Breckerfeld. Der Energieversorger AVU hat 2025 eine Großbaustelle vor der Brust. Das Wasserwerk, das Breckerfeld und Teile des Kreises versorgt, wird saniert.

Das mit dem Trinkwasser in Breckerfeld funktioniert so: Der Versorger AVU ist in der Lage, Wasser aus drei verschiedenen Schichten der Ennepetalsperre zu entnehmen. Es wird den Berg hinauf gepumpt ins Wasserwerk Rohland, das sich in unmittelbarer Nähe des Stausees befindet. Dort wiederum wird der PH-Wert eingestellt, das Wasser wird desinfiziert und durch eine gerade erst sanierte Leitung in einen Hochbehälter am Wengeberg gepumpt, von wo aus wiederum die Stadt versorgt wird.

Die Folge: Trinkwasser in höchster Qualität fließt aus den Hähnen der Breckerfelder Haushalte. Und dabei - das ist die gute Nachricht - soll es auch bleiben. Denn in den kommenden Jahren wird das Wasserwerk Rohland oberhalb der Ennepetalsperre komplett saniert und mit neuester Technik ausgestattet. Start der Arbeiten, die mindestens fünf Jahre andauern, ist 2025. Markus Kosch, Geschäftsführer AVU-Netz, spricht von einer der bedeutendsten Investitionen.

Wohnhäuser werden abgerissen

Abgerissen werden in diesem Zusammenhang auch die benachbarten Wohnhäuser, in denen lange Zeit die Bediensteten des Wasserwerks untergebracht waren. „Die Gebäude sind schon seit längerem leer gezogen. Heute übt darin nur noch die Feuerwehr“, sagt Kosch. „Es kann sein, dass wir noch in diesem Jahr abreißen.“

Das Wasser für Breckerfeld und den südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis wird aus der Ennepetalsperre gewonnen.
Das Wasser für Breckerfeld und den südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis wird aus der Ennepetalsperre gewonnen. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

„Die Gebäude sind schon seit längerem leer gezogen. Heute übt darin nur noch die Feuerwehr.“

Markus Kosch

Diese aufwendige Baumaßnahme ist einer der entscheidenden Punkte im Wasserversorgungskonzept der AVU, das Markus Kosch im Hauptausschuss der Stadt präsentiert. „Wir glauben, dass wir mit dem neuen Wasserwerk auch das sich anbahnende Problem der Blaualgen besser in den Griff kriegen können“, blickt Kosch voraus und betont gleichzeitig, dass sich derzeit immer mal wieder Spuren fänden, allerdings keine nennenswerte Belastung bei der Übergabe messbar sei.

Trockenheit: Probleme für Brunnen

Allerdings fürchtet die AVU angesichts der zunehmend trockeneren Sommer, dass viele Eigenversorger ihre Brunnen künftig nicht mehr betreiben können. Auch das hat Konsequenzen: „Wir werden die Verästelungen in unserem Leitungssystem weiter ausbauen müssen“, kündigt Kosch an, der in etwa kalkuliert, dass der Trinkwasser-Verbrauch pro Kopf bei 120 Litern pro Einwohner liegt.

Mehr aus Breckerfeld und Hagen

Was in Summe für den Südkreis eine erhebliche Masse an Trinkwasser bedeutet, die Tag für Tag zur Verfügung gestellt werden muss. Eine komplexe Aufgabe, die aber auch im Falle einer Havarie des Wasserwerks gewährleistet werden könnte. „Es gibt eine Verbindung ins Trinkwassernetz der Enervie“, sagt Kosch, „in solch einem Fall können wir auf Wasser aus der Hasper Talsperre zurückgreifen.“ Daneben reichen zehn Wasserbehälter wie der am Wengeberg zumindest aus, um den Tagesbedarf im Versorgungsgebiet (schwankt zwischen 24 und 33 Millionen Litern) abzudecken.

Volmarstein geht vom Netz

Keine Zukunft mehr hat das Wasserwerk Volmarstein. Es sei schon jetzt nur im Betrieb, wenn es im Wasserwerk Rohland zu Einschränkungen komme. In absehbarer Zeit werde es ganz vom Netz genommen.