Hagen. Das neue Staatsangehörigkeitsrecht macht doppelte Staatsbürgerschaften grundsätzlich möglich. Die Stadt Hagen rechnet mit mehr Anträgen.

Die Stadt Hagen rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Antragszahlen für Einbürgerungen. Hintergrund ist das neue Staatsangehörigkeitsrecht, das Einbürgerungen beschleunigen soll und doppelte Staatsbürgerschaften grundsätzlich ermöglicht. 

Mehr Einbürgerungen in Hagen

Bislang habe man jedoch noch kein gestiegenes Interesse an Einbürgerungen wegen der Gesetzesänderungen feststellen können, so Stadtsprecher Michael Kaub auf Anfrage. Grundsätzlich ist die Zahl der Einbürgerungen und Einbürgerungsanträge in Hagen in den letzten drei Jahren förmlich explodiert. Wurden 2020 noch 269 Menschen eingebürgert, waren es vergangenes Jahr schon deutlich über 1000.

Vorschriften abstimmen

In der jüngsten Sitzung des Integrationsrates am 4. Juni hatte der Leiter der Ausländerbehörde mitgeteilt, dass es bis dato noch keine Verwaltungsvorschriften zu dem neuen Einbürgerungsgesetz gebe. Es sei noch unklar, wie die Anträge bearbeitet werden müssen.

Können die eingehenden Anträge in Hagen schon gemäß des neuen Einbürgerungsgesetzes bearbeitet werden? Stadtsprecher Michael Kaub beruhigt: Es finde ein Bund-Länder-Austausch statt, um offene Auslegungsfragen zu klären und Anwendungshinweise zu erarbeiten. „Sämtliche Anwendungshinweise mit NRW-spezifischen Ergänzungen sollen dann zeitnah per Erlass kommen.“ Unabhängig davon könnten weiterhin Einbürgerungsanträge gestellt werden.