Hagen. Diese Wachstumszahlen lassen aufhorchen: In Hagen steigt nach dem Corona-Loch die Zahl der gemeldeten Prostituierten rasant.

Sauna-Clubs und Table-Dance-Bars sind aus dem Hagener Stadtbild ebenso verschwunden wie die Rotlicht-Wohnwagen an den Straßenrändern der Gewerbegebiete. Genauso wenig gibt es entlang der Volme sündige Lusttempel à la FFK- und Swingerclub. Selbst die letzten Pornokinos haben vor der Flut der Bilder im Internet kapituliert. Geblieben ist – zumindest offiziell – lediglich die Liebesmeile in der Düppenbeckerstraße. Aber auch dort wurde zuletzt ein Fachkräftemangel bei den Freudendamen beklagt, sodass der Kämmerer mangels stattlicher Erlösaussichten sogar auf die Sexsteuer verzichtete.

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Dennoch scheint die Branche der Gunstgewerblerinnen in Hagen wieder zu boomen, so haben es jetzt die Zahlenathleten des Landes herausgefunden. Ende 2023 waren in Nordrhein-Westfalen 8159 Personen nach dem Prostituiertenschutzgesetz angemeldet, davon allein 99 in Hagen. Das waren immer 740 (bzw. 10 Prozent) mehr als zum Jahresende 2022, in Hagen lag die Steigerungsrate im Jahresvergleich sogar bei stolzen 24 Prozent. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, ist damit die Zahl der in NRW gemeldeten Prostituierten das dritte Jahr infolge gestiegen, bleibt aber um 13,9 Prozent unter dem Stand zum Jahresende 2019, vor Beginn der Corona-Pandemie (damals: 9472).

Vorzugsweise rumänische Liebensdienerinnen

Ende 2023 hatten 40,4 Prozent der in NRW gemeldeten Prostituierten eine rumänische Staatsangehörigkeit, Knapp ein Fünftel (18,2 Prozent) waren Deutsche. Am dritthäufigsten hatten Prostituierte die bulgarische Staatsangehörigkeit (12,3 Prozent); es folgten spanische (5,0 Prozent) und polnische (4,9 Prozent) Staatsangehörige. In Hagen lag der Anteil der Liebesdienerinnen mit deutschem Pass sogar nur bei zehn Prozent.

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Rund drei Viertel (78,1 Prozent) der angemeldeten NRW-Prostituierten waren zwischen 21 und 45 Jahre alt. 18,1 Prozent waren 45 Jahre oder älter und weitere 3,8 Prozent waren 18 bis 20 Jahre alt. In Hagen lag der Anteil der 21- bis 45-Jährigen sogar bei 85 Prozent. Die Statistik-Ergebnisse basieren auf den Angaben der offiziellen Meldungen bei den Behörden, denn für die Branche besteht seit sieben Jahren eine Meldepflicht. Die Dunkelziffer der illegal tätigen Liebesdienerinnen im Rahmen der Wohnungsprostitution bleibt derweil völlig nebulös.