Hagen. „Pasta to go“ hat geschlossen, der Coffee-Store „Boonoo“ in Hagen steht auf der Kippe. Aber zeigen sich die Vermieter in puncto Pacht einsichtig?
Neues aus Hagen: In den vergangenen Monaten sind etwa ein Dutzend kleinerer Betriebe in der Hagener City durch das Sofortprogramm Innenstadt gefördert worden. Der Stadt Hagen stand ein Fördertopf von insgesamt 815.000 Euro zur Verfügung. Das Programm ist zum 31. Dezember 2023 ausgelaufen, es gibt allerdings eine Neuauflage.
„Pasta to go“ seit Wochen geschlossen
Ein Blick in die Fußgängerzone: Der im August 2022 im Rahmen des Programms eröffnete Gastrobetrieb „Pasta to go“ ist seit etlichen Wochen geschlossen, obwohl der Mietvertrag erst Ende des Jahres ausgelaufen ist.
„Italian Street Food“ gibt‘s nicht mehr
Gökmen Dilekli und seine Mutter Aysu Dilekli hatten in der Elberfelder Straße 19–21 „Italian Street Food“ angeboten. „Der Betrieb lief eigentlich ganz gut, aber ich kann mich nicht zweiteilen“, sagt Aysu Dilekli, die sich seit einigen Monaten wieder mehr ihrem eigentlichen Beruf der Kosmetikerin widmet. Und ihr Sohn sei auch nicht mehr in der Gastronomie tätig, sondern im Bereich Pflege. Der kleine Store wird nun zur Neuanmietung angeboten.
Und „Boonoo“? Der günstige Pachtvertrag für den Mitte April in der Elberfelder Straße 11 eröffneten trendigen Coffee-Store – eine Mischung aus Geschäft und Café – ist vor wenigen Tagen ausgelaufen. Betreiber Thuraj Shamsaldini teilt mit, dass er den Laden auf jeden Fall noch im Januar und Februar geöffnet halte, „ich bin mit dem Eigentümer in Verhandlung, wie es weitergehen könnte“, sagt Thuraj Shamsaldini.
Zweites „Boonoo“ in Herdecke eröffnet
Vor fünf Wochen hat der Gastronom in Herdecke ein zweites „Boonoo“ nach gleichem Konzept eröffnet. „Ich würde eigentlich gern in der Hagener City weitermachen, aber wenn es um Anträge zur Nutzungsänderung oder um die Nutzung von Außenflächen geht, muss ich endlose Gespräche mit der Stadt führen“, kritisiert der in Dortmund wohnende Shamsaldini die seiner Meinung nach in Hagen übertriebene Bürokratie.
Ein sich im gleichen Gebäude befindendes Brautmodengeschäft hat vor einiger Zeit den in der Mittelstraße sehr günstig angemieteten Laden verlassen und ist jetzt wieder (wie vor dem Hochwasser) am Märkischen Ring zu finden.
Bowlfood-Restaurant „Beezou“ ist Geschichte
Und ein paar Meter weiter? Seit über einem Jahr ist das Bowlfood-Restaurant „Beezou“ in der Mittelstraße 11 Geschichte. Das zum Schnäppchenkurs angemietete Ladenlokal (das Gebäude gehört dem Immoblienkaufmann Udo Krollmann) hatte Ende 2021 eröffnet.
Inhaber und Geschäftsführer Mohamed (Mo) El Hamdi und Betriebsleiterin Marie Pinkvoss begründeten die Aufgabe des finanziell geförderten Cafés mit aufgrund der Inflation notwendig gewordener Preiserhöhungen, die in der Hagener Kundschaft nicht umsetzbar seien.
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Seit einiger Zeit werden die 59 Quadratmeter großen Ex-„Beezou“-Räumlichkeiten auf einem Immobilienportal angeboten. Die Miete soll 3050 Euro plus 220 Euro Nebenkosten pro Monat betragen. Die Fläche wurde in den vergangenen Monaten vom benachbarten Betrieb „Voltayo“ (Photovoltaik und E-Mobilität) interimsmäßig mitgenutzt. Auch der Vertrag zwischen Krollmann und „Voltayo“ ist nun ausgelaufen.
Und „Wohn & Licht“-Böhme an der Mittelstraße/Märkischer Ring? Auf der Fläche, auf der früher eine Gaststätte betrieben wurde, bietet Oliver Böhme seit einiger Zeit hochwertige Haushaltsartikel und mehr an. „Der vergünstigte Mietvertrag lief im Spätsommer aus. Da unser Küchen-Accessoire-Konzept bei den Hagener Kunden gut ankommt, haben wir uns mit dem Immobilien-Eigentümer geeinigt. Wir führen das Geschäft also auch künftig weiter“, sagt Oliver Böhme zufrieden.
M12 bleibt in der Mittelstraße 12 ansässig
Auch die Zukunft des Ladenlokals M12 (früher „WMF“) scheint gesichert zu sein. Die in der Mittelstraße 12 von der Wirtschaftsförderung betriebene Tourist-Information samt Entdecker-Lounge wurde ebenfalls durch das Sofortprogramm gefördert. „Wir haben uns dazu entschlossen, den Mietvertrag - wenn auch zu anderen Bedingungen – zu verlängern“, sagt Monika Kepka, Projektleiterin bei der Hagener Wirtschaftsentwicklung.