen sonnigen Sommertage nicht selbstverständlich ist. Erst recht nicht, wenn man den Ort bedenkt. Treffen ist auf einem Bolzplatz in Breckerfeld. Auf einem, der nicht etwa mitten in einem Wald liegt und von hohen Bäumen umgeben ist. Der Bolzplatz in der Hansestadt hat ein Dach. Und darf nun auch offiziell genutzt werden.
Die Sache mit dem Schatten ist der erste große Vorteil: Wer hier Fußball- oder Basketball spielen will oder einen der Kurse besucht, die der TuS hierher verlegt hat, der muss nicht Sport in der prallen Sonne betreiben. Vorteil Nummer zwei: Es regnet bei schlechterer Witterung nicht rein. Die Sportler haben ja ein Dach über dem Kopf.
Kein vernünftiger Bolzplatz in Breckerfeld
Dabei war der ursprüngliche Antrieb für einen Tartanplatz, der TuS und Schwarz-Weiß neben dem Förderkreis für die Sport- und Freizeitanlage bewogen hat, das Projekt anzugehen, ein anderer. „Eine vernünftige Anlage gibt es in Breckerfeld bisher nicht“, so Hanswalter Dobbelmann, Vorsitzender des TuS Breckerfeld. „Und wenn man sieht, wie schnell der Platz, nachdem die Bauarbeiter verschwunden waren, schon in Anspruch genommen wurde, dann zeigt das, dass wir genau richtig liegen. Es gibt einen großen Bedarf.“
„Wir planen, auf jeden Fall mit den Minikickern das Mehrzweckfeld zu nutzen.“
Auf Seiten der Freizeitsportler, aber eben auch auf Seiten der beiden großen Sportvereine, die angesichts des Zulaufs in der Spiel- und Sporthalle und auf der Sport- und Freizeitanlage immer wieder an ihre Grenzen stoßen. „Wir planen, auf jeden Fall mit den Minikickern das Mehrzweckfeld zu nutzen“, sagt Marvin Tholen, Vorsitzender von Schwarz-Weiß Breckerfeld, „wie wir dann in den Wintermonaten verfahren, müssen wir schauen. Das wird auch von der Witterung abhängig sein.“
Guter Kompromiss
Auf einer Tafel, die neben dem Mehrzweckfeld aufgehängt wird, ist ersichtlich, welche Zeiten für den Vereinssport reserviert sind. Die liegen vor allem am späteren Nachmittag und am Abend. Dienstags, samstags und sonntags steht das Feld der Öffentlichkeit komplett zur Verfügung. „Ich denke, wir haben da einen guten Kompromiss gefunden“, so Bürgermeister André Dahlhaus, der mit Blick auf ein Ende der Nutzung um 21 Uhr hinzufügt: „Wir müssen da an die Nachbarn denken. Wir hoffen, dass das klappt.“
Genutzt werden kann das Feld aber auch von den Schulen, mit denen es bislang aber noch keine Absprachen gibt. Auch Wettkampfsport ist möglich. „Ein Dreimal-drei-Basketball-Turnier kann ich mir hier gut vorstellen“, sagt Hanswalter Dobbelmann über ein Format, das mittlerweile sogar olympisch ist. Auch Fußballspiele - zumindest von F-Jugend und Minikicker - sind denkbar.
Sportbox bald an neuem Ort
Noch nicht endgültig in Betrieb ist die Sportbox, die noch vor dem Vereinsheim steht, später aber neben den Bolzplatz versetzt werden soll. Hier können Sportgeräte für die Nutzung auf dem Feld ausgeliehen werden.
„Insgesamt sind an der Anlage zuletzt rund 900.000 Euro investiert worden. Das wertet den Platz sehr auf.“
Eine weitere positive Botschaft: Die Arbeiten haben das Budget nicht gesprengt. 476.000 Euro kostet der Neubau, 257.000 Euro davon fließen aus dem kommunalen Haushalt. 177.400 Euro kommen an Fördergeldern hinzu. Den Rest tragen die Vereine. Auch der Förderverein der Anlage bringt sich ein.
Aufwertung für ganze Anlage
„Insgesamt sind an der Anlage zuletzt rund 900.000 Euro investiert worden“, sagt Hanswalter Dobbelmann, und hat dabei auch das Aufstellen von Ballfangzäunen hinter den Toren und den Neubau einer überdachten Sitzplatztribüne im Blick. „Das wertet den Platz sehr auf.“
„Am und um das Vereinsheim haben wir jetzt drei Raucherzonen eingerichtet. Auf dem Rest der Anlage gilt ein Rauchverbot.“
Ein leidiges Thema sowohl auf als auch neben der Sport- und Freizeitanlage bleibt das Rauchen. „Am Bolzplatz ist es verboten“, sagt Peter Schneider, Geschäftsführer der gemeinnützigen GmbH, die für die Sport- und Freizeitanlage verantwortlich zeichnet. „Am und um das Vereinsheim haben wir jetzt drei Raucherzonen eingerichtet. Auf dem Rest der Anlage gilt ein Rauchverbot. Die überall umherfliegenden Kippen haben uns zu diesem Schritt bewogen.“