Hagen. Und jetzt? Das neue Fitness-Studio im Freien wirkt startklar, doch ein Bauzaun verhindert den Zutritt. Wann es im Park in Hagen endlich losgeht:
Dumm gelaufen: Hackschnitzel sind auf der Fläche zwischen der Emster Grundschule und der Sporthalle schon verteilt, und das schwarz-gelbe Gestänge wurde auch bereits aufgebaut. Alles macht den Anschein, als könnten die Emster Bürger am neuen Freiluft-Fitnessgerät bald turnen. Doch Irrtum - bis die Calisthenics-Anlage (so heißt das Gerät im Fachjargon) in Hagen-Emst in Betrieb genommen werden kann, wird es noch eine Weile dauern. Auf Nachfrage der Redaktion erläutert Stadtsprecher Michael Kaub: „Wir gehen von März aus.“
Einweihung sollte eigentlich schon Ende 2023 sein
Kaub konkretisiert: „Eigentlich war die Fertigstellung der Calisthenics-Station im Fritz-Steinhoff-Park für Ende letzten Jahres geplant, verzögerte sich jedoch, weil der Hersteller einige falsche Geräte geliefert hat.“ Sofern zeitnah die richtigen Elemente montiert würden und die Witterung es zuließe, gehe die Stadt davon aus, „dass das Ganze im März fertiggestellt ist“.
Derzeit ist das Fitness-Studio im Freien, das von etlichen Spaziergängern schon interessiert inspiziert wird, mit einem Bauzaun gesichert und erinnert ein wenig an einen Käfig.
Die Gesamtkosten für das aufwendige Outdoor-Fitnessgerät im Emster Park belaufen sich auf 109.000 Euro. „Das Gros wird über das Förderprogramm des Landes NRW ,Moderne Sportstätte 2022‘ gefördert“, erklärt der Stadtsprecher. Der Rest werde aus Mitteln der Bezirksvertretung Mitte (der Bereich Emst gehört zur BV Mitte) und aus der Sportpauschale finanziert.
Insgesamt 500.000 Euro für Hagen
Nach Hagen sind aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten“ insgesamt 500.000 Euro geflossen. Wie die halbe Million Euro eingesetzt wird?
„In jeden Stadtbezirk fließen etwa 100.000 Euro, also nach Mitte, Eilpe, Haspe, Nord und Hohenlimburg“, erläutert Karsten-Thilo Raab. Der Leiter des Servicezentrums Sport fährt fort: „In Eilpe wurde der Outdoor-Parcours an der Wörthstraße erweitert und eine Boule-Anlage errichtet. In Haspe haben wir eine 3x3-Basketballanlage eröffnet, im Hagener Norden, genauer gesagt im Hamecke-Park, wird demnächst ebenfalls eine Calisthenics-Anlage eingeweiht. Momentan ist der Boden aber noch zu weich für den Aufbau der Geräte.“
Calisthenics-Anlage auch vor Erich-Berlet-Stadion
Und in Hohenlimburg? Dort wurde das zur Verfügung stehende Geld ebenfalls in eine Freiluft-Fitnessanlage - sie steht vor dem Eingang des Erich-Berlet-Stadions am Kirchenberg - investiert. Doch Absperrungen unterstreichen auch dort derzeit noch, dass die Sportanlage für den Betrieb noch nicht freigegeben wurde. Neben den Outdoor-Geräten sollen auf dem Zuweg zum Stadion auch Sitzplätze geschaffen werden.
Falsch gelieferte Elemente werden ausgetauscht
Aber zurück in den Park auf Emst: „Zum Glück muss nicht die gesamte Anlage demontiert werden, sondern der Hersteller muss nur einige falsch gelieferte Elemente abbauen und austauschen“, sagt Sportamts-Chef Karsten-Thilo Raab und hofft, dass mit Beginn der freundlicheren Witterung die Calisthenics-Station von sportbegeisterten und gesundheitsbewussten Bürgern gleichermaßen „erobert werden kann“.
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Calisthenics bedeutet Stärke
Zur Erläuterung: Der Begriff Calisthenics stammt aus dem Griechischen und bedeutet Stärke. Er beschreibt eine Sportart, die oft im Freien ausgeübt wird. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Calisthenics-Parks geschaffen. In diesen Parks findet man häufig Stangen verschiedener Höhen und Positionen, die Barren und Reck nachempfunden sind.
Koordination und Gleichgewicht
Elemente des klassischen Geräteturnens können an der Station mit akrobatischen Übungen verbunden werden. Gewichte wie Hanteln oder Ähnliches werden selten verwendet. Anders als beim Krafttraining liegt der Schwerpunkt bei Calisthenics auf Koordination. Außerdem geht es darum, das Gleichgewicht zu halten und die Stabilität des Körpers zu verbessern.