Hagen/Dortmund. Bei einer Schlägerei nach dem Halbfinale der Fußball-EM werden in Dortmund fünf Polizisten verletzt. Zwei Türken aus Hagen werden festgenommen.
Ein 33-jähriger und ein 25-jähriger Hagener stehen nach Angaben der Bundespolizei im Mittelpunkt eines Konflikts zwischen türkischen Fußball-Fans und der Polizei nach dem Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft in Dortmund zwischen der Türkei und den Niederlanden. Bei der Auseinandersetzung wurden fünf Polizisten verletzt. Die beiden Brüder konnten festgenommen werden.
Auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes Dortmund war es Samstagabend zu einer Schlägerei zwischen türkischen Fans und Angehörigen der kurdischen Volksgruppe gekommen. Bundespolizisten, die diese trennten, wurden dabei angegriffen und teilweise auch verletzt. Gegen 0.45 Uhr hatte sich nach dem Spiel eine Vielzahl von türkischen Fußballfans auf dem Vorplatz des Dortmunder Hauptbahnhofes versammelt. Wenig später bewegte sich eine Gruppe von circa 50 kurdisch stämmigen Personen aus dem Bereich der Innenstadt auf den Vorplatz des Hauptbahnhofes.
Polizisten müssen eingreifen
Einsatzkräfte der Bundespolizei, die sich ebenfalls auf dem Vorplatz befanden, wurden dann auf einen Streit zwischen einer türkischen und einer kurdischen Personengruppe aufmerksam. Daraus ergab sich ein Handgemenge zwischen zwei Männern. Dabei griff ein 33-jähriger Türke aus Hagen eine bislang unbekannten Mann an. Die Beamten ergriffen den Angreifer und brachten ihn zu Boden. Dabei sperrte dieser sich, schlug um sich und versuchte, die Griffe der Einsatzkräfte zu lösen.
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Unterdessen solidarisierten sich circa 300 Personen der beiden Gruppierungen gegen die Polizeikräfte, umzingelten und bedrängten die Polizisten massiv. Die Uniformierten befanden sich zu diesem Zeitpunkt mit dem Tatverdächtigen am Boden, um ihn zu fixieren. Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die auf die Situation aufmerksam wurden, unterstützten die Einsatzkräfte. Zudem eilten weitere Unterstützungskräfte der Bundespolizei herbei, wobei ihnen der Weg zu den Kollegen erheblich erschwert wurde. Auch die Polizei NRW unterstützte die Maßnahmen der Bundespolizei.
Hagener greift Polizisten an
Als die Polizeibeamten den Hagener auf die Dienststelle der Bundespolizei bringen wollten, wurden diese sowohl verbal als auch körperlich angegangen. Der Bruder des Tatverdächtigen griff die Uniformierten dabei gezielt mit Faustschlägen an, um eine Festnahme zu verhindern. Zudem versuchte der 25-Jährige, die Einsatzkräfte in die äußerst aggressive Menschenmenge zu ziehen.
Die Angriffe des Türken (25) wurden durch den Einsatz von Reizgas unterbunden. Anschließend wurde auch er zu Boden gebracht und auf das Revier gebracht. Vor der Dienststelle der Bundespolizei sammelte sich unterdessen eine Menschenmenge, die versuchte, den Beamten in die Dienststelle zu folgen. Zudem bewarfen Unbekannte die Einsatzkräfte aus der Masse heraus mit Flaschen.
Fünf Polizeibeamte werden verletzt
Insgesamt fünf Polizeibeamte wurden verletzt, blieben aber dienstfähig.
Die Tatverdächtigen (25, 33) wurden zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen. Die beiden Männer werden sich nun wegen tätlichen Angriffs und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung, gefährlicher Körperverletzung und versuchter Gefangenenbefreiung verantworten müssen. Zudem leitete die Bundespolizei gegen die bisher unbekannten Tatverdächtigen ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch, Bedrohung und dem Versuch der gefährlichen Körperverletzung ein.