Hagen. Schausteller-Chef Dirk Wagner zieht eine recht positive Bilanz der Veranstaltung, die heute Abend endet. Und wie sehen die Pläne für 2024 aus?

Das Wichtigste vorweg: „Das Sicherheitskonzept ist zu 100 Prozent aufgegangen. Die starke Präsenz von Polizei und Ordnungsamt hat dafür gesorgt, dass die falschen Leute größtenteils weggeblieben sind“, sagt Dirk Wagner erleichtert. Der Veranstalter des Hagener Weihnachtsmarktes, gleichzeitig auch selbst Schausteller, zieht eine Bilanz der Großveranstaltung 2023. Und die sieht in weiten Teilen positiv aus.

Nettes Publikum

Okay, Licht und Schatten gibt es überall: „Die trockenen Tage waren wirklich sehr gut besucht und wir haben uns über angenehmes, nettes Publikum gefreut. Allerdings war über die Hälfte unserer Öffnungstage verregnet, darunter acht vom Dauerregen total vermasselte Tage“, resümiert Dirk Wagner. Die in diesem Jahr extrem kurze Weihnachtszeit habe den Schaustellern wenig Zeit zum Geldverdienen gegeben, „die Betreiber von Ausschankbetrieben und Imbissbuden konnten nicht klagen, aber Händler haben es schwer“. Wie viele reine Verkaufsstände die Budenstadt-Besucher im kommenden Jahr überhaupt noch vorfinden werden, vermag Wagner nicht zu sagen, „das müssen wir abwarten“.

Die Stände auf dem Hagener Weihnachtsmarkt, an denen Speisen und Getränke verkauft wurden (im Bild Kartoffeln vom Kartoffelhaus Schneider) haben recht gute Geschäfte gemacht.
Die Stände auf dem Hagener Weihnachtsmarkt, an denen Speisen und Getränke verkauft wurden (im Bild Kartoffeln vom Kartoffelhaus Schneider) haben recht gute Geschäfte gemacht. © Hagen | Michael Kleinrensing

Besucher haben sich sicher gefühlt

Aber zurück zum Sicherheitskonzept bzw. zum Sicherheitsgefühl der Besucher: „Es lief gut, die Besucher haben sich sicher gefühlt, und das Publikum hat sich zum Positiven gewandelt“, so der Veranstalter des Weihnachtsmarktes zufrieden. Der eingesetzte Wachdienst habe wenig zu tun gehabt, „da ging es mal um einen geklauten Tannenbaum oder um einen versuchten Einbruch, aber unterm Strich war es ruhig.“

Anfangs viele Bettler vor den Ständen

Lediglich in der ersten Woche des Weihnachtsmarktes hätten sich viele Bettler vor den Ständen aufgehalten, „einige Besucher fühlten sich dadurch gestört, ich musste etliche Male das Ordnungsamt um Unterstützung bitten, dann ging‘s“.

Seit etlichen Jahren bei Kindern beliebt: die große Rutsche in der Hagener Fußgängerzone.
Seit etlichen Jahren bei Kindern beliebt: die große Rutsche in der Hagener Fußgängerzone. © Hagen | Michael Kleinrensing

In diesem Jahr gab es keine große Feuershow und kein aufwendiges Theater mit Feuervögeln oder riesigen Puppen, „wir entscheiden über das Rahmenprogramm von Jahr zu Jahr neu“. Als Highlights bezeichnet Wagner den Besuch des Nikolaus sowie die Bummelpass-Tombola, „und das Feuerwerk auf der Wiese im Volkspark ist auch bei vielen total beliebt“.

„Das Feuerwerk auf der Wiese im Volkspark ist bei vielen total beliebt“

Dirk Wagner
Veranstalter des Hagener Weihnachtsmarktes

Die 300 Quadratmeter große Kunsteisbahn, die vor Thalia stand, wurde vor allem von Familien mit Kindern angesteuert, „die Eisbahn wurde sehr ordentlich angenommen, wir haben unsere Planzahlen sogar überschritten“, sagt Wagner zufrieden, der bei allen Neuerungen natürlich die Wirtschaftlichkeit im Auge behalten muss.

Viktoria Tränkler, Koordinatorin der Kunsteisbahn, kann zufrieden sein. „Wir haben unsere Planzahlen sogar überschritten“, betont ihr Vater, Dirk Wagner.
Viktoria Tränkler, Koordinatorin der Kunsteisbahn, kann zufrieden sein. „Wir haben unsere Planzahlen sogar überschritten“, betont ihr Vater, Dirk Wagner. © Hagen | Michael Kleinrensing

80 eigene Mülltonnen aufgestellt

Und wie bewertet der Schausteller-Chef die Sauberkeit auf den Plätzen und Wegen in der City während der Adventszeit? „In puncto Mülltonnen haben wir aufgerüstet, haben 80 eigene Mülleimer aufgestellt. Außerdem gab es die Vorgabe, dass jeder Standbetreiber vor seiner Bude ebenfalls zwei Mülleimer platzieren muss. Die meiste Zeit war es auf unseren Flächen recht sauber.“

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Hochtrabende Pläne für den Weihnachtsmarkt 2024 hat Dirk Wagner bislang nicht, „im Januar werde ich erstmal Luft holen, und dann steht ja auch schon wieder Karneval vor der Tür“.

Geplante Erhöhung der GEMA-Gebühren

Eine Sache bereitet ihm allerdings schon jetzt Magenschmerzen, „das wird die Hauptbaustelle 2024“, sagt Wagner und spielt damit auf die geplante Erhöhung der GEMA-Gebühren (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) an.

„Bislang mussten wir lediglich eine Gebühr für den etwa 300 Quadratmeter großen Bereich vor der Konzertmuschel im Volkspark entrichten, im kommenden Jahr soll die komplette Fläche des Weihnachtsmarktes veranschlagt werden. Die „von Hauswand zu Hauswand“-Berechnung würde für uns zehnmal so hohe Kosten wie bislang bedeuten; das können wir uns nicht leisten“, so der Schausteller-Chef. Er hoffe, dass sich auf dem Deutschen Städtetag die Vertreter der Städte (z.B. Oberbürgermeister) für die Beibehaltung des bisherigen Rechenmodells aussprechen würden, „sonst sehe ich schwarz, und auf dem Weihnachtsmarkt 2024 herrscht Stille“.

Übrigens: Am heutigen Samstag, 30. Dezember, hat der Weihnachtsmarkt noch einmal bis 21 Uhr (Ausschankbetriebe bis 21.30 Uhr) geöffnet. Dann ist Schluss.