Hagen. In Hagen gibt es für Rettungshubschrauber nur wenige ausgewiesene Landeplätze. Wie Einsätze aus der Luft in einem Notfall ablaufen.
Es sei erinnert an die Schießerei in Eilpe und Oberhagen, bei der ein 34-Jähriger vier Menschen schwer verletzte. Ein Rettungshubschrauber kreiste über dem Stadtteil. Und zwar so lange, dass man den Eindruck gewinnen konnte, dass der Pilot keinen geeigneten Platz zum Landen fände.
Dass allerdings sei keineswegs der Fall gewesen, wie Veit Lenke, Chef der Feuerwehr Hagen, in der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl aufklärt. „In diesem Fall war die Lage noch sehr unübersichtlich, als der Hubschrauber vor Ort eintraf. Deshalb ist er zunächst in der Luft geblieben und erst später gelandet.“
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Feste Landeplätze für Verlegung von Patienten
Generell sei es allerdings so, dass es in Hagen lediglich wenige ausgewiesen Landeplätze für Helikopter gebe. Und mit Schließung des Johannes-Hospitals in Boele sei ja unmittelbar vor der Klinik ein weiterer weggefallen. „Diese Plätze“, so erklärt Lenke, „werden in der Regel ausschließlich für die Verlegung von Patienten genutzt. So sind weitere beispielsweise auf dem Höing und an der Klinik Ambrock ausgewiesen.“
In aller Regel aber bestimme der Pilot eines Rettungshubschraubers, wo er in einem Notfall lande. „Er hat aus der Luft den besten Überblick und sucht selbst nach einem geeigneten Landeplatz“, so Veit Lenke, „die Hubschrauberpiloten sind dazu imstande. Sie sind speziell ausgebildet und darauf trainiert.“ So sei es für einen Piloten durchaus möglich, seinen Rettungshubschrauber gezielt mitten in einem Wohngebiet, in einem Park oder auf einer Kreuzung zu landen.
Piloten fliegen mit Nachtsichtgerät
Dies gelte bei Tag, aber auch in der Nacht. „Es gibt Piloten, die dafür geschult wurden, mit Nachtsichtgeräten zu fliegen“, erklärt Lenke. „Natürlich können wir als Feuerwehr vom Boden aus eine Empfehlung abgeben. Aber das letzte Wort hat immer der Pilot. Er entscheidet über einen geeigneten Landeplatz.“
Vor diesem Hintergrund, so der Feuerwehr-Chef, sei es auch nicht nötig, weitere Hubschrauber-Landeplätze in Hagen auszuweisen.