Hagen. Die Grundschule Berchum-Garenfeld in Hagen erhält einen neuen Pavillon, der modernes Unterrichten ermöglichen soll. Was sagt die Rektorin dazu?
Die Grundschule Berchum-Garenfeld wird ihr Gesicht verändern. Denn der neue Pavillon, der den 47 Jahre alten und maroden Vorgängerbau ersetzen soll, wird an anderer Stelle entstehen - nicht mehr unter den Ahornbäumen hinter der Schule, sondern auf der Wiese gegenüber der Lehranstalt auf dem Blumenkampe. „Der alte Pavillon ist doch immer so etwas wie ein Fremdkörper geblieben“, sagt Rektorin Melanie Wittstock: „Das wird am neuen Standort anders werden. Wir sind sehr zufrieden.“
Die Grundschule Berchum braucht mehr Platz. Angesichts steigender Schülerzahlen und dem Ausbau des OGS-Angebotes ab dem Schuljahr 2026/2027 sollen mehr Schulräume entstehen, die der neue, zweigeschossige Pavillon auch bieten wird. Er verfügt über vier Klassenräume, zwei zentrale Lernbereiche, einen Aufzug, Technik- und Lagerräume sowie Toiletten.
Das wiederum ermöglicht eine moderne Unterrichtsgestaltung. „Wir können demnächst Dinge verwirklichen, die bisher einfach nicht möglich sind“, so Wittstock. So wird das Kollegium das viel zu kleine Lehrerzimmer aufgeben und in einen Klassenraum umsiedeln, der auch noch Platz für die Mitarbeiter des Offenen Ganztags (OGS) bietet.
Abschied von der Flurschule
Im neuen Pavillon selbst ist jedes Geschoss als kompletter Lernbereich zusammengefasst, der nur noch wenig gemeinsam hat mit dem traditionellen Konzept der Flurschule. Stattdessen befindet sich zwischen den Klassenräumen ein geräumiger Lernflur, in dem die Schüler individuell gefördert werden können und der in verschiedene Bereiche - etwa Medienarbeit, Ergebniskontrolle, Besprechungen - unterteilt sein wird.
Der alte Pavillon dagegen, dem gerade noch die von Schülern angefertigten Wandbilder etwas von seinem schäbigen Eindruck nehmen, hat in jeder Hinsicht ausgedient. Sogar die Über-Mittag-Betreuung ist dort aus- und ins Hauptgebäude eingezogen, weil es kein fließendes Wasser mehr gibt und die hygienischen Vorschriften - nicht zuletzt seit der Corona-Zeit - nicht mehr eingehalten werden können. Lediglich kleine Fördergruppen nutzen das abgeschriebene Gebäude, der Sonderpädagoge, die sozialpädagogische Fachkraft und die studentischen Lehrkräfte, die dort Kinder, die kein Deutsch sprechen, unterrichten.
Im Sommer kommen 49 i-Männchen
Derzeit werden fünf Klassen an der Grundschule Berchum unterrichtet, nur der vierte Jahrgang ist zweizügig. Nach den Sommerferien werden mit den insgesamt 49 neuen Kindern zwei erste Klassen gebildet, wodurch es bei fünf Klassen bleibt. Neben Kindern aus Garenfeld und Berchum wird die Grundschule auch von Schülern aus Hagen-Mitte besucht, die täglich mit dem Bus nach Berchum gebracht werden.
Dass die Hagener Erschließungs- und Entwicklungsgesellschaft (HEG) mit dem Neubau des Pavillons beauftragt wurde, hat sich für das Projekt als Glücksfall erwiesen. So konnte nach Protesten des Naturschutzbeirates, der sich gegen die zunächst beabsichtigte Fällung von acht großen Ahornen ausgesprochen hatte, nicht nur die Standortfrage unter Erhalt der Bäume zügig geklärt werden, sondern die HEG-Verantwortlichen hätten auch stets den Kontakt zur Schule gesucht, betont Rektorin Wittstock: „Die Kommunikation war Spitze, ich bin in alle Schritte miteingebunden gewesen.“
Baugleicher Pavillon in Haspe
Bei dem neuen Anbau handelt es sich um einen zweigeschossige Solitär in Massiv-Bauweise. Als Referenz gilt der Anbau, der zuletzt an der Goetheschule in Boele errichtet wurde. Die jüngste Kostenschätzung lag bei rund drei Millionen Euro. An der Grundschule Hestert ist ein baugleicher Pavillon-Neubau geplant.
Eile ist geboten, schließlich sollen zum Schulstart im Sommer des kommenden Jahres 2025 bereits die ersten Schüler in den neuen Solitär-Gebäuden auf der Hestert und in Berchum unterrichtet werden.