Hagen. Das Gezerre um eine Altschulden-Lösung geht in die nächste Runde. Die Hagener Bürger können wieder einmal bloß staunend der Politik zusehen.

Man kann das Gezerre um die drückenden Altschulden in den Kommunen, die inzwischen jegliches Handeln lähmen und Hagen wie ein Mühlstein um den Hals niederdrücken, als Bürger kaum mehr ertragen. Da präsentiert am Dienstag NRW-Ministerpräsident Wüst nach einer ersten Luftnummer im Vorjahr eine zweite Altschuldenlösung.

Am Mittwoch erntet er vielerorts Lob, auch von Hagens Kämmerer Christoph Gerbersmann. Als Sprecher des Aktionsbündnisses „Für die Würde unserer Städte“ appelliert dieser angesichts des immensen Handlungsdrucks eilig in Richtung Berlin, jetzt ebenfalls die Hilfeversprechen einzulösen.

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Aus dem Hause von Bundesfinanzminister Lindner kommt am Donnerstag prompt der Hinweis, dass die Wüst-Idee nicht bloß unabgestimmt, sondern auch wenig tauglich sei. Erst müsse eine Grundgesetzänderung her und somit ein breiter politischer Konsens zwischen Ampel und Bundes-CDU sowie Bund und Ländern erarbeitet werden. Dennoch lobt am Freitag die Hagener CDU noch einmal ihren NRW-Ministerpräsidenten und fordert erneut Lindner-Versprechen aus der Vergangenheit ein. Die gesamte Debatte bewegt sich also innerhalb von nur vier Tagen schon wieder in einer teuflischen Spirale politischer Muskelspiele.

Der Bürger kann am Samstag letztlich nur augenreibend vorausahnen: Das wird wieder nix, dauert zumindest ewig und der Stillstand bleibt zementiert.